Unsere diesjaehrige Reise ueber den grossen Teich steht ganz im Zeichen zweier Geburtstage : Zu allerest steht mein 50ter an, sechs Tage danach feiert unsere Grosse, Nicole, ihren 27. Wiegentag. Wir haben beschlossen, diese beiden Tage im Kreise der Leute zu feiern, die das wirklich gerne tun, und die nicht nur kommen, weil es etwas Feines kostenlos zum Essen gibt. Also haben wir uns daran gemacht, die Reise zu planen. Und weil es halt so ein grosses Ereignis ist, haben wir auch unsere juengere Tochter Eva mit eingeladen, die auch sehr schnell zugesagt hatte.
Nicoles Schwiegeropa, ein pensionierter Delta-Airlines-Kapitaen, hat fuer Stand-by-Tickets gesorgt, das sind Flugscheine, die guenstig sind, aber man kommt nur dann mit, wenn keine Vollzahler diese Plaetze beanspruchen. Diese Tatsache soll spaeter noch Grund fuer allerhand Unpaesslichkeiten geben.
Verschiedene Gruende, z.B chronischer Zeitmangel, sorgten in diesem Jahr auch dafuer, dass es keinen Prolog gibt, der geneigte Leser wird also sofort ins kalte Wasser geworfen.
Aber fangen wir mal an, mit
Tag 1, 20. September 2009
Der Hund ist bei unseren Freunden, Tante Gaby und Onkel Dieter, die sich nach Aikas Schlaganfall sicher ruehrend um die alte Hundedame kuemmern werden.
In aller Herrgottsfruehe holen uns Eva und ihr Freund Kai von zu Hause ab und wir legen los Richtung Frankfurt. Es laeuft alles ganz normal und wir sind rechtzeitig in Frankfurt angekommen. Check in verlaeuft soweit normal, bis auf die Tatsache, dass wir faelschlicherweise anstelle D5 in D4 den Sicherheitscheck durchfuehren und so die ganze Prozedur nochmal ueber uns ergehen lassen muessen. Das kostet Sigi eine Dose Melkfett, die bei der ersten Kontrolle durchgeht, aber bei der zweiten als sprengstofftaugliches Sicherheitsrisiko erkannt wird und deshalb zwangsentsorgt werden muss.
Wir gehen nun guter Dinge zum Schalter und hoeren, dass wir uns bis zum Schluss gedulden muessen, was wir ja bereits wissen. Und so kommt es dann, dass alle Gaeste eingestiegen sind und unsere Namen zum Aufruf kommen. Aber leider, leider ist nur noch ein Platz frei und wir Drei rufen Kai an, um uns wieder abzuholen.Der ist auch, nachdem wir sehr lange auf unser Gepaeck warten mussten, endlich da und wir fahren zurueck nach Hause.
Da wir nach dem langen Morgen richtig hungrig sind, gehen wir auf ein Mittagessen zum Tabakdorffest in unserer Gemeinde und danach zum Relaxen auf die Terrasse. Dabei lassen wir noch ueber SWR3 Weltweit einen Gruss nach Fredericksburg raus, in der Hoffnung, morgen bei der Vergabe dabei zu sein.
Tag 2: 21. September 2009
Zweiter Versuch! Kai und Eva sind, wie erwartet zu spaet, aber wir sind immer noch in der Zeit. Die Fahrt geht abermals reibungslos ueber die Buehne. Kurze, aber schmerzlose Verabschiedung und los gehts, zum Delta Schalter. Heute lassen wir uns sicherheitshalber schon auf den Flug nach Atlanta listen, immer getreu dem Motto: Viel hilft viel, oder mit andern Worten: Vielleicht klappt es bei zwei Versuchen besser. Beim Gepaeckchech ist Sigi wieder eine Cremeschachtel los, eigentlich haette sie es gestern lernen muessen, andereseits ist die Schachtel bei drei Kontrollen problemlos durchgegangen, dieser eine Super(sch)wachmann hat sie gefunden und man hatte den Eindruck, es sei Ihm dabei einer... aber Schwamm drueber. So sind wir dann zum Gate und haben gewartet. Und gewartet. Und nochmal gewartet. Und am Ende die Ernuechterung: Wieder nichts!
Wir werden unverzueglich auf DL 107 nach New York umgebucht, natuerlich unter den gleichen Bedingungen, wie bisher. Also: Gatewechsel, Sicherheitskontrolle (dieses mal kostet es Eva ihren Softdrink, den sie vorher NACH der Kontrolle fuer 2,50 Euro gekauft hat) und erneut warten. Und warten. Und warten. Und dann die Erloesung: Wir sind dabei, in Reihe 1, Platz A und C sowie Reihe 2, Platz C. Also alles in Business Elite. Kann also losgehen.
Wir starten schnell und der Flug verlauft ohne besondere Ereignisse. Das Essen ist ganz o.k. Sigis wird erstmal vergessen und erst nach Intervention warmgemacht und geliefert. Es gibt Beef, Chicken und als Nachtisch Eis oder Kaese. Insgesamt ganz gelungen.
Am Ende wird Sigi immer mal wieder angemeckert, weil sie die Verdunkelung etwas oeffnet, um zu sehen, ob es was zu sehen gibt. Manche wollen offenbar den gesamten Flug schlafen. Wie die das wohl machen?
Anyway: Es ist nun vollbracht und nach 8h und 15 min landen wir in JFK. Auch die Landung nichts Spektakulaeres. Dafuer umso mehr der Anblick, der sich uns beim Erreichen der Immigration bildet: Nicht gelogen: sieben Maschinen sollen gleichzeitig abgefertigt werden. Das bedeutet: Keine Chance, unseren geplanten Anschlussflug zu erreichen. Wir gehen also ganz relaxt durch Fingerabdruck, Irisscan und Passkotrolle zur Gepaeckaufnahme und muessen feststellen, dass drei unserer fuenf Koffer mehr oder weniger kaputt sind. Einer ist Totalschaden, weil der Griff mitsamt den daran befestigten Papieren abgerissen ist. Purer Zufall, dass wir ihn am Band gefunden haben. Beim Wiedereincheck Richtung Washington DC sollen wirdas reklamieren.
Soweit, so gut, wir bekommen unsere Plaetze in der First nach Reagan National Airport und haben unsere letzte Stunde Flug vor uns.
Gut gelandet verlassen wir den Flieger und machen uns auf den Weg zur Gepaeckausgabe. Ich marschiere mit einem Teil des Hadgepaecks wohlgemut voraus, als ploetzlich, wie Phoenix aus der Asche, unsere grosse Tochter Nicole hinter uns steht. Im Nachhinein muss ich fragen: Wo kam die denn her? Aber diese Frage stellte sich vor lauter Freude nicht. Die Begruessung war sehr herzlich, schliesslich hatten wir uns 9 Monate nicht gesehen. Nach den Hugs und Bugs beschlossen wir, uns weiter um unser Gepaeck zu kuemmern, als ganz unvermittelt im Hintergrund eine Stimme fragt: „ Mr. Kindler?“ Ich drehe mich um und sage: „Yes“ und falle bald vor Ueberraschung in Ohnmacht: Unsere Wiener Freunde Mike und Carola stehen da und wollen uns begruessen. Ich habe mit allem gerechnet, nur damit nicht. Natuerlich haben es alle gewusst, nur ich nicht. Aber dafuer war die Begruessung umso herzlicher.
Wir nehmen unser Gepaeck zum zweiten Mal auf und reklamieren die Schaeden. Wir sollen Fotos machen und ein Formular zur Bearbeitung ausfuellen. Dann verabreden wir uns noch auf ein Welcomebier bei Nicole und kloenen noch etwas, bevor wir uns fuer morgen frueh gegen 10.00h fuer eine gemeinsame Unternehmung verabreden.
Tja, das war ein ganz schoen ereignisreicher Tag mit unglaublichen Ueberraschungen. Eigentlich schon genug, fuer einen ganzen Urlaub, aber es soll noch viel doller kommen. Mehr davon morgen, wenn es heisst:
Tag 3, 22. September 2009, mein 50. Geburtstag
Wir hatten uns ja fuer heute mit Mike und Carolaverabredet, um den Tag mit ein paar schoenen Dingen zu verbringen, bevor wir alle, das heisst, Sigi, die beiden Maedchen, John, Caro und Mike, sowie meine Wenigkeit zum Essen gehen wollten.
Also haben wir uns puenktlich um 10.00 h getroffen und uns auf den Weg zum Shenandoah Nationalpark gemacht. Vor dem Eingang zum Park haben wir noch an einer Farm Halt gemacht und ein paar Homemade Products gekauft.
Das Wetter war heute nicht sehr berauschend, aber auch nicht wirklich schlecht. Wir sind durch den Park gefahren, haben ein paar Fotostops gemacht und sind dann zum Visitor Center, dem ein Restaurant angeschlossen ist, weitergefahren. Hier haben wir die Rehfamile, die schon seit 2 Jahren dort lebt, wiedergetroffen und natuerlich Bilder von ihr gemacht. Schliesslich haben wir noch etwas gegessen und uns dann auf den Rueckweg gemacht.
Soweit war ja alles im gruenen Bereich, wir hatten eine halbe Stunde Verspaetung und ein Telefonat mit Nicole sollte unsere Ankunft klarstellen. Sie meinte, das sei alles gar kein Problem und wir sollten uns ruhig Zeit lassen, sie wuerde im Restaurant Bescheid sagen, dass wir etwas spaeter kaemen.
Also sind wir dann zurueck nach Frdericksburg gefahren, dabei nicht vergessen, einige Getraenke im Blooms einzukaufen. Ziemlich puenktlich waren wir dann bei Nicole und John angekommen. Irgendwie komisch, hielten sich alle beim Aussteigen etwas im Hintergrund, ich ging voran. Nach dem Klingeln wurde die Tuer geoeffnet und die naechste Ueberraschung nahm ihren Lauf: Ein Happy Birthday aus vielen Kehlen schlug mir entgegen: Alle Freunde und Verwandte waren gekommen, einige aus Las Vegas, andere aus New Orleans, die Bekannten aus Wien und die ganzen Freunde aus der naeheren und weiteren Umgebung.
Sie hatten Krebse dabei, die sofort gesteamt wurden, ausserdem hatten Nicole und alle andern, die sich den ganzen Tag um die Party gekuemmert hatten, unglaublich viele Highlights gezaubert, die uns kredentzt wurden.
Die Eva hatte mich heute Morgen ja sehr geärgert, weil sie vor lauter Unlust nicht mit in den Shenandoah wollte. Ich war recht sauer, dass sie nicht wollte, den Grund dafür habe ich dann später gemerkt.
Alle hatten einen wundervollen Abend, mit den tollsten kulinarischen Genuessen. Eigentlich wollten wir zum Essen gehen, aber das war viel schoener, als es je vorhersehbar war.
Der Geburtstagskönig mit seinem Volk und seiner Torte
Nach dem Essen wurde dann offiziell gratuliert und ganz viele, ganz tolle Geschenke ueberreicht. Die schoensten kamen von den Kindern:
Eva und Kai schenkten mir ein Buch, das jeder Koch und viele Hobbykoeche in ihrem Buecherregal stehen haben. Es ist nicht nur ein Kochbuch mit Rezepten, sondern auch mit Anleitungen zu Garmethoden, Fleisch- und Gemuesewissen und allerlei Wissenswertem zum Thema Kochen.
Von Nicole und John bekam ich ein ganz tolles, selbstgemachtes Rezeptebuch, das sie in muehevoller Kleinarbeit zusammengestellt haben. Sie hatten dazu alle moeglichen Bekannten, Freunde und Verwandte angeschrieben und sie um ihre Lieblingsrezepte, wenn moeglich mit Fotos, gebeten. Alle hatten mitgemacht und so entstand ein Buch mit dem Besten aus Europa und Amerika, angefangen bei der Wiener Sachertorte, ueber Dirty Rice aus Louisiana, Pichelsteiner Eintopf aus good old Germany bis zu Sigis beruehmtem Apfelmuskuchen. Ein wirkliches Highlight, das da entstanden ist, mit riesigem ideellen Wert.
Der Abend war schlichtweg gigantisch,wir waren nur noch happy. Wir haben noch alle zum Brunch fuer den naechsten Morgen eingeladen und uns zufrieden und gluecklich zu Bett begeben.
Was der neue Tag bringt, we will see.
Tag 4, 23.September 2009
Heute hat sich nach dem super Geburtstag von Gestern die ganze Familie zum Brunch getroffen. Es war auch sooo viel übrig. Alle haben nochmal miteinander gegessen, bevor sich die ersten Gäste in Richtung Heimat verabschiedet haben.
Danach teilte sich die Gesellschaft auf, ein Teil wollte sich Fredericksburg anschauen, der andere Teil machte sich auf, um in der Potomac Mill dem Shoppen zu frönen. Viel Zählbares kam dabei nicht heraus, lediglich Eva kaufte ein Paar Schuhe, die zu Hause nicht passten und wieder umgetauscht werden mussten.
Am Abend wollten wir alle in ein Lokal zum Essen gehen, das neben einigen hundert Sorten Flaschenbier auch unglaublich viel Fassbiere im Angebot hatte.
Als Essen gab es so ziemlich alles vom Jägerschnitzel über Wings bis zu Ribs. Diese hatte ich bestellt, wobei ich den größten Reinfall aller Zeiten erlebte. Nicht dass sie nicht zart gewesen wären, nein, man hatte eine undefinierbare Tomatensauce darüber gekippt, die das Ganze ungeniessbar werden ließ.
Sigi hatte das Jägerschnitzel probiert (wie kann man auch), das war auch nicht viel besser. Der Rest der Gesellschaft war ganz zufrieden. Die Biere waren ohnehin sehr gut, wenn auch recht teuer.
Jetzt hieß es, von fast allen Abschied zu nehmen. Einige sollten wir am Wochenende, oder aber während der Rundreise wieder sehen, aber Olga und George und Kathy M. (schon am Vormittag) werden uns für die nächste Zeit vermissen müssen. See you all next time, by and take care.
Mike und Caro reisen weiter Richtung Indian Summer, wir werden uns in ein paar Tagen im Acadia NP sehen. Den Rest sehen wir am Wochenende zur Jachttour auf der Chesapeake Bay .
Morgen geht es eher ruhig an.
Tag 5: 24.September 2009
Nach dem Frühstück, das wir ganz gemütlich angehen lassen, fahren wir durch Ostvirginia in Richtung Chesapeake Bay, wo wir den einen oder anderen Stop zum Spazierengehen einlegen. Alles nicht wirklich spektakulär. Lediglich das Mittagessen bei Applebees bleibt in Erinnerung, die Fajitas dort sind einfach Klasse.
Der Rückweg steckt voller Staus, DC ist einfach verkehrstechnisch eine Qual.
Tag 6, 25. September 2009
Heute wollen wir old John auf Kent Island besuchen. Das ist eine Fahrt von ca. 2h, die an Annapolis, der ersten Hautstadt der Vereinigten Staaten, vorbei führt. Vorbei ist nicht genug, wir wollen auch etwas sehen.
Annapolis ist eine sehr schöne Stadt an der Bay, eines Ihrer Wahrzeichen ist die Naval Academy, die wir aber, weil wir schon beim letzten Mal dort waren, dieses Mal ausgelassen haben. Es gibt jede Menge kleiner uriger Lokale, wo man schön sitzen, essen und trinken kann.
Nach dem Besuch eines dieser Lokale ist es auch schon Zeit, in Richtung Kent Island aufzubrechen. Der Verkehr ist wieder einmal katastrophal und wir brauchen fast ewig, um die paar Meilen zurück zu legen.
In Chester angekommen erwartet uns John sen. mit einem seiner Pilotenkollegen zu einem kurzen Smalltalk. Dann machen wir uns fertig, um im Jachtclub das Dinner einzunehmen, das von einer Live Band begleitet wird. Das Essen ist super, die Band beginnt verhalten mit Musik auch für die Oldies, steigert sich aber im Lauf des Abends zu einer richtig guten Truppe, die auch vor Rock nach meinem Geschmack nicht Halt macht. Well done, Folks!
Zwischenzeitlich sind auch Nicole und John jun. In Chester eingetroffen, es ist aber schon so spät, dass sich alles Weitere auf Morgen vertagt. Wenn das Wetter mitspielt, wollen wir mit Larry´s Yacht auf die Bay rausfahren, hoffentlich passt alles.
Tag 7,26.September 2009
Heute ist das Wetter nicht so besonders, aber wenigstens regnet es nicht. Ich hole Frühstück im Food Lion, das heisst Bagles, Obst, Milch und O-Saft und wir essen alle zusammen. Dann fahren wir zu Larry´s Haus, wo auch seine Yacht liegt. Wir warten noch auf Nicole und John, die erst nicht wollten, aber dann doch nachgekommen sind.
Als alle an Bord sind, legen wir los. Larry bugsiert den Kahn aus der Parkposition und übergibt sogleich das Steuer dem Leichtmatrosen Klaus. Ich darf dann die Yacht alleine und nur mit überwachender Hand durch Larry zu unserem Ziel lenken. Es macht unheimlich Spass, durch die Bojen zu fahren, teilweise wg, schlechter Sicht über Radar dem Gegenverkehr auszuweichen und die Wellen zu kreuzen.
Am Ziel legen wir an, es ist schliesslich Essenszeit und wir geniessen Muscheln, Shrimps und andere Leckereien an der Anlegestelle.
Nach dem Lunch muss Leichtmatrose Klaus den Kahn wieder nach Hause bugsieren, was wg. der Sichtverhaeltnisse nur noch über Radar geht. Aber auch das bringen wir mit Hilfe von Capt. Larry auf die Reihe.
Wohl angekommen verabschieden wir uns von Larry und fahren zu old John´s Haus um den Abend zu verbringen.
Morgen geht die Reise zurueck nach Fredericksburg, vorher wollen wir in DC Zwischenstopp machen.
Tag 8, 27. September 2009
Wir haben gefrühstücktund sind auf dem Weg nach Washington DC.Die Sonne scheint und wir haben wieder einmal herrliches Wetter. Der Verkehr ist auch ganz in Ordnung. Wir fahren in die Stadt und begeben uns in Richtung der grossen Sights. Als erstes sehen wir von der Ferne das Capitol. Leider führt uns unser heutiger Weg nicht direkt zu diesem Ziel, das muss einmal mehr auf ein naechstes Mal warten. Also nehmen wir den Weg zum Weissen Haus auf. Am Zaun angekommen, werden wir sehr schnell zurueckgewiessen und aufgefordert, den Bereich weitraeumig zu verlassen.
Capitol und Weißes Haus
Nun haben wir ja vor diesem Urlaub eine Spiegelreflexkamera gekauft, für die wir ein Zoomobjektiv erstanden haben. Damit konnten wir trotz der amtlichen Verbote ziemlich nahe ins Weisse Haus schauen und Ms. Michelle Obama beim Spazierengehen mit dem Hund beobachten.
Weitere sights blieben wg. Fussblasen und anderer Erschoepfungszustaende aussen vor und wir machten uns auf den Weg nach Frederickscksburg.
Morgen steht nicht allzuviel an, es muessen noch einige Umtaeuseche getaetigt werden, bevor es weiter geht.
Tag 9, 28.September 2009
Happy Birthday Nicole. Heute wird sie 27, kaum zu glauben. Alles Gute und weiterhin Gesundheit und viel Erfolg an der University of Mary Washington.
Obwohl Geburtstag wird der Tag mehr oder weniger zum Business as usual, das heisst John fährt früh zur Arbeit und muss am Abend noch in die Vorlesung zur Uni. So ganz nebenbei macht er ja berufsbegleitend seinen Master of Business Administration. Er wird gegen 22.30 h zurückerwartet, mit Geburtstagfeiern ist also nicht viel drin.
Nicole hat auch bis 15.00 h Vorlesungen, danach wollen wir zum Mexikaner zum Essen gehen.
Eva, Sigi und ich beschliessen, nach dem Frühstück zur Potomac Mills Mall zu fahren, wo einige Einkäufe, die nicht so recht passen bzw. nicht in Ordnung sind, umgetauscht werden müssen. Die Fahrt zur Mall dauert ca. 1 h., der Verkehr ist das gewohnte Chaos von und nach DC.
Als wir in Fredericksburg ankommen, ist Nicole schon da und wir machen uns auf den Weg. Das Restaurant ist recht neu, ich habe leider den Namen vergessen. Aber halt, Tante Google machts möglich: Es heisst Pancho Villa an der Warrenton Road in Fredericksburg http://www.panchovillava.com/home.html . Wir bestellen Fajitas in verschiedenen Variationen, Nicole mag lieber Taco Salat. Es ist sehr lecker, man kann dort unbedingt hingehen.
Nach dem Essen gehts zurück ins Haus, wo der Tag langsam ausklingt. Damit ist auch dieser Geburtstag schon fast Geschichte. John kommt so spät, dass wir schon am Schlafen sind.
Morgen wollen wir zusammen frühstücken und dann schaun wir mal, was wir am letzten Tag in Virginia unternehmen.
Tag 10, 29. September 2009
Nachdem wir gestern nicht zusammen essen konnten, bin ich wenigstens heute früh aus den Federn gekrochen, um uns allen ein Frühstück herzurichten. John und Nicole gehen bald darauf aus dem Haus und die restlichen verbliebenen Drei beschliessen, nochmal zum Shanandoah Nationalpark zu fahren, schliesslich war Eva bei dem ersten Besuch ja nicht mit von der Partie.
Wir fahren los und die Fahrt, die etwas über eine Stunde dauert, plätschert so vor sich hin.
Am Eingang angekommen, mache ich vom NP- Schild ein Foto und muss feststellen, dass es entgegen der Fredericksburg Temperatur hier saukalt ist. Glatte 10 Grad Unterschied haben wir. Ich friere mir in meinen kurzen Hosen fast einen ab Deshalb nehmen wir nur die wirklich guten Fotostops mit.
Einer der ersten wäre ein wirklich Toller gewesen, wenn ich etwas schneller gewesen wäre. An einer Autoschlange müssen wir langsam machen, weil viele Menschen auf der Strasse stehen. Sigi sieht noch den Bären, ich will fotografieren, sehe aber nur noch das Hinterteil. Schade! Immerhin gesehen haben wir ihn.
Danach gehts weiter, bis ein stattlicher Hirsch die Strasse kreuzt. Schade, oder vielmehr saublöd, dass Menschen entgegen aller Warnungen die Wildtiere füttern müssen. Ich lege mich darum mit einer uneinsichtigen Frau an, sie meint aber, es sei ja nur ein Apfel. Was soll man da noch sagen?
Der Hirsch jedoch ist den Umgang mit Menschen offensichtlich gewöhnt und kommt zum Knutschen bis an die Autos.
Parkeingang und der freundliche Hirsch
Zum Abschluss fahren wir noch bis an die Futterstation für die Menschen, füllen die Mägen auf und fahren zurück.
Nach einigen Diskussionen essen wir noch zu Nacht und machen uns fertig für unseren Flug nach Boston, der Morgen startet.
Tag 11, 30. September 2009
Heute gibt es so gut wie garnichts zu berichten. Wir sind früh losgefahren, um dem Stau so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen, davor noch eine kurze Verabschiedung von allen.
In Reagan angekommen erfahren wir, dass unser Flug eine Stunde Verspätung hat, aus der am Ende mehr als 1.5 h wird.
Aber dann gehts endlich los und wir staten in den „richtigen“ Urlaub. Der Flug ist problemlos und wir landen nach 1h in Boston.
Danach holen wir unseren Wagen bei National, einen Dodge, der sehr neu und sehr gut fährt und erst 3000 Meilen auf dem Buckel hat.
Wir erkunden noch ein Wenig die Gegend, essen noch in einem Joes Grillein Wenig zwischen Mittag und Abend und fahren dann zu unserem Hotel.
Wir steigen in einem Hampton Inn ab, und sind , wie schon so oft bei Hamptons, hell begeistert. Obwohl noch einige Renovierungsarbeiten laufen, ist das Hotel als sehr gut einzustufen.
Wir testen noch Fitnessraum und Pool, beides sind superklasse.
Sehr gespannt sind wir auf das Frühstück, das wir morgen ohne Aufpreis bekommen sollen.
Danach wird uns der Weg in die Stadt führen, wo wir die bekannten Sights erkunden wollen
Tag 12, 1.Oktober 2009
Nach wirklich toller Nacht wachen wir zeitig auf und freuen uns schon auf das Hot Breakfast. Normalerweise sind wir ja einiges an Hotelfrühstücks gewohnt, aber dieses schlägt andere um Längen. Aber nicht negativ, nein, wir bekommen ein Frühstück mit Rührei, Bacon, Cereals, Milch, Saft, Joghurt, Bagels, Kuchen und und und. Einfach spitze. Das muss bis zum Abend reichen.
Nach der Stärkung fahren wir los in die Stadt. Wir waren vor 7 Jahren schonmal hier, konnten aber vor lauter Regen ausser einem Starbucks und dem Technikmuseum nichts unternehmen. Dieses Mal ist es viel besser. Die Sonne ist herrlich am Scheinen und wir parken in der Nähe des Rose Kennedy Parks, ein Parkhaus, das für die erste Stunde 10 Dollar kassiert, für jede weitere halbe Stunde 5 bucks dazu. Wir haben uns schon 2002 über die Parkpreise geärgert.
Aber schon bald wird der Ärger weggeblasen, wir erreichen Quincy Market. Eine Markthalle, in der sich ein Fressstand an den anderen reiht, angefangen von Indern, über Chinesen, Griechen, Einheimische mit Clam Chowder, Seafood, alles, was das Herz begehrt. Die Gerüche bzw. die Mischung davon sind unbeschreiblich. Wer dort jemals hinkommt muss unbedingt im Markt Station machen.
Highlight für Geniesser: Quincy Market
Vor der Halle sind noch zwei für uns bemerkenswerte Attraktionen zu nennen: An einem Stand kann man Taschen kaufen, die aus einem langen Reissverschluss gefertigt sind und einfach aufgereiht werden. Eine nette Idee.
Und dann ist da noch das Ganzjahresweihnachtsgschäft, wo man von Heiligabend bis Heiligabend das ganze Jahr Weihnachtsartikel ainkaufen kann. Wers braucht...
Schliesslich fahren wir weiter zum Hancock Tower, wo wir zu erst die in der Spiegelwand sichtbaren Gebäude bestaunen.
Der Hanckock-Tower-Spiegel
Dann gehen wir weiter und werden von Polizisten vom Platz weggedrängt, weil hier ein Filmset stattfinden soll. Neugierig geworden bleiben wir natürlich stehen und schauen uns um. Nun werden wir vom Filmpersonal hinter die Absperrung gedrängt. Ich frage eine der Assistentinnen, um welchen Film es sich handelt. Sie sagt, der Film heisst The Town, Hauptdarsteller sind Ben Affleck und Rebecca Hall. Aber die kämen erst morgen. Wir stehen da noch so ein bischen rum und plötzlich ist Affleck da, kurz darauf auch die Rebecca. Wir können ein paar schöne Aufnahmen schiessen, wenn der Film bei uns läuft sind wir selbstverständlich dabei.
Ben Affleck und Rebecca Hall beim Set von "The Town"
Zurück zum Auto haben wir zum Glück kein Ticket bekommen, bei der ganzen Filmerei ist uns doch tatsächlich die Parkzeit davongelaufen.
Zurück im Hotel geniessen wir nochmal Pool und Fitnessraum und begeben uns auf unser Zimmer, um Reisebericht und Bilder klar zu machen.
Hoffentlich ist morgen das Frühstück wieder so gut, danach geht es weiter in Richtung Norden.
Tag 13, 2.Oktober 2009
Das Frühstück war heute nicht so toll wie gestern, anstelle der Rühreier gab es eine Art „Rostige Ritter“, das sind in Milch eingeweichte Weissbrotschnitten,die paniert und gebacken sind und anstatt der Burgerpatties gab es sowas wie gebackene Krakauer. Ansonsten wie gehabt. Also genug, um für die nächste Zeit gesättigt zu sein.
Unser heutiges Ziel ist Portland in Maine. Ein weiteres Ziel ist, eine weisse Kirche mit einem roten Baum davor als Bild aufzunehmen. Apropos rote Blätter: Momentan ist vom Indian Summer noch nicht allzuviel zu sehen, das wird aber sicher besser, je weiter wir nach Norden kommen und je weiter die Zeit voran schreitet.
Wir fahren also nach Norden los und steuern auf Salem zu. Eigentlich wollen wir uns das Hexenmuseum anschauen, aber da ist so eine lange Schlange davor, dass wir angesichts unseres starmmen Zeitplans für heute ungern auf einen Besuch verzichten müssen. Salem selbst ist ein hübsches Städtchen, das einen sehr sauberen Eindruck hinterlaesst.
Weiter nach Cape Ann. Die Halbinsel behauptet von sich, das ruhigere Cape zu sein, verglichen mit Cape Cod. Wir haben beide Capes gesehn, sie sind beide sehr schön, Cape Ann ist halt viel kleiner, aber trotzdem unheimlich nett mit den vielen Buchten und kleinen Ortschaften.
Auf unserer Fahrt vermeiden wir so gut es geht den Highway und versuchen, auf der Coastal Rt. 1A zu bleiben. Da ist es viel gemütlicher und die Dörfer sind viel schöner als die Fahrt auf der Autobahn.
Bei Kittery verlassen wir Massachusets und fahren nach New Hampshire. Kittery selbst lirgt leider noch in MA, das ist wegen der Unzahl an Outlets die man dort findet schade, denn In NH fällt keine Sales tax an, was die Einkäufe merklich verbillig. Aber diese Tatsache werden wir später noch zu spüren bekommen. Heute lassen wir die Outlets einfach mal links liegen.
Die Fahrt entlang der Küste ist wirklich super schön. Wir machen in einem kleinen Ort Halt, leider weiss ich den Namen nicht mehr genau. Hier gibt es ein Hafenviertel, wo man herrlich spazieren und in allerlei kleinen Geschäften bummeln kann. Es gibt alles vom Lobster über den Hosengürtel bis zu Textilien. Macht richtig Spass hier.
Bummelmeile und Küsteneindruck
Kennebunkport ist ein weiterer markanter Punkt auf dieser Fahrt. Nicht nur, weil Herr Bush hier seine Sommerresidenz hat, nein, er hat sich einen wirklich tollen Fleck dafür herausgesucht. Aber er ist nicht zu Hause, jedenfalls haben wir ihn nicht gesehen. Macht aber nichts.
Den Rest der Strecke legen wir aus Zeitgründen auf der Interstate zurück. Wir checken im Clarion Portland ein, ein, wie auch das Hampton Inn gestern, über Priceline ersteigertes Hotel. Das Preis-Leistungsverhältnis ist einfach unschlagbar.
Morgen ist, nachdem heute wieder super Wetter war, Regen angesagt.
Vielleicht gehen wir dann shoppen…
Tag 14, 3.Oktober 2009
Das Clarion bietet uns kein Frühstück an, also müssen wir unterwegs etwas hineinwerfen. Das tun wir in einem Subways, wo es die von uns so sehr geliebten Sandwiches, natürlich getoastet, mit Origano Brot gibt. Sie sind wirklich superlecker.
Der angekündigte Regen ist auch da, wir müssen heute den Plan B aktivieren, d.h. es ist shoppen angesagt. Eigentlich wollen wir nach Norden bis Bangor, wo wir morgen zum Acadia NP fahren und uns mit Carola und Mike treffen wollen. Gestern sind wir an den Kittery outlet malls vorbeigefahren, das sind die groessten outlets, die mir je begegnet sind, 120 Läden sollen es angeblich sein. Die laden bei dem Wetter schon zum Zeitvertreib ein, liegen aber südlich, d.h. wir müssten zurück fahren. Ist aber doch die beste Alternative. Darum fahren wir los und kommen nach über einer Stunde Fahrt in Kittery an. Ich brauche Jeans und Sportschuhe, bekomme aber weder bei Nike, Reebok noch bei Adidas das, was ich suche. Heute gehe ich leer aus. Sigi hingegen findet was bei Adidas, Gap und ich weiss nicht, wo noch alles. Es sei ihr gegönnt.
Nach dem Einkauf haben wir noch eine lange Fahrt nach Bangor vor uns. Geht alles über die Interstate, die aber teilweise Toll kostet. Die Farben der Bäume fangen Richtung Norden auch schon an, gelb und rot zu werden, der Indian Summer verspricht Einiges.
Nach einer nicht zu Ende gehen wollenden Fahrt erreichen wir Bangor und nach kurzem Suchen unser Hotel. Priceline hat uns heute einen absoluten Knaller serviert: Wir dürfen im Courtyard by Marriott absteigen, ein ganz neues, ganz schönes Hotel mit tollem Pool und Fitness Bereich. Wir sind restlos begeistert. Und das Schönste ist, wir bleiben zwei Nächte hier.
Gestern hat uns die Dame an der Clarion Pforte in ein Outback geschickt, was natürlich wieder einmal weltklasse war. Heute ist ein weiterer unserer Vavoriten dran, ein Mex mit Fajitas. Auch sehr gut.
Nach dem Essen sollst du ruhn, oder…
Wir entscheiden uns für Pool und Fitness auf dem Rad und Laufband.
Genug getan, ab zum Reisebericht und zu den Bildern.
Morgen treffen wir uns mit Caro und Mike und machen den Acadia unsicher.
Tag 15, 4. Oktober 2009
Die Nacht war sehr schön in diesem tollen Hotel. Perfekt wäre alles gewesen, wenn heute noch ein Frühstück im Preis dabei gewesen wäre, aber wir können und wollen nicht meckern. Wir essen vor der Abfahrt zu unseren Wiener Freunden eine Kleinigkeit aus der Deli- Theke bei Wal Mart, ab und zu kann man das auch mal machen.
Die Suche nach der weissen Kirche mit dem roten Baum davor ist übrigens noch immer ohne Erfolg.
Wenigstens hat der Regen etwas nachgelassen, als wir uns auf die gut eine Stunde dauernde Fahrt nach Bar Harbor machen. Mike und Carola wohnen im Best Western an der Rt. 3, das kann man garnicht verfehlen. Heute Abend werden sie mit uns nach angor fahren, wo sie für diese Nacht auch wieder ein Best Western genommen haben.
Nach der Begrüssung setzen wir vier uns in unser Auto und fahren los zum Acadia NP. Mike und Caro waren gestern schon bei gutem Wetter dort und schwärmen von den tollen Viewpoints. Heute haben wir nicht so viel Freude daran, wir machen natürlich das Beste daraus und beginnen mit dem Loop. Der erste Anhaltspunkt ist der Sandy Beach, ein super Sandstrand, wo man im Sommer Baden kann. Heute ist es ein ganz klein wenig zu kalt. Es nieselt dazu und das Bildermachen bringt auch nicht wirklich richtige Freude.
Acadia: Sandstrand und schöner Seegang
Dann fahren wir weiter, machen noch den einen oder anderen Stop und das Nieseln wird etwas weniger. Dafür hindert uns der Nebel bei unserer Fahrt auf den Berg und wir kehren wieder um, ohne ein Foto von oben geschossen zu haben.
Das weinige, was wir gesehen haben, lässt ahnen, was wir verpasst haben. Aber wir wollen nicht klagen, immerhin war wenigstens ein bischen von der Schönheit des Parks zu sehen.
Nachdem der Loop zu Ende ist, erkunden wir noch Bar Harbor. Ein Small Talk mit zwei Texanern fällt mir slangmässig viel leichter, als der Nordlichterdialekt hier oben, die Zeit in Houston und Umgebung hat doch schon Spuren hinterlassen. Wir schlendern zum Hafen und können wegen des Nebels keines der draussen liegenden grossen Kreuzfahrtschiffe sehen, die Passagiere auf Landausflug hingegen bekommen wir sehr wohl mit.
Bar Harbor: Lobsters, Tourikitsch und Geschäfte
Nun ist es Zeit zum Mittagessen, es ist schliesslich schon halb vier. Was liegt näher, als Lobster zu bestellen? Nichts!! Mike und ich machen uns über die roten Tierchen her, Sigi mag das nicht und nimmt Sandwich, der aber nicht wirklich gut ist, Caro bleibt bei Seafood hängen. Die Bedienung stellt sich etwas doof dran, als sie 2 Rechnungen ausstellen soll, hier kann man aber beim Tipp oder Trinkgeld etwas gegensteuern.
Lobster in Maine das Muss für Seafoodfans
Der Tag neigt sich, es wird trübe, wir machen uns auf den Weg nach Bangor. In der Lobby unseres Hotels lassen wir den Tag beim Betrachten von Bildern und beim Erzählen ausklingen. Die Verabschiedung erfolgt mit der festen Willensbekundung, nächstes Jahr in Wien ein neues Treffen zu organisieren. Bis dann!
Nach einem solch ereignisreichen Tag tut ein Chill out im Fitnessraum und im Pool gut. Morgen geht die Fahrt nach Augusta, der Hauptstadt Maines.
Tag 16, 5. Oktober 2009
Auf nach Augusta, dieses Mal an der Küste entlang. Aber nicht, ohne das erste Dennys Frühstück dieser Reise eingenommen zu haben. Wir fahren zurück, aber nicht nach Bar Harbor, sondern bleiben an der Maine-Küste. Das Wetter ist wunderschön und wir bekommen schon auf der Fahrt an die Küste die besten Bilder der nord-östlichen USA zu sehen. Der Indian Summer schreitet immer mehr Richtung Süden voran und so können wir mehr und mehr die Farbenspiele sehen. Bei dem schönen Wetter macht es einfach mehr Spass, als gestern bei Nieselregen und Dauerbewölkung. Was wir immer noch nicht vor die Linse bekommen haben, ist meine weisse Kirche mit dem roten Baum davor. Mal gespannt, wann das endlich wahr wird.
Wir pausieren in einem kleinen Küstenort und sitzen an einem zugegebenrmaßen eher kleinen Wasserfällchen, das trotzdem recht schön ist. Eigentlich wollte ich eine Clam Chowder essen, aber das Frühstück hält noch so stark vor, dass nicht wirklich etwas reingeht.
Das Fällchen im Städtchen
Darum fahren wir von der Küstenstraße ab und begeben uns Richtung Landesinnere, genauer gesagt nach Augusta, der Hauptstadt Maines. Hier haben wir für heute erstmals kein Priceline Hotel ergattern können, dafür über Hotwire, was ein ähnliches System ist. Die heutige Absteige ist ein Holiday Inn. Es ist nicht das, was wir die letzten beiden Nächte erleben durften, aber trotzdem nicht schlecht.
Nach dem Check- in gehen wir etwas essen, mittlerweile hat das Frühstück doch aufgehört, zu wirken. Mit Schwimmen wird es heute nichts, das Outdoor Becken ist winterfest gemacht und die Fitnessgeräte sind auch nicht so toll. Dafür kann ich wieder etwas am Reisebericht feilen.
Morgen schauen wir uns zunächst Augusta an, dann geht die Reise zu den White Mountains.
Tag 17, 6. Oktober 2009
Im Holiday Inn gibt’s natürlich kein Frühstück, drum fahren wir einen Subway an, um ein Sandwich zu vertilgen. Unsere Favoriten sind die Italian BMT, mit Origano Brot, getoastet, halb mit Honey Mustard Sauce, halb mit Ranch. Die sind einfach yummi. Und halten eine ganze Weile vor.
In Augusta selbst gibt es ein Highlight: Man kann das Capitol der Hauptstadt Maines auf eigene Faust erkunden, ganz ohne Sicherheitscheck und ganz ohne Kontrolle. Man bekommt sogar am Eingang erzählt, wo es besonders interessant ist. Der Tip lautet, zu erst die Schmetterlingsausstellung im Erdgeschoß anzuschauen, dann mit dem Aufzug bis zum vierten Stock zu fahren und sich dann Stück für Stück nach unten vorzuarbeiten.
Das tun wir auch. Die Schmetterlinge sind sehr schön, wenn man schon mal dort ist, unbedingt anschauen. Danach fahren wir bis zum Vierten hoch und bewundern die tolle Umgebung, in der die Damen und Herren Volksvertreter arbeiten dürfen. Sogar die Toiletten, die für alle geöffnet sind, hinterlassen ihren Eindruck: Wunderbar sauber und sogar mit einer Duschkabine ausgestattet.
Die Büros sind natürlich geschlossen, als Abgeordneter kann man schließlich nicht immer anwesend sein. Wir schlendern so durch das ehrwürdige Gebäude und landen irgendwann im Souterrain, wo es eine ganz tolle Ausstellung ausgestopfter einheimischer Tiere gibt. Besonders schön sind die Mooses anzusehen, bei uns heißen die Viecher Elche.
Aber irgendwann haben wir genug vom Capitol gesehen und fahren los in die White Mountains. Ziel für heute ist North Conway, aber bis dahin begeben wir uns noch ein gutes Stück durch wunderschöne Indian Summer Landschaft. Mittendrin begegnen wir noch einem Geißbock, der unangeleint durch die Straßen zieht und dem Zeit und sonstige unbedeutende Dinge völlig fremd sind.
Tja, bis jetzt ist die Reise ein voller Erfolg, wir haben schon so viele tolle Dinge und Orte gesehen, nur eines fehlt immer noch: Die weiße Kirche mit dem roten Baum davor.
Morgen steht Rt 112 auf dem Programm, ein angeblich super schöner scenic byway.
Tag 18, 7. Oktober 2009
Grand Hotel North Conway, aufgewacht gegen 7.30h, Vorhang geöffnet und was sehen wir: Das vorhergesagte schlechte Wetter ist da. Will heißen: Nieselregen und kaum Aussicht, auf einen schönen Tag. Wir sind ja zwei Tage hier, darum suchen wir uns mal wieder etwas zum Essen unterwegs. Obwohl das mit den zwei Nächten eigentlich nichts zu tun hat, aber bei nur einer Nacht hätten wir vielleicht für einen Batzen Geld im Hotel gefrühstückt.
Eigentlich planen wir schon einen Shoppingtag in den zahlreichen Outlets hier ein, immerhin sind wir in New Hampshire und hier fällt, wie schon gesagt, keine Sales Tax an. Und wir brauchen dann auch noch einen Koffer, weil die zwei vorhandenen nicht reichen werden.
Aber dann kommt es anders. Der Himmel reißt nach dem Frühstück auf und es wird richtig schön. Also fahren wir den berühmten Kancamagus HW, das ist einer der angeblich schönsten Byways, zumindest im Herbst. Und es ist nicht gelogen. Wir erleben die schönsten Farbenspiele im Wald an einem Fluß, der unzählige Stromschnellen hat. Und dann kommen Brücken über diesen Fluß, von denen man super Bilder machen kann. Einfach ein super Erlebnis.
Wir fahren Richtung Bergkamm und das Wetter wird zunehmend schlechter. Als wir wieder auf dem Weg nach unten sind, wird es dermaßen schlecht, dass wir wegen eines Gewitters nicht mehr weiter fahren können und anhalten müssen. Sogar Hagel ist dabei. Wir vermuten, dass die schweren Wolken den Weg über den Berg nicht geschafft haben, und sich deshalb erstmal erleichtern mussten.
Der Weg nach Conway ist deshalb eher nass, als schön, auf der anderen Bergseite wird’s wieder viel besser.
In North Conway angekommen lassen wir uns die Shopping Tour nicht entgehen und kaufen nochmal schön ein, bevor wir im Applebees, einem unserer Lieblinsrestaurants, den Tag ausklingen lassen.
Morgen ist wieder schlechtes Wetter angesagt, schaun mer mal.
Tag 19, 8. Oktober 2009
Das war die zweite Nacht im North Conway Grand Hotel. Es ist nicht schlecht, aber auch nicht das, was der Name erwarten läßt. Immerhin mit Priceline ein schönes Schnäppchen.
Unsere Fahrt soll uns heute nach Gorham inmitten der White Mountains führen. Hier wollen wir im Royalty Inn übernachten. Scheint das einzig nennenswerte Haus am Platze zu sein. Und das Einzige, das über Priceline zu haben ist.
Anfänglich fahren wir nach Norden, biegen aber wegen des unerwartet guten Wetters nochmal auf den 112-er ab. Und wie gestern ist es auch heute wieder: Bis zum Bergkamm ist es wunderbar, auf der anderen Seite hängen die Wolken und es fängt an, zu regnen.
Wir fahren den HW durch und biegen entgegengesetzt zu unserem gestrigen Weg bei Lincoln nach Norden ab. Hier wollen wir den Trail zur Flume wandern, was aber bei den Witterungsbedingungen nicht möglich ist. Jedenfalls nicht für uns, einige Hartgesottene gehen auch bei diesem Wetter los.
Der ganze Franconia Notch zeigt sich uns heute leider im Regen und wir beschließen, eine Autotour daraus zu machen. Unterwegs nehmen wir eine Suppe in einem Supermarkt ein, die war echt gut.
Unterwegs sehen wir noch das White Mountains Castle, ein Tiptop Hotel, das bis 800 $ die Nacht kostet. Fotografierfreunde werden schon rechtzeitig abgewiesen, man will ja schließlich unter sich bleiben. Unser Zoom schafft es trotzdem.
Dann wollen wir noch auf den Mount Washington fahren, der ist aber ab der Hälfte wegen Schnee gesperrt, außerdem sagt der Ranger, dass die Aussicht heute miserabel sei. Deshalb sparen wir uns das Geld und fahren zum Hotel. Das Royalty Inn ist die 2 * wert, mehr aber nicht. Und der Mexicaner daneben ist nichtmal die wert, das Essen ist aufgewärmt und die Wings nicht durch. Forget it.
Es gibt zwar einen Pool, aber dazu muss man bei der nun vorherrschenden Kälte über den Hof und darauf haben wir keine Lust.
Darum heißt es: Bericht schreiben, Bilder überspielen und gute Nacht
Tag 20, 9.Oktober 2009
Obwohl uns Kaffe zum Frühstück angeboten wurde, verzichteten wir lieber und machen uns bei wolkigem Himmel auf den Weg. Wir wollen New Hampshire nach Norden hin durchfahren um vielleicht noch das eine oder andere Bild vom Indian Summer schiessen zu können.
Wir fahren vom Hotelhof los, biegen nach rechts ab, und was sehen wir? Unsere weisse Kirche mit dem roten Baum davor. Wegen des schlechten Wetters zwar nicht so schön anzusehen, wie gewollt, aber immerhin.
Auf dem Weg nach Norden rasten wir erstmals in diesem Urlaub aus Ermangelung an Alternativen im Gasthaus zum goldenen M zum Frühstück. Wir befinden uns hier in einer ärmlichen ländlichen Gegend und das Bild, das die Bewohner selbiger abgeben, gibt uns doch zu denken. Wir haben selten in den Staaten so viele, selbst jüngere Menschen gesehen, die ihre Zahnlücken fast stolz zeigen. Das übrige Erscheinungsbild ist auch nicht viel besser, lange ungewaschene Haare, ich habe mir sagen lassen, dass ein Besuch beim Frisör hier praktisch unbezahlbar ist. Dartum wird wohl bis kurz vor Weihnachten damit gewartet.
Auch hat uns die Anzahl behinderter Personen überrascht, wobe es sich nicht um wesentliche Körperbehinderungen handelte, es war eine anscheinend hohe Zahl an mongoloiden jungen Menschen zu sehen. Keine Ahnung, was der Grund dafür ist.
Jetzt sind wir unterwegs nach Norden, fahren erstmal noch durch mehr oder weniger bewohnte Orte, bevor wir in die "Wildnis" abdriften. Hier sehen wir nur noch wenige Autos, die mit uns an den vielen Seen zu Fotostops anhalten. Diese Seen sind dermassen ruhig, dass sie eine spiegelartige Oberfläche aufweien, in dene sich die tollen farbigen Wälder einmalig spiegeln. Diese Ruhe wird nur einmal von einem wildgewordenen Trucker gestört, der genau als er an uns vorbei fährt, das Horn dröhnen lässt und uns beinahe in die ewigen Jagdgründe befördert.
Wir knipsen, was das Zeug hält, dank der digitalen Fotografie sind ja dahingehend kaum mehr Grenzen gesetzt. Als wir aus dieser ansich öden Gegend rauskommen, fahren wir weiter an die Küste, wo wir heute Portland ansteuern. Wir haben wieder ein Courtyard ergattert, dank PL zu einen tollen Preis. Es liegt direkt am HW 1, was das Auffinden etwas trikky macht. Nach dem einchecken, wollen wirnoch etwas essen, die Dame an der Reception schickt uns zum Brewhouse, wo wir hervorragend speisen und mit unserem Roomkey auch noch 10% Rabatt bekommen. Vielen Dank an die nette Dame.
Zurück im Hotel gehen wir noch ins Internet und bereiten uns geistig auf unseren letzten Tag vor, der uns nach Manchester bringen wird.
Tag 20, 10.Oktober 2009
Der letzte ganze Urlaubstag vor unserem Abflug nach Fredericksburg. Heute steht erstmal eine Kurzbesichtigung von Portland an, nachdem wir uns für 9$ plus tax ein Frühstück im Courtyard gegönnt haben. Es war nach dem tollen Abendessen gestern nicht so ganz das Wahre, dafür haben wir zwei Deutsche kennen gelernt, die den gleichen Trip wie wir ihn nun praktisch schon hinter uns haben, noch vor sich haben. Wir diskutieren noch ein wenig, geben Tips und machen uns auf den Weg. Von Portland aus nochmal die Küste nach Süden, dabei stoppen wir nochmal an dem einen oder anderen Ort um einfach schöne Dinge zu sehen und zu fotografieren.
Kennebunkport ist erklärtes Ziel, weil wir wissen, dass der alte Bush, seines Zeichens Ex Präsi, dort ein Anwesen haben soll. Am Ocean Drive soll es liegen, der ist aber recht lang. Und dazu noch sehr schön, mit einer Villa neben der anderen, und das direkt am Meer. Am sprichwörtlichen Ende finden wir sie, total spektakulär in unglaublicher Lage, Zutritt nur für authorized Vehicles und für unseren Foto.
Hier treffen wir auch noch einen alten Maler, der schon durch Deutschland gezogen ist und der immer noch Malkurse, nächste Woche in Florida, anbietet. Gerne hätten wir ihm einesseiner hübschen Bilder abgekauft, wenn nur der Transport nicht wäre.
Der Ort Kennebunkport ist voll auf Touris abgestimmt, hier ist sprichwörtlich der Bär los. Diese Getöse verlassen wir fluchtartig und fahren noch ein Stück HW 1, bevor wir uns auf die Autobahn nach Manchester machen. Die fahrt ist nochmal ein Stück Indian Summer, das löetzte Schöne, vor Manchester. Diese Stadt lernen wir als dreckig und voll mit Homeless kennen. Das Quality Inn ist heute Schauplatz einer Hochzeit und eines weiteren Afro Amerikaner-Fests. Die Gäste zeigen ein komisches Benehmen, sauen ihr Essen und Trinken überall hin und vermiessen uns den Poolbesuch. Das Zimmer an sich ist recht gut, nur halt der Trubel am Abend ist ätzend.
Morgen fahren wir nach Boston, um den geordneten Rückzug nach VA zu planen.
Tag 21, 11. Oktober 2009
So, nun geht die New England Tour ihrem Ende zu. Leider weiss ich das, wo ich diese Zeilen schreibe, besser, aber lasst Euch überraschen. Heute gehts nochmal durch die Berge, zunächst zu einer Pumpkin Farm, die eine Art "Tag der offenen Tür" veranstalten, wo man allerhand sehen und auch kaufen kann. Sehr gut schmeckt der Hot Cider, an dem sich so viele Wespen tummeln, dass ich vor lauter Respekt mich nicht traue, einen Trank zu zapfen, aber ein unerschrockener netter Familienvater erbarmt sich, und zapft mir einen. Wir schauen uns noch um, machen noch ein paar Fotos und fahren weiter. Soweit nichts spektakuläres mehr, bis auf ein Halloween Haus mitten im Wald, das richtig schön kitschig aussieht.
Unterwegs kommen wir noch an Maynard vorbei, John und Nicole lassen grüssen. Der Feierabendverkehr wird immer stärker und wir haben kleinere Probleme, unser Hotel zu erreichen. Es liegt direkt am HW 1, nennt sich Airport Hotel, hat aber mit dem eigentlichen Airport Courtyard nichts zu tun. Das Hotel ist restlos ausverkauft, unser Wunsch nach zwei Betten anstelle einem King wird nicht entsprochen, such is Priceline. Wegen des Betriebs verzichten wir auf den Pool und gehen Brasilianisch Essen. Was für ein Reinfall: Die mir wohlbekannten Charcuterias drehen sich sprichwörtlich im Grabe rum, statt der schönen Filets kommen sie immer wieder mit Würstchen und Chicken. So langsam fange ich zu Krähen und Gackern an.
Zurück im Hotel gibts neben jeder Menge lauter Nachbarn noch Zeit für die Homepage und die Wünsche für eine gute Nacht.
Tag 22, 12. Oktober 2009
Sigi hat gestern schon gepackt und so bleibt heute nur noch das Zusammenräumen der Reste und das Packen des Autos. Ja, heute heißt es „Trennung“ von unserem treuen schwarzen Dodge, er war uns ein verläßlicher Partner auf unsern Wegen. Doch bevor wir National anfahren, treibt uns der Hunger zum IHOP, besser bekannt als das Internatinal House of Pancakes. Dieser Name hat uns lange Zeit von dieser Kette Abstand nehmen lassen, weil wir fürchteten, dort nur Pfannkuchen, wenn auch in allen Variationen, vorgesetzt zu bekommen. Aber vor ein paar Jahren sind wir in San Francisco mal in ein IHOP reinmarschiert, weil weit und breit nichts anderes mit zivilen Preisen zu sehen war. Dabei lernten wir, dass IHOP sich mit Dennys und den anderen Frühstücksverdächtigen was Preis und Leistung betriffr, durchaus messen lassen kann. Also nix wie rein und schon am Eingang kommt uns eine Geräuschwelle entgegen, die sich gewaschen hat. Ein gnadenloser Krach, ausgelöst von Jugendlichen und Kids, aber auch von Erwachsenen, die versuchten, den Geräuschpegel durch eigenes Schreien zu übertreffen. Es war die Hölle. Die armen Servicekräfte taten uns echt leid. Ich bin sicher, wenn man bei uns die Gewerbeaufsicht dort hin geschickt hätte, hätten sie den Laden zu gemacht und die Einführung einer Lärmschutzzone mit Gehörschutztragepflicht bei > 85 dB gefordert.
Das Essen war aber nicht schlecht, nur halt, wie immer, zu viel.
Nun wird das Auto endgültig abgegeben, leer, weil die Füllung bei der Übernahme schon bezahlt werden musste. Der Shuttle bringt uns zum Airport. Eingecheckt ist schnell, dieses Mal brauchen wir nichtmal die Koffergebühr zu bezahlen, weiß der Kuckuck, warum nicht, aber so ist es eh besser. Wir trinken noch sämtliche Dosen und Flaschen leer, bevor wieder so ein wildgewordener Beamter Sprengstoff dahinter vermutet und uns alles wegklaut.
Internet gibts am Gate übrigens nur gegen Gebühr, 7,99 $ für zwei Stunden sind mir aber dann doch zu viel, da kommt der Geizhals durch.
Wir heben pünktlich ab, der Flug ist sehr ruhig und wir kommen ebenso pünktlich in Washington an. Nicole holt uns nach der Gepäckaufnahme ab und bringt uns nach Fredericksburg. Heute ist Montag, das heißt, John muß am Abend zur Uni und wir essen alleine zu Abend. Nicole hat Chicken gemacht, dazu Gemüse und Ofenkartoffeln. So langsam wir das mit dem Gackern und Krähen immer schlimmer, aber es schmeckt vorzüglich.
Damit wäre auch dieser Tag gelaufen, morgen stehen noch einige Besorgungen auf dem Programm, drum, ab ins Bett.
Tag 23, 13. Oktober 2009
John wartet heute mit der Fahrt zur Arbeit, um wenigstens mit uns zusammen frühstücken zu können. Danach macht er sich auf den Weg und wir bereiten mit Nicole zusammen den Rest des Vormittags und des frühen Nachmittags vor.
Zunächst fahren wir zu einer Autowerkstatt, wo an Johns Wagen der Ölwechsel fällig ist. Das dauert ca. eine Stunde und wir fahren zusammen zum Home Depot, vergleichbar mit dem Bauhaus oder Hornbach bei uns zu Hause. Wir suchen noch ein paar Grillutensilien und bleiben bei den Grills von Weber hängen. Die Freunde aus der Grillszene kennen natürlich Weber als den „Mercedes“ unter den Grills, ich behaupte, wer grillen kann, macht das auf jedem Grill. Wie dem auch sei, die Preise in den Staaten treiben dem Griller schon die Tränen in die Augen: Grob gesagt die Hälfte wie bei uns, und das noch in $$. Da werden wir natürlich schwach und kaufen einen 57 -er Silver für sage und schreibe 85 $. Der darf dann in Fredericksburg auf unseren nächsten Besuch warten, dazwischen dürfen die Beiden natürlich, sehr gute Pflege vorausgesetzt, an dem Sportgerät üben.
Raus aus dem Home Depot fahren wir Nicole zur Werkstatt, wir fahren weiter, um die letzten Bucks für Klamotten auszugeben. Ob die Karte noch was raus läßt?
Wir haben gerade unser letztes Geld ausgegeben, als Nicole anruft und berichtet, sie habe sich einen Nagel im Reifen eingefangen, also zurück zur Werkstatt. Zum Glück steckt er nur im Gummi und es kostet kein Geld extra.
Schließlich holen wir noch Grillgut für heute abend, schließlich muß die Kugel eingeweiht werden. Es fallen ein Porterhouse, ein Ribeye und ein Top Sirloin in den Wagen, der Preis treibt mir abermals die Tränen in die Augen. Die Grillerei alleine wäre schon ein Grund zum Auswandern.Als John zu Hause ankommt, wird er mit dem neuen Grill überrascht und wir lassen den Kamin rauchen. Am Ende ist das Grillgut absolute Oberklasse, John wird zum Grundkurs „Azubi zum Grillgottgehilfen“ zugelassen.
Und wieder ist einTag vorüber, morgen nur noch Packen der Koffer und des Handgepäcks angesagt, bevor es am Donnerstag los geht.
Tag 24, 14. Oktober 2009
Heute ist der Letzte. Außer Packen, Mittagessen bei Ruby Tuesday mit dem tollen Salatbuffet, Auto auftanken und allgemeine Hektik verbreiten ist nicht mehr viel los. Darum ist der heutige Report auch sehr kurz. Wir haben ja bei AAA einen Ersatzkoffer für den Delsey, den die Rüpel vom Gepäckhandling demoliert haben, gekauft, einen wunderschönen hellblauen Trolley, wieder von Delsey. Wir sind gespannt, wie der wohl aussieht, wenn wir in Deutschland ankommen. Wir bekommen alle unsere Utensilien in vier Koffer zum Aufgeben, weitere vier Handgepäckstücke, auch Carry ons genannt, werden auch noch gebraucht.
Nun denn, gehen wir mal schlafen, morgen heißt es früh aufstehen.
Tag 25, 15. Oktober 2009
Tja das wars dann wohl, für diesen Urlaub. Nach gemeinsamem Frühstück verabschieden wir uns von John und machen das Auto für die Fahrt nach Washington startklar. Nach unseren Erlebnissen von der Hinreise haben wir uns für Atlanta als ersten Stop entschieden, weil hier mehr Plätze als auf dem Flug über New York frei sind. Abe damit nimmt des Dilemmas Anfang seinen Lauf.
Wir sind pünktlich in Washington Reagan, Nicole ist noch beim elektronischen Check-in behilflich und wir begeben uns zur Sicherheitskontrolle. Wir sind hierin mittlerweile so routiniert, daß alles reibungslos über die Bühne geht. Dann ein letztes WinkeWinke und los zum Gate.
Wir nehmen Platz, es ist noch niemand von Delta am Gate und da wir wissen, daß wir ohnehin bis zum Schluß, warten müssen, bleiben wir ganz cool. Es dauert dann unglaublich lang bis Meldung erscheint, dass der Flug verspätet reimkommt. Ist aber nicht schlimm, es sollte alles trotzdem passen, da wir genügend Polster eingeplant haben. Der nächste Flug nach Atlanta sollte ja schon eine Stunde später gehen, da sollten wir schon mit dabei sein.
Die Maschine kommt schliesslich und wir warten und hoffen, dass wir dabei sind. Es regnet sehr stark, die Abwicklung dauert und dauert und dauert, inzwischen ist schon die Folgemaschine angekündigt. Dann lässt Delta die Katze aus dem Sack: Wegen „Maintenace Works“, also Reparaturarbeiten, verzögert sich der Abflug. Neuer Start: Ungewiss!
Die nächste Maschine ist da, wir können nicht umbuchen, weil die Vollzahler vorgehen. Also müssen wir weiter ausharren.
Auf Anraten der Gateleute gehen wir aus dem Sicherheitsbereich raus, um uns bein Ticketschalter nach Alternativen zu Flügen nach Atlanta zu erkundigen. Hier lernen wir kennen, was Servicefür Stand-by Passagiere bedeutet: Nämlich garnichts. Aus der Warteschlange werden wir weggeschickt mit der Bemerkung, Stand-bys müssten sich selbst um ihre Flüge kümmern. Dazu sei ja ein Telefon da. Aber wir wissen nicht, wo wir anrufen sollen. In unserer Verzweiflung gehen wir wieder Richtung Gate, dazu müssen wir wieder durch den Safety Check. Schuhe auziehen, Gürtel weg, das gesamte Programm. Als wir am Gate eintreffen, finden wir uns auf der Stand-by Liste ziemlich oben, das heisst, wir haben Chancen nach Atlanta zu kommen. Aber von Minute zu Minute rutschen wir nach unten, es sind einfach zu viele Passagiere wegen der Ausfälle und Verschiebungen heute nicht mitgekommen.
Dan ist es soweit: Wir sind auf dem Flug. Gott sei Dank, denn unser Gepäck ist bereits in Atlanta. Allerdings mit 6,5 h Verspätung. Unser Flug nach Frankfurt ist weg, wir müssen uns für die Nacht ein Hotel suchen und darauf hoffen, morgen dabei zu sein.
Wir telefonieren mit einem Fairfield by Marriott, der Hotelshuttle holt uns vom Flughafen ab. Wir lassen noch eine Pizza ins Zimmer kommen und fallen totmüde ins Bett. Eigentlich wollen wir nur noch eins: Nach Hause.
Tag 26, 16. Oktober 2009
Frohen Mutes machen wir uns auf den Weg zum Riesenairport Atlanta. Unser Gepäck verbrachte die Nacht irgendwo in dem Riesenmoloch, wir mussten die Nacht von unserem Notfallgepäck leben. Schon früh haben wir uns vom Shuttle zum Flughafen bringen lassen, in der Hoffnung, vielleicht etwas bewegen zu können. Wir durchlaufen das gleiche Programm wie am Vortag und lassen brav alles über uns ergehen. Dabei haben wir immer nur noch einen Gedanken: Raus hier!
Die Zeit in der Wartehalle scheint still zu stehen, die Nerven fangen an, bloß zu liegen. Irgendwann kommt dann die Maschine aus Frankfurt an und die Halle füllt sich. Die Bildschirme, die die Position auf der Warteliste anzeigen, drücken die Stimmung ins Bodenlose. Wir sind momentan nicht dabei. Im Gegenteil: Die Maschine ist überbucht und es werden händeringend Leute gesucht, die für virtuelle Dollars, d.h. für einen Gutschein, über London fliegen. Zunächst ist das Angebot mit 400$ wohl zu schlecht, keiner meldet sich. Als dann auf 600$ erhöht wird, sind die ersten bereit den Zwischenstop in Kauf zu nehmen. Das Prozedere zieht sich wie Kaugummi in die Länge und das Warten wird unerträglich. Irgendwann platzt mir der Krage und ich frage, wo ich mich hinwenden kann, um eventuell auf einen anderen Flughafen in Deutschland umzubuchen, werde aber mehrmals sehr barsch von der Delta Dame zurückgewiesen, immer wieder betonend, dass wir als Stand-Bys sowieso die lerten sind, die sich mucksen dürften.
Dann ist es soweit, die Maschine geht zu und wir sind wieder nicht dabei. Another night in Atlanta steht und bevor. Wir versuchen an unser Gepäck zu kommen, aber: No chance. Es würde mehrere Stunden dauern, die Koffer zu identifizieren und an die Ausgabe zu bringen. Also entscheiden wir uns, alles hier eine weitere Nacht stehen zu lassen. Das wiederum hat zur Konsequenz, dass wir ein Auto mieten müssen und uns mit dem Nötigsten, wie Wäsche und Shirts versorgen müssen. Dass die Stimmung auf dem Tiefstpunkt ist, braucht an dieser Stelle eigentlich nicht extra erwähnt zu werden.
Als dann alles eingekauft ist, checken wir in einem Hampton Inn ein, wenigstens vernünftig wohnen wollen wir schließlich. De Abschluß heute macht ein Abendessen in einem Steakhouse, das voll besetzt ist, und in dem wir die einzigsten weißen Besucher sind. Das Essen ist sehr gut und wir fahren zurück ins Hotel. Wir spielen alle mögliche Szenarien durch und entschließen uns, am Morgen am Flughafen nach Düsseldorf umzubuchen, weil die Maschine anscheinend nicht überbucht ist und wir wenigstens eine realistische Chance haben, endlich nach Huse zu kommen.