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Prolog

Wer hätte das gedacht: Nachdem wir im Süden, im Nord-Osten, im Süd-Osten, im Nord-Westen und in Kanda unterwegs waren, wird es uns im nächsten Mai bzw. Juni in den Süd-Westen treiben. Die Flüge sind schonmal gebucht, es geht am Pfingstmontag, dem 16.5.05 mit Lufthansa nach San Francisco und am 8.6.05 von da aus wieder zurück.

Grob geplant ist von SF den HW1 nach Los Angeles zu fahren und ein paar Tage in der Pension California zu verbringen. Danach gehts runter bis San Diego, über Anza Borrego SP ,Palm Springs, Joshua Tree NP, Kingman, ein Stück Route 66, Grand Canyon, Page, Monument Valley, Capitol Reef, Kodachrome Basin, Bryce Canyon, Zion NP, Las Vegas, Kings Canyon, Yosemite NP zurück nach San Francisco. Dort werden wir unsere Silberne Hochzeit feiern und wieder zurückfliegen.

Ich werde die Route anhand verschiedener Reiseführer ausarbeiten und immer wieder mal vor der Abreise diesen Prolog aktualisieren.

4. Februar 2005

Heute ist eine wichtige Entscheidung gefallen: Die diesjährige Reise wird, wie auch schon die vom letzten Jahr, wieder eine kombinierte Auto-Hotel/Wohnmobilreise sein. Den ersten Schritt haben wir heute mit der Buchung des RVs gemacht. Es wird, auch wieder wie im Vorjahr, ein 25-Füßler sein, dieses Mal über Camperbörse bei Cruise America gebucht.

 
 
 


 Motorhome CT 25

 Fakten

  • Schlafplätze:
    Alkoven über der Fahrerkabine 193 x 137 cm
    Dinette/Essecke 178 x 102 cm
    Doppelbett hinten 188 x 132 cm
  • Fahrzeuglänge maximal 7,60 m (23-25 ft)
  • Stehhöhe 2,07 m
  • Klimaanlage in Fahrerkabine und Wohnteil
  • Dusche und WC
  • Kühlschrank, Herd, Spüle, Backofen, Mikrowelle
  • Verbrauch 22 bis 28 Liter bleifreies Benzin

Der erste Teil, also die Fahrt an der Westcoast lang von San Francisco bis nach LA wird in 3 Tagesetappen mit einem Mietwagen durchgeführt. Die erste Übernachtung ist irgendwo in der Nähe von Monterey geplant, die zweite bei San Luis Obispo.

Auch fest gebucht ist mittlerweile ein Drei-Tagesaufenthalt bei Mr. Wings, alias Günter in Orange. Das liegt im Süden von Los Angeles, genauer gesagt ganz in der Nähe von Anaheim. Von hier aus kann man sowohl LA unsicher machen, aber auch hervorragend Ausflüge in die Umgebung machen. So wollen wir an einem Tag beispielsweise bis nach San Diego runter und wieder zurück.

Am 23. Mai schließlich werden wir das WoMo übernehmen und in Richtung Rote-Steineland aufbrechen.  Nach heutiger Planung wird der Joshua Tree NP das erste Ziel sein. Wies dann weitergeht, wird noch geplant.

 

25. April 2005

 

Genau heute in 3 Wochen geht’s los.  In den letzten beiden Monaten hat sich einiges getan. Die Hotels haben sich konkretisiert und bis auf eine Übernachtung, nämlich unsere Silberhochzeitsnacht, sind alle gebucht. Die erste Nacht nach der Ankunft werden wir im Holiday Inn Golden Gateway in San Francisco, Cathedral Hill verbringen. Einmal mehr ein Priceline Deal. Wir bleiben 2 Tage in SF, an denen wir uns ein paar Dinge ansehen wollen, die wir vor 2 Jahren auslassen mussten. So steht dieses Mal die Scenic Drive Tour auf dem Programm, Telegraph Hill, Lombard Street, Twin Peaks und was sonst noch so am Wegrand liegt.

Wie bereits Eingangs erwähnt, fahren wir dann die Küste runter, um im Travelodge Monterey Carmel zu nächtigen. Dieses Hotel hatte ich auch über PL gebucht. Leider habe ich taktisch unklug geboten, so daß hier gegenüber dem Internetpreis keine wesentliche Einsparung vorliegt. Nach unseren eher bescheidenen Erfahrungen mit Travelodge bin ich aufs Äußerste gespannt, was diesmal auf uns zukommt. Die Fahrt nach Monterey führt an solch schönen Orten wie Ano Nuevo State Reserve mit der Seelöwenkolonie, dem Grab von Wyatt Earp in Colma, Big Basin Redwoods SP,  bis nach Downtown Monterey zur dortigen Fisherman´s Warf.

Dann geht’s weiter Richtung San Luis Obispo. Highlights werden die weißen Strände in Carmel an der Ocean Ave. Sein. Aber auch die dortige Mission, Big Sur Country, Pfeiffer Beach und Morro Rock sollen sehr sehenswert sein. Die Nacht werden wir mal nicht im PL Hotel, sondern im Best Western Casa Grande Inn in Arroyo Grande verbringen. Hier haben wir erstmals über Travelocity gebucht, nachdem über PL nichts vernünftiges zu bekommen war.

Dann kommt der letzte Part der Coast Tour, bevor es nach LA geht. Pismo Beach, Mission La Purissima, Solvang und schließlich die Beaches von Santa Barbara bis Santa Monica. Die nächsten 3 Nächte schlafen wir, wie oben beschrieben, bei Günter alias Mr. Wings in der Pension California. Hier werden wir sicher jede Menge Tips für den Aufenthalt in Southern California erhalten. So wollen wir gerne nach San Diego und evtl. zum Anza Borego Desert State Park. Das soll aber vom Wetter und den zu erwartenden Sights abhängig gemacht werden. Wenn wirs dann bis San Diego schaffen werden, hätten wir ind den Jahren 2003-2005 die gesamte Westküste zwischen Vancouver und San Diego gesehen. Daraus ist unschwer zu schließen, dass es mal wieder Richtung Osten zu gehen hat, wenn im nächsten Jahr der Magnet wieder zu ziehen anfängt.

Genau heute in 4 Wochen tauschen wir dann unseren PKW gegen das WoMo ein und dann ist erst mal Schluß mit großen Vorplanungen, mit einer (bisher) Ausnahme: Nachdem wir am Memorial Day Weekend den von uns bevorzugten Devils Garden CG im Arches leider nicht mehr bekommen konnten, mussten wir in Moab den Canyonlands RV Park and Campground vorbuchen. Wir haben dies für den 29. und 30. Mai getan. Falls noch irgendwas sich ändern sollte, können wir 48 hrs in advance cancelln.

Wie gesagt, große Vorplanungen für die 2 Wochen RV-Zeit existieren nicht. Aber trotzdem sind natürlich Highlights herausgearbeitet, die unbedingt angefahren werden sollen. So ist aus heutiger Sicht der JoshuaTree Park das erste dieser Sights. Folgen werden auf dem Weg zum Grand Canyon Lake Havasu City, Kingman, ein Stück Rt. 66 (man muß halt mal drüber fahren) und die Strecke von Williams nach Tusayan. Mögliche CGs im Bereich Grand Canyon sind Mather CG und Desert View CG. Weitere Stationen sollen Page mit Lake Powell und Monument Valley sein.

Damit wären wir dann auch in Utah und auf dem Weg nach Moab. Hier werden wir 2 Nächte bleiben, um Arches und Canyonlands sehen zu können.

Jetzt wird es an der Zeit sein, den geordneten Rückzug anzutreten, der über Hanksville, Capitol Reef, Escalante, Bryce Canyon, Zion bis nach Las Vegas führt. Hier freuen wir uns auf ein Wiedersehen mit einem Teil der, letztes Jahr, durch Einheirat unserer Tochter Nicole dazugewonnenen Amerikanischen Family, und Sigi aufs Zocken.

Langsam aber sicher wird es nun dem Ende zugehen, am 6.6.05 ist Abgabe des RVs und wir werden versuchen, unser 25-jähriges gebührend, vielleicht auch recht still, zu feiern.

Am 7.6. ist unsere letzte Station das Hyatt in San José und am 8.6 hebt LH 455 zu unserem Heimflug ab.

 

12.5.05

 

3 Tage und der Rest von Heute, dann gehts endlich los.

Hier mal was zur Einstimmung:

PHANTOM PLANET LYRICS

"California"

We've been on the run
Driving in the sun
Looking out for #1
California here we come
Right back where we started from

Hustlers grab your guns
Your shadow weighs a ton
Driving down the 101
California here we come
Right back where we started from

California!
Here we come!

On the stereo
Listen as we go
Nothing's gonna stop me now
California here we come
Right back where we started from
Pedal to the floor
Thinkin' of the roar
Gotta get us to the shore
California here we come
Right back where we started from

California!
Here we come!

 

Tag 1, 16.5.05: Die Anreise

 

Nachdem das Wochenende mit Packen und Klarschiffmachen gut rumgegangen war, dachten wir eigentlich, dieses Mal kann nichts schief gehen. Aber erstens kommt es anders, zweitens, als man denkt. Es lief heute Morgen ganz gut an, wir waren nur eine halbe Stunde später dran, als ich eigentlich wollte. Aber da ich das ja ahnte, hat die Zeit, insbesondere da Pfingstmontag und kaum Verkehr auf den Straßen war, trotzdem gereicht, es war genügend Polster eingerechnet.

Am Flughafen noch ´nen Kaffee geschlürft, eingecheckt und 2 super Plätze in Reihe 1, Sitz A und C, ergattert. Und die Ereignisse der Vorjahre schienen sich zu wiederholen. Wieder wurde es mitten in den Startvorbereitungen so komisch leise. Der Kapitän meldete sich und meinte, der Strom im Terminal sei ausgefallen. Und der maschineneigen Ersatzstrom würde auch nicht funktionieren. Wenn das alles bleiben sollte......

Das Spielchen ging noch zweimal von statten, dann konnten wir mit 30 min Verspätung loslegen.

Der Flug war sehr gut, abgesehen von den obligatorischen Rumplern beim Austeilen der Getränke. Das Essen war nicht schlecht, aber auch nicht umwerfend.

       

 

Nach 10h und 45 min waren wir in San Francisco und durften erstmalig die neue Prozedur mit Fingerabdruck links und rechts (genau in der Reihenfolge) sowie einem Scan der Iris miterleben. Bei der Ausreise gibt’s das Ganze noch mal. Die Officer waren sehr freundlich und nach einem Smalltalk über die vielen Einreisestempel in meinem Pass konnten wir abrücken. Das Gepäck vom Band geholt, die Fragen nach der Landwirtschaft beantwortet und raus aus der Halle- aber nein, das gesamte Gepäck incl. Handgepäck  musste ausgeladen und erneut geröntgt werden. Dann wieder aufgeladen  und auf den Weg zur Railway Richtung Alamo gemacht. Nach der ganzen Story war mein Kreislauf in die Knie gegangen und ich musste erst mal ein Glas Wasser besorgen.

So. Dann schaute der Alamomann auf unser Gepäck und fing an, breit zu grinsen. „You´ll be back right here in 5 min and change that midsize.” Er hat mir dann einen SUV günstig zum Upgrade angeboten und so haben wir erstmals einen Chevy Blazer, mit 750 miles Laufleistung, aber brauchen werden wir den 4WD nicht. Es kommt halt doch einiges Gepäck zusammen, auch wenn sich Sigi schon beim packen zusammengerissen hat.

Jetzt sind wir unterwegs in Richtung Downtown und finden das Hotel ohne Probleme. Wir sind im Holiday Inn Golden Gateway, in der Van Ness Ave. Das Hotel an sich ist ganz passabel. Wir checken ein, ohne dass Priceline erwähnt wird. Das Zimmer ist allerdings mal wieder typische PL-Klasse: Direkt neben dem Aufzug, was allerdings nicht sehr gestört hat, mit unverbaubarem Blick auf die Van Ness Ave sowie Queen Size Bett. Da im Haus gerade eine große Konferenz stattfindet, ist ein Nachfragen nach einem Upgrade sinnlos. Dafür haben wir für die Lage einmal mehr einen unschlagbaren Preis, und besser als Motel 6 und dergl. ists allemal.

Bevor wir losziehen, wollen wir noch Fotos überspielen und, ach Du Sche..., das Kabel liegt zu Hause. Wir klappern alle möglichen Fotogeschäfte ab und beim letzten Versuch klappt es sogar. Das blöde Kabel kostet 17$, ärgerlich und unnötig.

Ein Anruf aus der Heimat erreichte uns schließlich noch kurz nach dem Aussteigen aus dem Flugzeug. Er informierte uns über das schlimmste Ereignis, das zu Hause passiert war, wo eine Dachziegel sich gelöst hatte und auf das Auto im Hof gefallen war. Schaden: Eingeschlagene Heckcheibe, Lackschäden, Stoßstange demoliert und obs jetzt ins Haus reinregnet, wissen wir erst morgen .

Jetzt ist es 20.30 und wir sind hundemüde. Morgen haben wir SanFran Tag. Bis dann!

 

 

2. Tag, 17.5.05

 

Wie nicht anders zu erwarten war, waren wir gegen 3.00h wach. Das passte gut, so konnten wir gleich unsere Telefonkarte einweihen und zu Hause nach dem Stand der Dinge nachfragen. Der Schaden am Auto wird von der Vollkasko bezahlt, allerdings den Selbstbehalt müssen wir natürlich schon tragen. Wenigstens scheint das Dach dicht zu sein. Sigi hat sich dann noch mal umgedreht, während mir schon die Hummeln im Allerwertesten rumgehen und ich deswegen hier am Schleppi sitze. Draußen wird es gerade hell, es ist 5.45h. Wie schon gesagt, stehen heute Lombard Street, der Scenic Drive und Golden Gate Park auf dem Programm.

Als erstes ist nach dem ersten anstrengenden Tag aber Frühstück angesagt. Nach den guten Erfahrungen aus dem letzten Jahr ist IHOP angesagt, und wir wurden nicht enttäuscht. Danach fuhren wir zuerst in Richtung Lombard Street, dann aber wieder zum Hotel zurück. Wir trafen uns mit dem Schwiegervater von Nicole, der zufällig in San Francisco weilte. So fuhren wir wieder zur Lombard Street und schlichen die steile und kurvige Straße runter. Leider waren die Blumen nicht so toll am Blühen, wie sie normalerweise in den Reiseführern zu sehen sind, trotzdem ist die Fahrt absolut empfehlenswert.

Hier starten wir unsere Fahrt auf dem scenic 49 miles drive, der einem an die wichtigsten sehenswerten Punkte führt. Wenn man alles genau anschaut und vielleicht noch manche Dinge zu Fuß abläuft, kann man zwei Tage hier verbringen. Erster Punkt für uns ist El Presidio, ein Park, der früher das Headquarter der 6. US-Armee darstellte. Dann kommt der Palace of Fine Arts, der von der Weltausstellung 1915 stammt. Die Fahrt über die Golden Gate Bridge haben wir dieses mal nicht gemacht, nachdem wir vor zwei Jahren mehrmals drüber sind und jede Menge Bilder im Sonneschein haben.

             

 

Lombard Geschlängle                                                               Palace of Fine Arts

 

 

Der Palace of the Legion of Honour ist nicht nur von der Idee, nein auch von der baulichen Ausführung her, von den Franzosen abgekupfert. Nun geht’s über Cliff House weiter zu den Golden Gate Stränden, wo man Surfer zuschauen kann. Heute war beachtlicher Wellengang, so dass es auch was zu sehen gab. Am Baker Beach bietet sich noch mal eine interessante Perspektive auf die GGB. Wegen der Strömung, die schon manchen Schwimmer und Surfer das Leben gekostet hat, aber auch wegen der kalten Wassertemperaturen, wir hier alle paar Meter eindringlich gewarnt. Der Golden Gate Park ist eine Einrichtung, die den Interessierten wg. Naturkundemuseum, Planetarium, Aquarium und Kunstmuseen allein mehrere Stunden kosten.

Ein Höhepunkt für uns war die Fahrt zu den Twin Peaks, von wo aus man supertolle Aussichten auf die Stadt hat. Hier karren die Busunternehmer ihre menschlichen Ladungen herauf, denen sie maximal 3 Minute für 5 Bilder und den Einkauf einer Flasche Wasser gestatten. Einmahl mehr: Nix für uns!

                  

 

Baker Beach                                                                                      Twin Peaks

 

 

Jetzt kommt noch der Mission District mit Mission Dolores, bevor das Ende der Tour mit Fisherman´s Wharf ansteht.

Wir beschließen die Fahrt mit einem verspäteten, superleckeren Mittagessen bei Chevy´s, einem Mexikaner am Südende der Van Ness Ave. Sehr zu empfehlen!   Und weil’s noch nicht Abend ist, fahren wir noch über die beeindruckende und staubietende Bay Bridge nach Oakland und kaufen noch was ein. Und jetzt ist wieder halb Neun und wir sind müde. Morgen fahren wir die Küste lang nach Monterey. Bisher hatten wir 2 Tage mit mehr Sonne als Wolken, etwas Schauer, morgen solls mit Schauern weiter gehen. Aber wir fahren ja Richtung Southern California, wo es bekanntlich never rains.

Bist die Tage.....

 

3.Tag, 19.5.05: Westcoast, 1. Teil

 

In der Nacht werden wir kurz vor 1.00h von jaulenden Martinshörnern geweckt. Ein wirklicher Höllenlärm. Mindestens 20 Feuerwehr-, Polizei- und Krankenautos sperren mit tatütata und Blaulicht, bzw. Rotlicht, den gesamten Block auf der anderen Straßenseite ab. Die Straßen von San Francisco live. Der Spuk hat nach einer halben Stunde sein Ende. Am Morgen weiß an der Reception niemand von nichts Bescheid, vermutlich Maßnahmen, um die Gäste nicht zu verunsichern.

Frühstück im Zimmer bei Kaffee und Wraps, die vom Vortag übrig sind. Um 7.30 Abfahrt Richtung Westcoast HW 1. Wie vorhergesagt, fängt es an zu regnen. Der Regen hält eine ganze Weile, mal mehr, mal weniger, an, und als ersten Stop beobachten wir Wellenreiter, oder neuhochdeutsch Surfer genannt, die bei heftigem Wind und für uns riesigen Wellen versuchen, auf die Wellen aufzuspringen. Das Ganze findet 12 miles nördlich von Halfmoon Bay am Cabrillo HW, wie der #1 hier heißt, statt. Auf der Strecke wechseln sich Dünenabschnitte mit schroffen Felsküsten ab. Am Pescadera Beach gibt’s Picknicktische und Grills, aber bei Regen kommt keine Grilllaune auf.

Schließlich kommen wir zu unserem ersten Hauptziel des Tages: Santa Cruz. Und, oh Wunder, es hat aufgehört, zu regnen. Santa Cruz bietet Stoff für 1-2 Stunden. Zunächst kommen wir zu den Natural Bridges, wo man die Urkraft der Natur bewundern kann. Das Wasser, zusammen mit Wind und Eis hat in Millionen von Jahren Löcher in die Felsen gefräst und natürliche Brücken, wie die bekannten Arches, geformt.

Hier erfahren wir auch, wie die Urkräfte des Ozeans Menschenleben fordern. Wir kommen an eine Stelle, wo Blumen, Andenken, Gedichte und Abschiedszeilen an einen 17-jährigen Jungen liegen, der vor wenigen Wochen als hervorragender Sportler in die Wellen geriet, und erst nach zwei Wochen wieder freigegebn wurde. Am 18. März hatte er noch mit seiner Band einen Nachwuchsmusikerwettbewerb gewonnen.

 

             

Natural Bridges                                                                            Gedenkstelle

 

Santa Cruz bietet noch eine Menge andere Sehenswürdigkeiten:

Da ist zuerst mal der West Cliff Drive, auf der einen Seite tolle Häuser, auf der anderen Seite atemberaubende Ausblicke auf die Felsenküste und die überragende Brandung. Wir halten ein paar Mal an und lassen die Eindrücke wirken. Teil dieser Strecke ist der Lighthouse Point mit dem Surfmuseum und den Surfern, denen man beim Sport zuschauen kann. Und schließlich der Boardwalk, die Flaniermeile von Santa Cruz.

Wir fahren weiter Richtung Süden. Je näher wir Monterey kommen, desto besser wird das Wetter. Dort angekommen scheint die Sonne vom blauen Himmel. Wir nehmen zuerst mal unser Hotel, das Travelodge Fremont Rd. Nord in Bezug. Nach unseren schlimmen Erfahrungen aus 2003 hatten wir ja äußerste Bedenken Tarvelodge gegenüber, und dann noch als Priceline Winner.....

Aber alles kein Problem: Zimmer ist gut, sogar Kühlschrank und Micro sind da, der Teppich könnte mal etwas Schaum vertragen und Aircondition gibt’s auch nicht. Soll uns aber heute nicht stören.

Nach kurzem Frischmachen erkunden wir Monterey. Fisherman´s Warf reißt uns nicht vom Hocker. Cannerey Rd, wo sie früher die Fische in die Dosen eingecannt haben, ist schon ganz niedlich, aber eine Tourifalle. Sigi entdeckt ein Werkzeug, mit dem sie endlich die Blooming Onion aus dem Outback Steakhouse originalgetreu aufteilen kann, um sie dann zu frittieren. Das wird gleich gekauft. Weiter ein Spaziergang über Cannarey Rd. und ab in Richtung 17 miles drive. Dieser führt komplett über Privatgelände und ist deshalb mit 8,50$ zu löhnen. Im Grundmann steht, die Attraktion wird hochgespielt, wir sind der Meinung, es sind gut angelegte bucks. Wir halten immer wieder an Viewpoints und beobachten das Meer, bzw dessen Wellen beim Aufschlagen auf die Felsenküste.

              

 

 

Und dann die Sonne- trotz Aufpassens ist der Hals angebrannt. Schließlich fahren wir weiter zur Lone Cypress, dem Fotomotiv, dass in jedem Reiseführer zu finden ist und in keiner Bildersammlung fehlen darf. Die Villen der Reichen und vielleicht Schönen sind derart wuchtig, dass man die Notwendigkeit der 8,50$ Eintritt anzweifeln mag. Fazit: Der 17 miles drive hat uns sehr gut gefallen, man soll nicht immer auf den Rat aus Reiseführern hören, selbst, wenn ihre Reputation, wie bei grundmann, ansonsten ausgezeichnet ist.

                

 

 

Abendessen gabs heute bei Boston Market. Die Tante am Tresen lächelte uns ganz freundlich, unter Aufzeigen des Verlustes ihrer linken Zahnhälfte, an. Das Chicken war ganz o.k., nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Heute haben wirs schon immerhin bis 22.00 geschafft, mal sehen, wie lange wir schlafen können.

CU

 

4.Tag, 19.5.05, Westcoast, 2.Teil

 

Nach unserem Frühstück mit Wraps, Bagles, Erdbeeren und Kaffee fahren wir los nach Carmel. Voher versorgen wir uns mit einer Styroporkiste und Kleinigkeiten aus dem Dollarshop. In Carmel on the Beach fahren wir den Ocean Drive, der uns direkt zu den weißen und pulverfeinen Stränden führt. Ich will mal kurz die Wassertemperatur ausprobieren und muß feststellen, dass sie ca. 3cm ist, also saukalt. Drum nix wie raus, noch ein wenig für den Sonnenbrand getan und ab Richtung San Luis Obispo. Eigentlich könnte man den Bericht für heute mit einem Satz zum Ende bringen: Es war gigantisch! Aber ganz so einfach machen wirs uns doch nicht. Es reiht sich perlenkettenmäßig ein Viewpoint an den anderen. Jedes mal sieht man sich gezwungen, anzuhalten und den Knipser auszupacken. Mn packt ihn besser schon gar nicht mehr ein. Das schönste Stück ist die Gegend um Big Sur, links die Berge, rechts die schönsten Abschnitte der Kalifornischen Küste. Ich will überhaupt nicht anfangen, zu Schwärmen, besser ein paar Bilder:

 

    

 

                                                              

 

Unser Highlight für heute ist der Julia Pfeiffer Burns State Park mit Mc Way Canyon. Man geht einen Halbmeilenweg (hin und zurück), ziemlich eben und schön ausgebaut zu den Falls. Die sind aber eher zweitrangig. Vor dem Holzübergang bietet sich eine fast karibische Bucht, toll grün gefärbt, in die der Fall plätschert. Hinter der Brücke bietet sich ein Anblick, der schon fast irreal aussieht, so toll sind die Farben.

 

              

 

Alle Günter Jauch "Wer wird Millionär" Gucker werden die Bucht sicherlich sofort erkennen, weil hier die SKL-Werbung spielt, wo er bei 30° mit hochgekrempelten Hosenbeinen im karibikktürkisfarbenem Wasser steht.

 

Am Big Creek Los Padres beobachten wir neben der Ozeangewalt, einigen Surfern und Touris (einige sprechen Deutsch) ein Eichhörnchen, das eine Erdnuß ausschält. Die Viecher sind so zutraulich, dass sie einen bis ins Auto verfolgen.

Langsam  nähern wir uns unserem Etappenziel. Vorher der letzte Stop bei Piedras Blancas. Hier kommen Seelöwen zum Kinderkriegen hin. Es befinden sich riesige Herden hier, im Moment solche zwischen 1-5 Jahren Alter. Nächsten Monat kommen die großen Exemplare, die bis zu 2500 kg wiegen. Dann verziehen sich die kleineren, die Männchen nach Alaska, die Weibchen nach British Columbia oder Hawaii, je nach Geschmack.

                                                                   

 

 

Als wir am San Simeons State Park vorbeikommen, glaube ich wegen der intensiven Sonneneinstrahlung auf den Kopf an eine Fata Morgana, aber es ist wahr: Hier laufen Zebras hinter einem Zaun herum. Keine Ahnung, was die da tun und wie sie da hinkommen.

Am Abend suchen wir was Vernünftiges zum Essen, nachdem wir im Best Western Arroyo Grande eingecheckt haben. Das Hotel ist absolut zu empfehlen. Wir enden, nachdem wir weder Outbacks, Applebees oder sonst eine bekannte Kette gefunden haben, bei einem Mex, wo auch sonst. Das Essen geht so, dafür ist es recht teuer. Aber, wir haben halt nichts aus der gewünschten Kategorie gefunden. Bevor wir ins Hotel zurückfahren, wollen wir noch auf die Schnelle bei Walmart vorbeischauen, und was sehen wir dort? SIZZLERS!!!!!  So ein Ärger.  

Well, das waren die Highlights des Tages. Bis Morgen, wenn wir uns aus LA von Mr. Wings aus melden wollen.

Bye now

 

5.Tag, 20.5.05, On our way to LA

 

Nach all den spektakulären Views von Gestern beginnt der Tag eher harmlos. Bezeichnenderweise dient der erste Stop dem Tanken. Erster richtiger Haltepunkt ist das Dorf Solvang, das uns nach Europa zurückversetzt, genauer gesagt nach Dänemark. Neben einer Statue von Hans-Christian Andersen findet man viele Häuser im Dänischen Stil erbaut und überall Dänische Flaggen wehen.

  

 

Solvang liegt in einem Weinbaugebiet, das, verglichen mit Napa Valley oder Sonoma, eher weniger bekannt ist. Robert Mondavi, als Hüter der kalifornischen Weinproduktion, hat schnell erkannt, dass die zu Boomzeiten geschaffenen Kapazitäten zu einem Verfall der Preise führen. Deshalb kauft er und die mächtigen Weinbarone Anbauflächen auf und legt sie still, getreu dem Motto. „Was knapp ist, wird teuer bezahlt.“ So ähnlich geht’s ja auch bei uns zu, nur dass hier die Preise manchmal staatlich durch Stillegungsprämien geregelt werden. Verwunderlich nur, dass gute kalifornische Weine in Deutschland billiger zu haben sind, als in CA selbst.

Genug vom Wein, weiter mit dem Reisebericht.

Die Mission Santa Barbara ist die einzige der Missionskirchen, die wir genauer unter die Lupe genommen haben. Sie bietet einen schönen Rundgang, für den selbstverständlich der obligatorische Eintritt zu entrichten ist. Dafür bekommt man aber ein für Europäische Augen fast einmaliges Erlebnis geboten: Die einzige Kloanlage, bei der es keine Türen, sondern Vorhänge gibt. Privacy as Privacy can.

     

 

Hinter der Kirche liegt ein schönes Waldstück, wo man im Schatten wunderschön picknicken kann, seit unserer Reise durch den Westen vor 2 Jahren unsere liebste Mittagessensart. Das tun wir auch mit Sandwich, Salat und Cola.

Landschaftliches Highlight ist die Gegend um den Los Padres NF, bzw. die Fahrt durch die Berge dort. Und der Kontrast, auf der einen Seite Berge, auf der anderen Seite die Pazifikküste mit den hohen Wellen, ist immer sehenswert.

Bei St. Monica, aber nicht am Beach, stoppen wir an einem Visitor Center, weil wir vor LA noch etwas anderes sehen wollen. Die Rangerin meint allerdings, wir sollten, da es Freitag Nachmittag, 15.00h ist, besser weiterfahren, da wir wohl noch 2h brauchen würden. Nachdem es gerade mal etwas mehr als 50 miles sind, wundert mich das ein Wenig, aber es soll sich als (leider) berechtigt herausstellen, ja es soll sogar noch schlimmer kommen. Der Berufsverkehr in und um Los Angeles ist, um es mit einem Wort zu sagen HORRIBLE! Wir brauchen nicht 2 nein es sind am Ende ganze 3 ½ h um nach Orange zu kommen. Dazu kommt die Zeit, die wir mit dem Aufsuchen von Günters B&B verbringen, und wir fallen schließlich gegen 19.00h ein. Günters Haus liegt in einer geschlossenen Community, d.h. man fährt durch ein Gate, durch das ohne Erlaubnis niemand kommt, es ist also absolut sicher hier. Unser Zimmer ist abolut spitze, wir können Günters Haus nur empfehlen.

 

      

 

Familienanschluß ist durch Lilo, den Haus-und Hofhund, gewährleistet.  

Am Abend grillen alle Gäste ,mit Günter und seiner Frau, es sind die besten Steaks, die wir seit langem gegessen haben. Ein rundum gelungener Abend.

Morgen schauen wir uns LA genauer an, hoffentlich, weil Samstag, bei weniger Verkehr. Ciao

 

6. Tag, 21.5.05, Hollywood, Venice und Autobahn

 

Für diesen Tag haben wir uns die Erkundung von LA vorgenommen. Manche meinen, das kann man in einem Tag machen, andere meinen, man brauche mehrere Tage dazu. Günter meint, nach unseren Erfahrungen auf der Autobahn vom Freitag, sollte es am Samstag deutlich besser gehen. Aber mit Nichten! Kaum sind wir auf dem Highway, stehen wir auch schon. Und das soll sich wie ein roter Faden durch den gesamten Samstag durchziehen. So schleichen wir denn bis zum Hollywood Blv. und sagen den 2500 Sternen auf den Walk of Fame Guten Tag, jedenfalls einigen davon. Es sind nicht nur Filmstars, auch Musiker und die ersten Menschen auf dem Mond sind verewigt. Am Mann´s Chinese Theatre treiben sich allerhand Figuren, wie Batman, Superman und Supergirl, Tiffy aus der Sesamstraße und noch so ein paar Gestalten rum. Für ein paar Bucks lassen sie sich auch fotogafieren.

Für 31$ (muß man nicht unbedingt tun) schauen wir uns das Wax Museum an. Hier sind Szenen aus berühmten Filmen, aber auch Serien wie Bonanza, als Wachsfiguren nachgestellt. Wie gesagt, nicht schlecht, muß man aber nicht haben.

Jetzt wollen wir noch das Hollywood-Sign so nah wie möglich fotografieren. Dazu fahren wir vom HW 101 auf die Franklin und weiter auf Beachwood bis zur Sunset Ranch. Man geht einen kurzen Trail und schon hat man eine hervorragende Aussicht auf das Logo. Am Trailhead wir ausdrücklich vor Rattlesnakes und Mountain lions gewarnt. Als wir zurück sind, spreche ich Günter darauf an, weil ich meine, das mit den Pumas sei übertrieben. Darauf meint er, er habe in der Gegend selbst schon einen gesehen und vor 2 Jahren (im Nachhinein kann ich mich daran erinnern) hat ein Puma hier zwei Mountainbiker angefallen und getötet. Zum Glück hat man ihn gefunden und geschossen.

Zurück aus Hollywood wollen wir uns nach Venice Beach begeben. Die Fahrt wird zum Grauen an sich. Stau ohne Ende in brütender Hitze. Die Klimaanlage macht Überstunden. Angekommen erhaschen wir einen Parkplatz in einer Seitenstraße und kommen so um die horrenden Parkgebühren rum. Am Beachwalk selbst tummeln sich allerlei sonderbare Getalten. Man will sehen und gesehen werden, z.B. die Outdoor-Bodybuilder, die Skateboarder, „Künstler“ und die Ladys mit den schwingenden Oberteilen, die fast aus den dafür vorgesehenen Behältnissen fallen. Ist meist Geschmackssache.

Samstag Nachmittag, 16.00, heiß und keine Lust mehr. Also auf den Heimweg gemacht. Oder vielmehr: Hinein in den Stau. Weder Sigi noch ich verspüren auf irgendeine Weise Lust, dieser masochistischen Ader zu frönen, aber es geht nicht anders.

Irgendwann stehen wir entnervt, müde und gestresst vor der Pension Clifornia und freuen uns auf unser zweites Grillsteak nach dem Gestrigen. Es ist wieder absolute spitze. So sitzen wir wieder alle zusammen und plaudern ein Wenig.

Morgen ist, falls der Verkehr mitspielt, San Diego dran.

So long.

 

7.Tag, 22.5.05, Das Reststück des Weges “Von Vancouver nach San Diego”

 

Heute haben wir mal ausgiebig geschlafen und erst beim Frühstück entschieden, was wir heute unternehmen wollen. Trotz der Verkehrsprobleme des Vortages fällt die Wahl auf San Diego. Da wir am selben Tag hin und zurück wollen, nehmen wir den schnellen Weg über den HW und das bedeutet, bei besten Verhältnissen, jeweils 1 ½ h Fahrt. Trotzdem fahren wir in La Jolla von der I5 ab, weil hier ein besonders schönes Stück des Coast HWs beginnt. Man fährt an schönen Einkaufsbummelpassagen vorbei, der Strand ist auf der anderen Seite. Diesen Weg nehmen wir ein ganzes Stück, bevor wir in Höhe von Sea World noch mal auf die I5 wechseln. Abfahrt ist dann Gaslamp Quarter, sozusagen die Altstadt von San Diego, falls man überhaupt von so was sprechen kann. Das Viertel ist sehr schön, eine Kneipe an der Anderen.

 

Im Mooses nehmen wir unser Mittagessen. Als wir das Restaurant, oder besser die Kneipe, betreten, denke ich bei mir, „das kenn ich doch“. Und tatsächlich: Vor ein paar Jahren war ich schon mal mit einigen Kollegen abends mal auf ein Bier dort. Hatte ich total vergessen. Die Kneipe ist super, mit viel Rockmusik, und die Preise sind moderat. Und das Essen hat auch gut geschmeckt. Nun machen wir noch einen Spaziergang durch das Viertel, bevor wir zum Hafen aufbrechen. Neben all den Rundfahrtschiffen liegt hier ein Flugzeugträger der US-Navy, bestückt mit Hubschraubern und Düsenjägern. Man kann das Ding besuchen und sogar darauf Kaffee trinken. Die Größe der Kiste ist absolut der Wahnsinn. Aus dem Fernsehen kennt man ja schon Bilder, aber dass das sooooooooo groß ist, hätte ich nicht gedacht.

Am anderen Ende des Hafens liegt noch ein Segler unter voller Ausstattung. Auch ganz nett.

Jetzt geht’s zurück nach LA. Schon nach wenigen miles wird der Verkehr dichter und fängt an, zu stocken. Mir fallen sämtliche Todsünden ein. Zum Glück hält sich das Ganze in Grenzen und wir brauchen nur geringfügig mehr, als die avisierten 1 1/2h.

Heute ist mal Subway dran. Der Kerl versucht, uns um 2 bucks zu bescheißen, aber da hat er die Rechnung ohne den Wirt bzw. ohne Sigi gemacht. Mit ihren Adleraugen hat sie den korrekten Preis an der Tafel ausfindig gemacht und ich habe den Burschensogleich darauf aufmerksam gemacht. Nichtmal ein Wort wie „Sorry“, oder so. Da gehen wir sicher nie  mehr hin.

Well, hiermit neigt sich unsere Autotour dem Ende zu. Morgen erfolgt der große Wechsel. Mal sehen, wie wir mit der Außenwelt in Kontakt bleiben. Drum: Immer mal reinschauen, wir melden uns, so oft es geht.

Vorerst mal tschüß

 

8.Tag, 23.5.05, Der Fahrzeugtausch

Das wird wohl der kürzeste und unbedeutendste Tagesbericht, seit der Erfindung des Live Berichts.

Wir haben uns von Günter, unseren Nachbarn aus Fellbach, und nicht zu vergessen von unserer liebgewonnenen Freundin Lilo verabschiedet und auf den Weg zu Cruise America gemacht. Doch zuerst müssen wir unseren ebenso liebgewonnenen Chevy wieder abgeben. Im Moment ist noch nicht klar, ob mit unserem Rücktransport von LA nach SFO in 2 Wochen alles klappt, weil ich erst hier festgestellt habe, dass die Reservierung nicht korrekt ist. Anstelle LAX ist als Übernahmestation SFO eingetragen. Und wir sind in der Pampa. Mal sehen, obs klappt.

Wir fahren mit dem Taxi von LAX zu Cruise America, der Fahrer ist ein, nach eigener Aussage, Mitarbeiter des KGB, ich würde sagen, er kommt aus Polen. Sowas von nervig und laut habe ich noch keinen Taxifahrer erlebt.

Dann CA: Um Klassen schlechter, als Traveland letztes Jahr. Zuerst sollen wir ein RV nehmen, das nach Rauch stinkt, dreckig ist und schon in die Tage gekommen ist. Ich hasse alle Raucher, die auf Kosten anderer nicht mal vor die Tür gehen können. Ich liebe CA, wo in keinem Restaurant die Luft verpestet ist.

Dann bekommen wir ein anders WoMo. Prinzipiell besser, aber eine Grundreinigung ist immer noch erforderlich. Arme Sigi. Wir überlegen, ob CA in der Zukunft nicht ausscheidet. Jedenfalls ist die Station in LA unter aller Sau.

Endlich haben wir alles erledigt und wir fahren los. Noch die ersten allernötigsten Einkäufe getätigt und im Chilies ganz hervorragend zu Abend gegessen. Erste Nachtstation ist ein RV Park in der Nähe von Disneyland, für 37$ sauteuer. Dafür können wir waschen und unsere Klamotten für die nächsten 2 Wochen auf die Reihe bringen.

Dann warten wir mal auf die erste Nacht im RV. Bye all!

9. Tag, 24.9.05, Auf dem Weg zu den Roten Steinen

Heutiges Ziel war der Joshua Tree NP. Doch zunächst waren wir nach Palm Springs unterwegs, wo wir die Resteinkäufe erledigen wollten. Vorher hatten wir noch einen großen Factory Outlet Store ausgemacht, wo wir Sportschuhe kaufen wollten. Sigi hat welche bekommen, ich muß noch warten. Mittlerweile ist es schon mörderheiß geworden. Bevor wir nach Palm Springs kommen, fahren wir durch ein riesiges Feld von Windkraftanlagen, so groß, wie ich sie noch nie im Leben gesehen habe. Es wird immer heisser. Wir kommen nach Palm Springs und fahren durch eine bemerkenswerte Stadt. Man ist in einer Wüstenoase, die Restaurants helfen sich bei der Hitze dadurch aus, dass sie Wasser verdunsten lassen und den Dampf auf die Terrasse sprühen. Verdunstungskühlung, erstes Semester Physik. Die Stadt verfügt über allerhand Motels und Hotels, bei den wirklich unmenschlichen Lebensbedingungen ist mir schleierhaft, wozu die alle gebraucht werden. Wir erledigen unsere Einkäufe, unter Anderem das Grillgut für den Abend, bei Ralphs. Natürlich besorgen wir uns eine Customer Card, die uns bei unserem Einkauf glatte 20$ spart.

Wir fahren die I10 weiter, immer die Wüste lang, und betreten den Joshua Tree NP durch den Südeingang. Das Visitor Center hat schon zu, so können wir die Natinonalpark-Karte nicht lösen. Stattdessen fahren wir los und sehen, zu erst nicht viel. Mit der Zeit kommen wir an Felsgebilden vorbei, die aussehen, als hätte jemand sehr Mächtiges Felsbrocken gesammelt, und auf Haufen gelegt. Die Joshua Trees, nach denen der Park benannt ist, lassen auf sich warten. Doch plötzlich sind sie da. Unbeschreiblich viele, und super schön. Ich glaube, man kann sie nirgends auf der Welt so sehen.

Dann unser Campground.

      

Ein wahnsinnig schöner Ort, inmitten von Felsen. Als wir ankommen, ist es immer noch furchtbar heiß. Aber mit jedem Centimeter Schatten wird es kühler. So können wir unser Abendbrot gegrillt zu uns nehmen und das erste Lagerfeuer, wenn auch mit gebremstem Schaum, genießen. So sitzen wir nun, bei absoluter Stille, und warten auf den neuen Tag.

Bis dann......

10. Tag, 25.5.05, Durch die Wüste zum Grand Canyon

Wir beschließen, den heutigen Tag mit dem Abreißen von Meilen zu verbringen. Darum gibt es auch von den ersten miles so gut wie nichts zu berichten. Immer nur Sonne, Wind und Hitze. Und die Straße geht immer geradeaus, man kann Montag sehen, wer Freitag zu Besuch kommt. Ganz plötzlich und unerwartet überqueren wir die Grenze nach Arizona. Wieder ein neuer Staat, auf der USA-Liste, es dürften mittlerweile um die 30 sein. Wir füllen den Tank auf, die Gallon um die 2,40$. Wir meinen, ganz o.k., aber wenige miles weiter gibt’s die Brühe schon für 2,19$. Shit happens. Kurzer Einkauf in Safeway, und weiter geht’s. Die Bukskin Mountains mit zugehörigem State Park laden zu Baden und zum Verweilen ein. Traumhaft schöne Strände, aber immer noch wüstenmäßig heiß. Zu erst suchen wir nach einem schattigen Plätzchen, aber wir finden keinen. Darum fahren wir weiter.

So kommen wir nach Lake Havasu City, wo man eine Brücke, die in London abgebaut, verschifft und hier wieder aufgebaut wurde, bewundern kann. Immer noch brütende Hitze. Dann sehen wir, wie schon vor 2 Jahren, einen geschmückten Weihnachtsbaum in der Botanik herumstehen. Die spinnen auch dieses Jahr wieder, die Amis.

Es ist immer noch Kilometerfressen angesagt. Aber es zeichnet sich ab, dass es zum Grand Canyon wohl doch zu weit ist. So suchen wir uns einen CG in der Nähe des Abzweigs von der I40 nach GC und werden glücklicherweise fündig. Hier können wir auch waschen und unser Abendessen vorbereiten. Mal wieder Grill und Salat, immer noch super lecker.

Der CG-Host meint, die Eisenbahn hört man nur bis 21.00h. Das meint aber nur er. Immer wieder tutet die Gute, aber in Anbetracht der Müdigkeit nehmen wirs gelassen hin.

Heute haben wir ca. 550 km zurückgelegt, morgen wird’s deutlich weniger.

Gute Nacht aus Arizona, auf dem Weg zum Grand Canyon.......

11. Tag, 26.5.05, Die Große Schlucht

Nach er gestrigen Mammuttour lassen wir es heute etwas gemütlicher angehen. Für die 50 miles vom Campground zum Grand Canyon brauchen wir etwas mehr als 1h. Dann betreten wir den Park am Südrim und begeben uns, nachdem der Ranger meint, es werde ziemlich voll, zum Mather CG. Dieser wird allenthalben als außergewöhnlich schön beschrieben, ich kann das nicht nachvollziehen. O.k., er ist nicht schlecht, aber soooo besonders auch wieder nicht.

Nach dem Check-in begeben wir uns auf die erste Runde. Es ist unbeschreiblich! Das Hochplateau und der eingefräste Canyon bieten Bilder, die wir noch nie gesehen haben. Unwahrscheinliche Farbenspiele zeigen Ansichten, die wie gemalt erscheinen. Wir sind hell begeistert. Was uns stört, ist die Tatsache, dass am ersten Viewpoint keine Stellplätze für RVs vorhanden sind. Dafür wird’s am zweiten, dem Observatorium, gleich viel besser. Hier findet man auch Beschreibungen zu den Highlights und kann zu vernünftigen Preisen Andenken kaufen.

Hiermit fahren wir zurück in Richtung Parkeingang und nehmen Kurs auf den Grand Canyon Airport. Wir buchen einen Flug von 50 min Dauer, einen Flug, den wir nie vergessen werden. Wir sehen alles, vom Süd- bis zum Nordrim, wo noch Schnee liegt. Die Bilder sind einmalig.

   

                         

Die Erklärung über Kopfhörer sogar in Deutsch. Und der Preis von 89$ incl. tax ist, gegenüber dem Heliflug von 20 min Dauer für 115$ noch passabel. Das Ganze war ein absolutes Highlight und kann nur empfohlen werden. Allerdings mit einer Einschränkung. Sigi hat sich als extrem fluguntauglich, was den Transport in wackeligen Propmaschinen angeht, erwiesen. Nach dem Aussteigen hat sie schon erhebliche Kreislaufprobleme, ich nicht. Die Probleme lassen nicht nach, in der Nacht treten die leckeren Hacksteaks, die ich am Abend auf unserem CG gegrillt hatte, wieder an die frische Luft. Ihr ist die Nacht und selbst den nächsten Tag immer wieder schlecht.

Ansonsten will unser Campfire mit dem gekauften Holz nicht so richtig brennen, deshalb gehen wir zeitig schlafen.

Morgen fahren wir die relativ kurze Strecke nach Page, wo wir 2 Tage bleiben wollen.

Bye now

12. Tag, 27.5.05, Auf den Spuren Major Powells

Wir brechen nach ungemütlicher Nacht auf und fahren Richtung Desert View. Hier gibt es noch mal mehrere Viewpoints mit bisher unbekannten Aussichten auf den Grand Canyon. Nach den über 100 Bildern des Vortages kommen noch mal 25 neue hinzu. Dann geht’s raus und hinein in die Navajo-Gegend. Überall wollen die Indianer ihren „Schambel", wie wir Pfälzer sagen, loswerden, und die Touris erleichtern.

Die Fahrt nach Page geht durch teilweise spektakuläre Gesteinsformationen immer am Lauf des Colorado entlang. Er hat auch hier bemerkenswerte Arbeit in der Durchdringung der Felsen geleistet.

Das Wetter wird schlechter, das heißt es ziehen Wolken auf, ja es fallen sogar einige wenige Töpfchen.

Plötzlich fällt noch was anderes, nämlich mehrere Steine von einem vorbeifahrenden LKW auf unsere Windschutzscheibe und fügen selbiger Löcher und einen Riß zu. Mal gespannt, was das wieder kostet.

Dann erreichen wir die Stadt Page, erst 1957 mit dem Bau des Glen Canyon Damms, gegründet. Heute stehen hier alle möglichen Hotels und Einkaufsmöglichkeiten.

Der Staudamm ist ein beeindruckendes Bauwerk, das den Colorado zur Stromversorgung, aber auch zur Wasserversorgung der Wüstenoase Las Vegas aufstaut. Durch die niedrigen Niederschlagsmengen in den letzten Jahren ist die Oberfläche des aufgestauten Lake Powell immer weiter gesunken, so dass heute schon Bootseinlassstellen trocken liegen.

Ziel für heute ist Wahweep Marina mit dem Campground. Dieser ist neu, sehr schön und mit 28,50$ für full hook-up nicht gerade billig.

 

Mittlerweile haben sich die Wolken zusammen gezogen, der Wind hat aufgefrischt und wir warten auf ein Gewitter. Aber nix is, das Ganze verzieht sich und nach Einbruch der Dunkelheit ist sternenklarer Himmel.

Wir sitzen noch eine Weile am Lagerfeuer, Sigi geht es immer noch nicht so recht gut, deshalb heißt es Reisebericht schreiben. Nun haben wir schon 5 Tage keinen Netanschluß mehr gehabt. Mal sehen, ob Page ein Internetcafe hat.

Morgen wollen wir uns hier in der Gegend aufhalten. Wegen des Memorial Day Weekends konnten wir den CG nur für eine Nacht buchen, mal sehen, wo wir morgen bleiben.

Gute Nacht und bis morgen............

 

 

13. Tag; 28.5.05, Durch die Antilopen

 

Vorab: Wir haben unseren Platz behalten können

!

Nach unserem gewohnt schönen Frühstück machen wir uns zeitig auf, nach Page. Wir erledigen Dinge, wie Briefmarken einkaufen, Getränke nachfüllen, und die Tour zum Upper Antelope Canyon buchen. Im Safenway begegnen wir einer Horde Alemannischer Touristen, die auch gleich ihre Herkunft  bestätigen wollen. Sie wollen partout zeigen, dass sie die nächsten am Sandwichstand sind. Kein Ami würde sich so benehmen. Thats Life.

Nach einigem hin-und herstöbern ist es dann an der Zeit und es geht los nach Antelope. Per Jeep gehen 14 Aspiranten auf die Reise. Nach ca. 15 min. sind wir am Eingang des Canyons. Der trip hat übrigens alles zusammen etwas mehr als 51$ gekostet , nicht sehr wenig. Aber es hat sich gelohnt. Wir erleben herrliche Farbspiele am Slotcanyon. An der engsten Stelle ist er gerade mal 1m breit. Die Ausführung der Navajo- Indianerin sind auch sehr informativ. Im Canyon selbst erfahren wir die einzelnen Motive des Lichteinfalls, so z.B. den Bären, das Smilie und andere Auswaschungen. Wir erfahren auch einige Details über die Fluten, die schon manchen Menschen ihr Leben gekostet haben.

    

 

Alles in allem ist die Fahrt, die man übrigens nicht auf eigene Faust durchführen kann, überaus sehenswert.

Am Ende lernen wir ein junges Paar aus Stuttgart kennen, die eine ähnliche Tour wie die Unsrige planen. Mal sehen, ob wir uns noch irgendwo sehen.

Zurück am Campground wollen wir unsere heute erstandenen Sirloins auf den Grill werfen. Das Anzünden funktioniert auch hervorragend, dann fängt es allerdings aus heiterem Himmel heraus, zu gewittern. Das bedeutet, Steaks im Auto verspeisen. Aber das Spiel dauert nicht lange und wir können noch unser wohlverdientes Lagerfeuer anzünden.

Das war ein sehr geschäftiger Tag am Lake Powell und Umgebung.

Morgen gibt es einen langen Fahrttag, der vom Monument Valley unterbrochen wird.

Bis dann.....

 

14. Tag, 29.5.05, Vielweiberei, Prohibition und Mormonen: Durch Utah

 

Soviel vorab, es gibt weder das Eine, noch das Andere. Im ersten Anlauf ist alles, wie in AZ und CA gehabt. Mit einem Unterschied: Wein gibt es nur im Liqour shop zu kaufen.

Erster Stop dient dazu, bei den Navajos eine Handmade Jewelery zu kaufen. Ist recht schön und preiswert.

Dann erblicken wir die Konturen des Monument Valley.

                                                               

 Es ist gigantisch schön und groß. Wir begeben uns auf den Trip durch das Tal, müssen aber bald feststellen, dass unser RV nicht so recht für eine Durchquerung geeignet ist.

So fahren wir weiter und erreichen irgendwann mal Moab. Ein langer Fahrttag, mit einigen Sehenswürdigkeiten. Auf dem Weg liegen immer wieder tolle Felsgebilde, mit etwas Phantasie kann man fast immer Tiergestalten hineininterpretieren.

Wegen des Memorial Day Weekends haben wir den Canyonlands CG inmitten von Moab gebucht, zum Glück, weil wir bei der Ankunft lernen müssen, dass alles ausgebucht ist. Wir wollten gerne einen CG im Arches NP haben, war aber schon Wochen im Voraus wg. Memorial Weekend ausgebucht. 

Dann starten wir den Grill und hauen Sirlons rein. Die Salate haben wir vorher an der frischen Theke gekauft. Sigi quält noch Waschmaschine und Trockner, Das WoMo-Leben hat doch auch seine Vorteile.

     

Sigi schläft schon eine Weile. Da will urplötzlich jemand unsrere Eingangstür öffnen. Da ich noch wach bin, schmettere ich ein bestimmtes „What´s up?“ in die Gegend. Zuerst keine Antwort, stattdessen der Versuch, die Fahrertür zu öffnen. Ich begebe mich nach vorne und fauche nochmals  ein „Whats-up“ raus, kurz darauf entnehme ich ein „Excuse me.“ Vielleicht nur ein Besoffener, der den Weg nach Hause nicht mehr fand.

Morgen kommt Arches NP, vielleicht auch Canyonlands.

Und dann ist WoMo Halbzeit, insgesamt können wir uns chon gedanklich mit dem Ende befassen.

Have a good one  

 

15.Tag, 30.5.05, Ein Park voller Bögen  

 

Für heute haben wir uns den Arches NP vorgenommen. Doch zuerst frühstücken wir, wie es sich für Camper gehört, vor unserem WoMo, bei Cereals, Tee, Orangensaft und einem sonderbaren Amerikanischen Schwarzbrot. So geht das nun schon tagelang, und es schmeckt immer noch gut.

Das Tagwerk beginnt bei einsetzendem Gewitterregen, der allerdings nicht sehr stark ist. So bleiben unsere ersten Fotos von den wirklich schönen Felsformationen meist im Dunkeln.  Wir sehen absolut tolle Sandsteingebilde, eines schöner, als das Andere. Meist kann man, bei genauerem Hinsehen, auch Tiergestalten darin erblicken. Dann kommt endlich wieder die Sonne durch und wir erleben einen wunderschönen Tag. Die wichtigsten Arches sind die Windows,

           

 

zwei in unmittelbarer Nähe  liegende, superschöne Bögen. Es ist wirklich wunderbar, wie Wind, Eis, Sonne und Temperatur ein Meisterwerk an Erosion geschaffen haben. Nur, eines Tages, wir werden das nicht mehr erleben, sind auch diese Naturwunder verschwunden. Delicate Arch, eigentlich eines der Highlights, ist nur durch eine längere Wanderung erreichbar. Die anderen Sights kann man durch mehr oder weniger lange trails erwandern. Obwohl wir nicht des Wanderers beste Kinder sind, laufen wir doch einige der Kurztrails und entdecken immer wieder neue, bezaubernde Aussichten auf die Roten Steine.

Alles in Allem muß man den Arches NP unbedingt empfehlen, es gibt genügend Wandermöglichkeiten, auch wenn man etwas gehandicapt ist.

Eigentlich wollten wir den Campground Devils Garden buchen, aber da Memorial weekend war, war alles ausgebucht. Schade, wir haben uns den Platz angesehen, er ist wirklich ein Highlight. Wenn wir mal wieder hier herkommen sollten, ist dieser CG erste Wahl.

Nachdem wir genug von Bögen, Wänden und sonstigen Sandsteinformationen haben, fahren wir noch in Richtung Canyonlands NP. Aber wir merken sehr schnell, dass wir uns da zuviel vorgenommen hatten. So fahren wir zum CG zurück und  bereiten den Grill auf seine ureigenste Aufgabe vor, nämlich das Zubereiten von supertollen Sirloins.

In der Zwischenzeit haben wir mit Kalle telefoniert, so wies aussieht, treffen wir uns Mittwoch irgndwo am Bryce Canyon. We´ll see.

Noch im Internet, durch kostenlose 1-800-Nr möglichen Access e-mails und Nachrichten aus der Heimat gecheckt, den Bericht getippt, und das wars für heute.

Canyonlands- bringt das genug für den Abstecher?

Wenn nicht, weiter geht’s Richtung Capitol Reef.

Dann mal servus

 

Sigi&Klaus

 

16. Tag, 31.5.05, Wenig Sightseeing und viel Fahren

 

Unser Ziel ist heute der Capitol Reef NP. Hier wollen wir, nach den vielen Übernachtungen auf teuren privaten Campgrounds, endlich mal wieder auf einem National Park Ground übernachten.

Der Weg dahin soll uns 2 Highlights bieten:

Der Dead Horse Point State Park. Hier können wir eine der schönsten Windungen des Colorado Rivers beobachten.  Einerseits sieht man die grüngefärbten Windungen des Colorado, andererseits sieht man tiefblaue Seen, von denen wir nicht wissen, wo sie herkommen.

Der Legende nach nutzten früher die Cowboys den Dead Horse Point, um wilde Mustangs in die Enge zu treiben. Leider hat man damals nur die besten der wilden Tiere gefangen und die restlichen ihrem Schicksal überlassen. So starben viele von ihnen.

Dann folgen wir dem Weg nach Canyonland NP. Es war schon auf dem Weg nach Dead Horse  ein schöner Sandsteinpfad, bewachsen mit kleinen Bäumen, und Hüten und Bögen in den Felsen. Wir fahren auf einer nagelneu asphaltierten Straße, die natürlich allerlei Steinschlag verursacht. Hier machen wir Bekanntschaft mit 2 Fahrzeugen, die aus dem Fenster heraus die Länge der neu markierten Straße bemessen, ähnlich, wie die Polizei bei uns die Bremsstreifen nach Unfällen nachmisst.

Ansonsten ist der Canyonlands NP, zumindest aus dieser Perspektive heraus, d.h. vom Islands  in the Sky, nach dem Grand Canyon eher harmlos. Über die Needles können wir uns kein Bild machen, da wir aus der Kürze der Zeit heraus auf einen Besuch verzichtet haben.

Dann machen wir uns auf den Weg nach Capitol Reef.

 

Hier wollen wir Zwischenstation einlegen, bevor wir uns auf den Weg über Grand Staircase Escalante zum Bryce Canyon machen, um endlich mal wieder ein Stammtischtreffen in USA durchführen zu können. Die Fahrt an Green River und Hanksville vorbei ist ätzend langweilig. Allein Goblin Valley mit den Kobolden mag interessant sein, wir haben es dieses Mal nicht angefahren.

Der Campground im Capitol Reef ist superschön. Er liegt am Fruita Drive am Fremont River. Man kann nach der Freigabe durch die Ranger selbst an den Obstplantagen zum eigenen Verzehr Obst ernten, ohne dafür bezahlen zu müssen. Hier machen wir am Abend Bekanntschaft mit einem jungen Schweizer, der 3 Monate lang die USA und Canada bereist. Und dann gesellt sich ein Paar aus Bad Tölz zu uns und wir haben einen schönen Abend am Lagerfeuer.

Das ist für heute das Wichtigste, morgen wollen wir über GSENM (für alle Newbies: Grand Staircase Escalante National Monumentl) nach Bryce, um mit Kalle und Rita (herzliche Grüße an www.usa-stammtisch.de) einen schönen Grillabend zu verbringen.

That´s it for today


 

 

17.Tag, 1.6.05, Schöne Strecke und ein Treffen mit Freunden

 

Nach der Übernachtung am Capitol Reef Campground legen wir los.  Erstes Ziel sind die Goosenecks mit gleichnamigem Overlook, eine weitere Schleife, ähnlich wie Horseshoe Bend. Ein Highlight ist Chimney Rock, eine imposant aufragende Sandsteinsäule.

Schließlich kommen wir zu einem weiteren sehenswerten Punkt, nämlich den Twin Rocks, 2 nebeneinander stehenden Sandsteinen, die sich wie die Zwillinge gleichen.

Bisher sind wir auf der Rt. 24 mit mehr oder weniger interessantem Beiwerk gereist. Nun begeben wir uns von der Rt 24 auf die Rt 12. Die Strecke durch das hochalpinähnliche Gebirge gilt zurecht als eine der Traumstraßen des Westens. Südlich von Boulder geht die Straße über einen Kamm, links und rechts fallen die Berge steil nach unten ab. Sehr schnell wechselt die Vegetation und es kommt immer mehr alpines Klima zu Tage. Immerhin sind wir ca. 2500m hoch, doch das soll noch nicht alles sein. Schließlich werden die Nachttemperaturen gegen 0°C sein. Auf 2700 m erreicht der Tachometer des RVs folgenden historischen Wert: 33.333,3 miles sind wir und unsere Vorgänger mit dem Auto gefahren.

Übrigens sieht man auf er Strecke immer wieder B&B´s, etwas , was man ansonsten eher selten gesehen hat.

Für Kenner der Gegend bietet sich Peek-a-Boo und Spooky Slot Canyons an, Orte, die für uns nicht auf dem Programm stehen.

Bevor wir den Bryce betreten, wollen wir noch Lebensmittel aufreiben, klappt alles wunderbar, müssen aber 20 miles weiter fahren, bis wir einen Laden mit Frischfleisch finden. Schließlich wollen wir ja mit Kalle und Rita nachträglich Kalles Geburtstag mit eine Grillparty im Wald feiern. 

So betreten wir den Bryce Canyon  und treffen endlich, nach langer Suche, auf Kalle und Rita. Obwohl wir nur „Wir treffen uns Mittwoch am Bryce“ ausgemacht haben, gelingt das Unglaubliche und am Visitor Center fahren wir uns über den Weg. Beide haben wir schon stundenlag nacheinander Ausschau gehalten, kurz vor dem Aufgeben ists dann doch passiert. Wir verbringen einen tollen Abend mit Grillen , Bier und Wein,

                                                                 

dabei haben wir jede Menge Spass.  Als es dunkel und saukalt wird, wir trotz Lagerfeuer zu Frieren beginnen, beschließen wir den Abend und verabreden uns für den Morgen zu einer Tour de Bryce.

Nach dem Abschluß des Tages werden wir weiter zum Zion NP, Kalle und Rita Richtung Moab fahren.

 

Viele Grüße

 

18. Tag, 2.6.05, Von den Orgelpfeifen zu den teuren Tunnels

 

Wir hatten uns mit Kalle und Rita für 9.30, also zu nachtschlafener Zeit, zur Erkundung des Bryce Canyons verabredet. Die Beiden hatten, im Gegensatz zu uns, schon Bryce-Erfahrung, deshalb überließen wir die Bärenführerschaft den Ruhrpottlern. Bevor die Sache losgehen sollte, mussten wir noch unseren flüssigen und zumindest teilweise festen Rückstand entsorgen. Kalle stand mit seiner nagelneuen Superdigicam parat, um eventuelle Schadensereignisse für die Nachwelt in digitaler Form festzuhalten. Aber, mit extra starken Gummihandschuhen bewaffnet, konnte ich ihm leider keinen Gefallen tun und alles lief reibungslos.

Genug gebullshittet, weiter mit der schönsten Scenic-Tour des Urlaubs. Wir fahren die Stichstraße bis zu m Ende hoch, es sind 9217 ft, also knapp 2800 m. Ein Viewpoint nach dem anderen wird abgefahren und der Bryce Canyon, der alles andere, als ein Canyon ist, sieht jedes Mal anders aus. Das hängt vom Lichteinfall und dem Gesichtspunkt ab. So machen wir unendlich viele Fotos, einige davon wandern in die Schrottbox, aber es bleiben viele schöne Bilder übrig.

        

 

Mittlerweile sind wir alle von der Last des Tages hungrig und beschließen, am Rubys Inn im Diners einen kurzen Snack einzuwerfen. Komischerweise entscheiden wir uns alle für das selbe Futter: Einen Westernburger, das ist nix anderes, als Hamburger mit etwas Bacon und Staeksauce. So sitzen wir und klönen, bis uns allen auf einmal die Zeit davonrennt, denn wir haben ja alle unsere Ziele, die genau in entgegengesetzter Richtung liegen.

Am Ende des heutigen Tages wollen wir am Campground im Zion NP übernachten. Der Weg dahin führt über den Red Rock Canyon,

          

 

mit den beiden in die Felsen gehauenen Torbögen. Im Sonnenlicht leuchten die Steine extrem rot, fast schon zu rot, um natürlich zu sein. So aus dem Gedächtnis fallen mir auf unserem Weg so recht gar keine weiteren Vorkommnisse ein.

So enden wir am frühen Abend an der Einfahrt zum Zion NP. Erstes Murren meinerseits wird laut, als die Rangerin erklärt, beide CG´s seien voll. Ich frage mindestens 2x nach, die Antwort bleibt. Also enden wir auf einem privaten Cg, unmittelbar hinter dem NP-Eingang. Der Zion selbst, bzw. die Teile, die wir nicht erwandern durften/mussten sollen landschaftlich schön und insbesondere für Nichtwanderer nicht so lange sein. Die Fahrt durch den Zion beinhaltet auch 2 Tunnelpassagen, eine davon geht ganz normal auf 2 Spuren durch den Berg, die andere muß für Fahrzeuge mit höherem Aufbau, und dazu zählt unser WoMo, bei der Durchfahrt einseitig gesperrt werden. Das rechtfertigt schließlich die Gebühr von 15$ für die Passage

.

Als wir am Abend auf dem Campground so am dasitzen sind, kommt ein Paar aus Nürnberg an unsere Site. Wir kommen schnell ins Gespräch und unsere neuen Nachbarn wollen noch mit dem Bus in den Zion fahren, bevor sie ihre Würstchen aufs Feuer legen wollen. In der Zwischenzeit macht sich Sigi mal wieder an die Wäsche und ich stecke den Grill an. Als wir mit allem fertig sind, kommen nach Einbruch der Dunkelheit auch unsere Nachbarn wieder, die sich zeitlich etwas verschätzt haben. Da es sich nicht mehr rentiert, den Grill anzufeuern, legen sie ihre Würstchen auf unseren immer noch warmen Grill und wir sitzen noch eine ganze Weile bei Wein und Bier zusammen. Als wir endlich ins Bett wollen, fängt es an zu regnen und hört erst bei Sonnenaufgang auf. Das nennen wir timing.

Wieder ist ein Tag vollbracht, Morgen ist Las Vegas angesagt, Gambling, Hitze und Fun.

 

19. Tag, 3.6.05, Etwas Spielen und ein schöner Abend

 

Die Fahrt vom Zion nach Las Vegas ist eher eintönig, eigentlich nur unterbrochen durch den schönen Abstecher durch das Valley of Fire.

      

 

Hier kann man wunderschöne Aufnahmen von in der Sonne rotleuchtenden Felsen machen. Die bekanntesten hiervon sind Elephant Rock,den wir leider, aus unerfindlichen Gründen verpasst haben, dann die 7 Sisters, die vor langer Zeit Eines waren, und irgendwann alle verschwunden sein werden, sowie die Bienenstöcke, die wirklich schön anzusehen sind. Dann gibt es einen tollen Campground, bei dem die Sitzgelegenheiten wegen der Hitze überdacht sind. Die hohen Temperturen, die auch während der Nacht kaum besser werden, sind allerdings Grund, hier nicht abzusteigen.  Deshalb fahren wir von hier aus auch durch nach Las Vegas und checken im KOA am Circus Circus ein. Ein Campground, der zwar alle von KOAs bekannten Annehmlichkeiten  mitsamt Swimmingpool hat, aber ansonsten nicht mehr, als ein Supermarktparkplatz ist. Dafür liegt er unmittelbar am Circus Circus,

 

 

       

wo man erste Gambling-Erfahrung sammeln kann, sich aber auch mit den Themehotels bekannt machen kann. Man kann von 1ct bis zu 100$ pro Spiel an einarmigem Banditen verzocken, ein Stock tiefer laden Roulette und Blackjack zum Spielen ein.  Wir spielen eine ganze Weile, genießen zwei kostenlose Drinks, am Ende haben wir sogar ein paar cts gewonnen. Dann machen wir noch einen Rundgang durch den Zirkus, der eigentlich eher ein Jahrmarkt, mit Achterbahn, Riesenrad, Hau den Lukas und Wasserrutsche ist. Nachdem Circus abgehakt ist, nehmen wir ein Taxi zum Mandalay Bay, ein superschönes Hotel der neueren Generation. Hier laufen allerhand vielzeigende Puppen umher, manche davon würden besser die gezeigten Reize mehr verstecken, getreu dem Motto: „Besser Klasse, statt Masse“. Das Hotel hat einen tollen Pool, den  nur eigene Gäste mit Zimmerschlüssel betreten dürfen. Heute Abend spielen die Beach Boys dort, eines der Sommerkonzerte. Wir bekommen einen Teil der Einspielübungen mit, bevor wir das Mandalay verlassen, um uns mit Charlotte und Ralph, den Eltern des Trauzeugen Mike unserer Tochter Nicole, zum Abendessen mit anschließender Stadtführung zu treffen.    

Dieses, (das Essen), findet im Ceasars Palace statt, ein wundervolles Buffet, mit Sushi, Hummer, 4 Sorten Fleisch, Gemüse, Salaten, und allen möglichen Beilagen. Ach ja, meine geliebte Clambchowder gabs auch. Und für die Süßschnuten alle möglichen Desserts. Boah, ganz schön vollgefressen.

Nach dem Genuß haben die Götter den Schweiß gesetzt, oder so ähnlich. Also legen wir los mit Las Vegas bei Nacht. Wir schauen uns das Bellaigo an und speziell davor die Fontäne, passend zu wechselnder Musik. Einmal lässt Elvis mit, na mit was wohl, mit Viva Las Vegas, grüßen. Ein anderes Mal ist es Time to Say Good Bye, wie passend, da wir sehr müde sind. Dann laufen wir durch Paris, mit dem wunderschönen Stadtleben. Auch die Sphinx und die Pyramide mit dem Laser, den man auch vom All aus sehen kann, ist dran. New York New York sehen wir von außen, die Achterbahn geht im Wechsel von drinnen nach draußen. Vor dem Venetian verkehren Gondeln, ganz wie beim Vorbild.

Schließlich ist es Nacht, wir sind hundemüde und wollen nur noch in unser kochendheißes WoMo. Zum Glück haben wir Stromanschluß und können wenigstes etwas die Kliamanlage laufen lassen, bevor wir in die Falle steigen.

Morgen wollen wir uns denStrip noch mal bei Tageslicht anschauen, dann ist endlich Sigis Shopping Time gekommen.

Guats Nächtle

 

20. Tag, 4.6.05, Bye bye, Las Vegas

 

Aufwachen, Hunger haben- da gibt’s nur eines in Las Vegas: Frühstücksbüffet im Themehotel. Da wir praktisch im Vorhof des Circus genächtigt haben, marschieren wir dorthin, lassen zusammen 20$ an der Kasse und werden von der Oberwaitress mit ihrem  grünen Fähnchen an unseren Platz dirigiert. Dann begeben wir uns an die Theke und werden sprichwörtlich erschlagen. Alles, was das Herz begehrt. Ei, Speck, Beilagen, Fleisch, Kaffee, Säfte, Soßen, Süßes, alles vom Frühstück über Mittagessen zum Dinner for all. Wir machen, da es schon ca. 10.00h ist, den Magen bis zum Abend voll, lassen noch ein paar cts  in den Slots und verschwinden zum Check-out aus dem CG. 

Dann folgt die Tageslichtfahrt über den Strip, schon wieder sind unglaubliche Heerscharen an Menschen unterwegs. Abends ist natürlich alles viel eindrucksvoller, aber auch bei Tageslicht ist alles sehr imposant. Einmal hin und einmal her, rundherum, das ist nicht schwer.

  

 

                                                          

 

Weiter zum Outlet am Südende des Strips. Endlich komme auch ich zu meinen heiß ersehnten Sportschuhen. Das Glück ist heute unser Freund, wenn auch nicht beim Spielen, so doch beim Einkaufen. Wir bekommen einen Gutschein für 40% Rabatt und legen bei Reebok so richtig los.

Damit ist unsere LV Tour so ziemlich am Ende und wir fahren zum Lake Mead,

                                                           

wo wir an einem Einfach-CG nächtigen. Ich erlaube mir, nach Einbruch der Dunkelheit ein Feuerchen zu entfachen, was den Ho(r)st auf den Plan ruft. Er ist ziemlich barsch und fragt, ob wir denn die Schilder nicht gesehen hätten. Nööö, ist die Antwort. Er lässt nicht mit sich Spaßen, auch als ich frage, wozu denn die Feuerringe und die Grillstellen da seien. Also hilft nichts, Feuer aus. Und ab ins Bett, denn, obwohl immer noch mörderheiß, ists recht windig draußen. Und dunkel. Und es wird ungemütlich.

Also wiedermal ab nach Bettingen. Morgen treten wir endgültig den geordneten Rückzug an.

So long

 

21. Tag, 5.6.05, On our way to LA, die Zweite

 

Der kürzeste Bericht überhaupt, weil außer shopping 2. Teil und dem Abreißen von ca. 300 miles nicht viel los war. Nochmal die Spritpreise: 2,17 min und 2,54 max. Dazwischen alle Varianten. In Calisto wollen sie nur für die Einfahrt in die Ghost Town 10$, reine Wegelagerer. 12.00h mittags, die Frisur sitzt, es ist immer noch glutheiß.

 

Nevada ist lägst hinter uns, CA wieder da. Und als wir nach LA kommen, sind auch die beklopptesten aller amerikanischen Autofahrer wieder da. Überholen, schneiden, ausbremsen, wo immer es geht. Ich komme teilweise ganz schön ins Rudern. Darum der Entschluß: LA nur noch mal unter Androhung körperlicher Misshandlungen. Ansonsten: Nein, danke.

Wir suchen den letzten Campground dieses Urlaubs und finden ihn in Long Beach. Sehr  schön gelegen, super gepflegt und spottbillig: Nur ganze 49 bucks die Nacht. Ein echtes Schnäppchen.

Wir sind dafür ganz nahe am Cruise America Depot.

Sigi beginnt mit dem Packen, da wir für die letzten 3 Tage noch mal aufs Auto umsteigen. Mal sehen, ob die Reservierung geklappt hat, am Anfang gabs ja einige Probleme.

Dann warten wir auf morgen.

Macht et jut

 

22. Tag, 6.6.05, Silver Wedding Anniversary, oder Der Umstieg aufs Auto

 

Ja, heute vor 25 Jahren haben wir uns getraut und es bis heute nicht bereut. Auf die nächsten 25!

De Tag jedoch fängt mit Arbeit, besonders für Sigi an. Sie muß noch den Rest des Gepäcks so verstauen, dass es auch in den Kofferraum eines kleineren PKWs passt. Als das alles erledigt ist, wird noch mal endgedumpt, alles überprüft und Long Beach in Richtung Carson, vielmehr zu Cruise America verlassen. Der Verkehr entspricht unseren Erfahrungen der letzten Zeit, das heißt, mal wieder Stau. 11.00h ist unsere Deadline, kurz nach 9.00h stehen wir schon vollgetankt auf dem Gelände. Die Übergabe ist kurz und schmerzlos. Wir haben 350 Übermiles, das Gas haben wir auch nicht nachgefüllt, dafür wird unser nachgekaufter Adapter anstandslos ersetzt. Dann müssen wir noch fast ½ h auf unser Taxi zur Alamao Sation warten. Obwohl der Fahrer zügig fährt, verlangt er mit 40$ das Doppelte wie der bei der Hinfahrt. Leider kann ich ihm nicht nachweisen, wo er die LA-Besichtigungstour begonnen hat, deshalb bleibt mir nichts, als die Bucks zu löhnen.

Bei Alamo angekommen, macht der Verkaufsfritze aus unserem falsch georderten Voucher überhaupt kein Problem, ändert die Daten, und grinst genau, wie der Junge am Anfang der Reise über unser Ansinnen, unser reichlich vorhandenes Gepäck in einen Midsize verstauen zu wollen. So hat auch er uns schnell von der Notwendigkeit eines Fullsize überzeugt. Alamo hat in LA auch Choice Line, wir suchen uns einen Chevy Impala mit Riesenkofferraum aus, der darüber hinaus auch noch gut motorisiert und recht komfortabel ist. Nach 2 Wochen Traktor muß man schon mal aufpassen, wenn man das Gaspedal tritt und die Kiste abhebt, wie die Saturn 5.

Endlich auf dem HW 405 N, um aus diesem Moloch, genannt LA, herauszukommen. Da wir nicht vorgebucht haben, fällt die Entscheidung über den Weg nach San Fran in allerletzter Sekunde. Ich entscheide mal wieder demokratisch für uns alle, die Route noch mal der Küste folgend bis nach San Luis Obispo zu nehmen, von da aus müssen wir morgen sehen, wie wir nach San José kommen.

Unterwegs machen wir einmal mehr bei Albertsons halt, um eine der letzten Portionen Wings und bei Starbucks einen Milchkaffee zu nehmen. Sigi leistet sich bei McD ein Softeis, das mit tax 96 cts kostet. Ich gebe dem Servant 12x5 cts und einen einzelnen, worauf er mich anschaut, als hätte man ihm als Baby gerade den Schnuller geklaut. Ich sage ihm, ich hätte noch mehr davon, worauf er blitzschnell die Kohle kassierte und die Kasse schloß. Mehr wollte er dann doch nicht. Die Fünferle waren übrigens Sigis Gewinn aus der 5cts Slotmachine vom Circus Circus. Mal sehen, wo ich die restlichen noch unterbringe.

Weiter auf der bekannt unspektakulären Strecke. Einzig erwähnenswert der unselige 1h-Stau wg. Baustelle auf dem HW101.

Gegen 17h sind wir in San Luis Obispo und schauen uns die recht schöne Stadt an. Dann fahren wir zum  Best Western Royal Oak wo wir für 79$ ein sehr schönes Zimmer bekommen. Abendessen wollen wir bei Tahoe Joe, einem Steakhouse. Wir bestellen Steaks, medium gecookt. Was kommt sind überscharfe durchgebratene trockene Fleischbrocken, die wie gekochtes Suppenfleisch schmecken, nur feuriger. DA wir schon unsere Zwiebeln als Vorspeise hatten, verzichten wir auf ein neues Stück Fleisch und sind überrascht, dass der gesamte Betrag für das Essen storniert wurde. Nur die Getränke bleiben. O.k., das Essen war schlecht, aber die Reaktion der Managerin war gut. Wenn wir noch mal hierher kommen, werden wir denen noch eine Chance geben.

So, nun sind wir auf dem Zimmer, lassen bei einem Gläschen Wein oder Bier unseren Hochzeitstag ausklingen und werden zeitig ins Bett gehen, um morgen die letzte größere Strecke nach San José anzutreten. So geht auch dieser Urlaub mit Riesenschritten dem Ende entgegen, aber es kommt ja noch ein Tag.

Na denn....

 

23. Tag, 7.6.05, HW Nr. 1, einmal in umgekehrter Richtung

 

Nachdem wir schon mal in San Luis Obispo sind, liegt es nahe, den Weg Richtung San José entlang der Küste zu wählen. Als wir vor 3 Wochen in San Fran aufgebrochen sind, war die Vegetation deutlich hinter dem derzeitigen Stand zurück. Jetzt blühen allerlei Wildblumen und das Grün ist irgendwie grüner, als am Anfang.

Wie schon in der Überschrift des Tages geschrieben, fahren wir den HW von Süd nach Nord, obwohl ich schon seit unserer ersten Tour entlang der Westcoast vor 2 Jahren der 100%-igen Überzeugung bin, dass die Straße von N nach S einfach schöner zu fahren ist. Dieses Mal haben wir den direkten Vergleich. Ich muß sagen, mein Eindruck hat sich noch verstärkt. Wenn man von unten nach oben fährt, verpasst man Ausfahrten zu Viewpoints, weil man aus verkehrstechnischen Gründen gar nicht alle scenic views ansteuern kann. Und dann ist man auf der rechten Straßenseite einfach zu weit von der Küste mit den phantastischen Ausblicken weg. Als Beispiel haben wir von der traumhaft schönen Ecke um den Julia Pfeifer State Park praktisch nichts wahrgenommen, genauer gesagt waren wir schon vorbei gefahren, als wir ihn bemerkten.

Weiter ist uns aufgefallen, dass der gesamte HW mittlerweile eine Großbaustelle ist, Verzögerungen sind also einzukalkulieren. Vor 3 Wochen war noch keine dieser Baustellen eröffnet. Als wir an einer engen Stelle, es muß in der Nähe von Big Sur gewesen sein, herausfahren, halten wir an einer Tankstelle um die dortigen Entsorgungseinrichtungen in Anspruch zu nehmen. Da das bei Männern in der Regel etwas schneller als bei der Damenwelt geht, kann ich mir die Gegend und die Leute ein wenig anschauen und mir fällt auf, dass mehrere Autos die Tanke zwar anfahren, aber ebenso schnell wieder das Weite suchen. Neugierig geworfen, laufe ich auf die Zapfsäule zu und erfahre sofort den Grund für das sonderbare Verhalten: Man will dort sage und schreibe 3,45$ für eine Gallone Regular. Ein schönes Beispiel für eine Monopolstellung. Wir jedenfalls brauchen diesen Edelsaft hier nicht kaufen, sondern kriegen die gal ein paar miles weiter für 2,17 bucks.

Das letzte Stück bis San José legen wir auf der Interstate zurück, scenic byways haben wir jetzt genug gefahren. In San José angekommen erwartet uns ein Hyatt, das über PL gebucht ist und in Bidding for Travel relativ schlecht wegkommt. Wir müssen sagen: Zu Unrecht. Das Zimmer ist groß, es wurde anstandslos auf unsere Wünsche nach non smoking mit Kingsize Bed eingegangen. Das Hotel hat eine sehr schöne Poollandschaft, aber zum poolen ists heute zu kalt. Stattdessen leisten wir uns eine Pizza, etwas, was wir besser hätten sein lassen. Entweder hab ich’s vor lauter Hunger überlesen, oder es stand gar nicht auf der Karte: Die machen Pizza mit Gorgonzolakäse, den ich an sich schon nicht sonderlich mag. Und dann noch in größerer Menge und verlaufen- igittigitt. Sigis Pizza ist auch eine sehr trockene und nicht gerade überragend schmeckende Angelegenheit. Ein Exkollege hat mir mal in Chicago den Genuß eines Grappa mit den Worten „Drink Grappa, where it comes from, drink it in Italy“ vermiest. Hier sinngemäß: „Eat Pizza......“ oder beim Mafioso Deines Vertrauens in Bella Allemana.

Bevor wir ins Zimmer gehen, lauschen wir noch einer Veranstaltung, bei der Verkäufer von Kartoffelschälern oder was weiß ich was, für ihre gigantischen Verkaufszahlen mit der Bekanntgabe ihres Verdienstes geehrt werden. Am Ende steht kollektives Gegenseitigloben und Abklatschen und gemeinsam wird der vorher einstudierte Schlachtruf der vereinigten Kartoffelschälergilde angestimmt. Wir kommen uns vor, wie am Nikolaustag  im Kindergarten. Die spinnen, die Amis.

Wir machen nun noch klar Schiff, morgen früh geben wir die Karre ab und dann geht’s raus an Wannsee, neee, an Airport.

Bis dann

                                                      

24. Tag, 8.6.05, Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat 2

 

Frühstück nicht bei Tiffanys, uns hats, ich glaube erstmalig in diesem Urlaub, zu Dennys verschlagen. Wie immer, eine gute Wahl. Hier werden wir auch unsere in Vegas gewonnenen Nickels und Quarters los. Vier bucks in Münzen. Ich weiß gar nicht, warum die Tante an der Kasse so große Augen gekriegt hat. Sie hat nichtmal nachgezählt, sondern einfach die Masse in der Kasse verschwinden lassen. Dann raus aus der Stadt und rein in den Stau, der glücklicherweise moderat ist und nicht allzu viel Zeit kostet. Bei Alamo angekommen geht die Rückgabe des Chevy problemlos von statten. Aber dann fängt der erste Ärger an: Einen Gepäckwagen bekommt man nur für die Kleinigkeit von 3 $. Ich werfe selbige mit leichtem Grollen ein und nix tut sich, insbesondere nix an der Gepäckwagenausgabestelle. Ich erwarte den ersten Wutausbruch, zumindest aber einen leichten nervous breakdown, als ein freundlicher Alamoist mir anbietet, einen Cart zu suchen. Und tatsächlich findet er auch einen, und ich finde einen weiteren $, um ihn als Trinkgeld für den freundlichen Helfer loszuwerden. 

Einchecken, und ab zur Sicherheitskontrolle. Sigi muß ihre Sandalen ausziehen, ich meinen Hosengürtel mitsamt Schuhen. Laptop muß auch raus. Als wir durch sind hat sich eine Schlange gebildet, die uns versucht, einfach so über den Haufen zu rennen. Jetzt werde ich endgültig sauer und raunze einen TSA-ler an. Ohne Erfolg, er nimmt mich gar nicht wahr. Was die hier so treiben, grenzt an Schwachsinn, aber Anordnung ist Anordnung. Und die halten sie mehr als akribisch deutsch ein.

Das letzte Stück auf dem Weg in die Lounge

                                                                     

 

ist praktisch geschafft, die freundliche Dame am Tresen gibt uns, weil ich über die TSA so erbärmlich gejammert habe, insges. 4 Gutscheine für Drinks. So, und durch die kostenlose Line (26k!) fürs Internet, wird die Zeit bis zum Abflug erträglich. Als der Aufruf zum Einsteigen ertönt, legen wir los und der Weg zu Gate G100 ist noch ein ganzes Stück weit. In der Eile vergessen wir, unsere Fingerabdrücke zur Ausreise abzugeben. Hoffentlich macht uns das bei der nächsten Einreise keine Probleme.

Die Maschine hebt fast pünktlich ab, und ebenso pünktlich kommen wir nach sehr ruhigem Flug nach 10h in Frankfurt an.

Wieder ist ein Urlaub zu Ende, das Planen kann beginnen. 

                                                     

Fazit

 

Das erste Mal bei den roten Steinen. Immer hatte ich mich darüber amüsiert, wenn eingefleischte Süd-Westler vor lauter rotem Staub auf der Brille nichts anderes auf dem Kontinent mehr wahrgenommen hatten. Jetzt hatten wir Gelegenheit, uns selbst ein Bild zu machen und ich muß sagen: „Wir sind, zumindest zum Großteil, hell begeistert!“ 3 Highlights müssen an erster Stelle stehen, die dicht von weiteren Must Sees gefolgt werden:

 

The Winner is: Der Flug mit der Prop über den Grand Canyon. Und das auch, obwohl es Sigi so fürchterlich schlecht wurde. Der Flug mit dem Flieger vs dem Heli hat neben dem kleineren Preis den für uns entscheidenden Vorteil, dass er mehr als doppelt so lange geht und nicht nur kurz rein und raus führt. Immerhin hat er uns auch zum North Rim gebracht, wo noch Schnee war.

 

Ebenso schön, wenn auch etwas ganz anderes, war Antelope Canyon. Den Preis für die Tour haben wir keine Sekunde bereut.

 

Und gleichrangig kommt Bryce Canyon. Gigantisch schön, vor allem, wenn man sich, die Hoffnung schon beinahe aufgegeben, dann doch noch mit Freunden trifft und 2 tolle Tage hat.

 

Must Sees sind:

Julia Pfeiffer SP und das Stück HW1 zwischen Monterey und San Luis Obispo

17 Mile Drive

Arches NP

Monument Valley

Las Vegas (hier alles aufzuzählen wäre etwas zuviel des Guten)

 

Nicht schlecht, aber kein Muß:

Canyonlands (jedenfalls das, was wir gesehen haben)

Joshua Tree (obwohl der Campground ihn schon fast wieder zu den Musts hochhievt)

Zion

Capitol Reef

 

Da muß ich nicht mehr hin:

Los Angeles

 

Der Wettergott war uns absolut wohlgesonnen, wir hatten eine Nacht und am Tag an wenigen Stunden Regen.

Super war Günters Pension California, Grüße nach Orange!

Alles in allem werden wir mal wieder in den Süd-Westen kommen, aber erst ist mal wieder ´ne andere Ecke dran. Der Osten Kanadas, mit Nova Scotia, fehlt noch in der Sammlung, Florida ist auch mal wieder aktuell, Virginia,  West Virginia, die Carolinas, Tennesee, überhaupt der alte Süden, wäre auch nicht schlecht. Schaun mer mal!