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Big Apple, Civil War and Sunshine State

Prolog

17.11.2005

Drei Monate noch genau ......

Unsere siebente Nordamerikareise steht an, und was schon im Fazit unserer 2005-er Reise zu lesen steht- nach dreimal Westen hats der Osten mal wieder mehr als verdient, obwohl, ehrlich gesagt, bei der Planung so eine seltsame sandsteinfarbig angehauchte Stimme immer wieder im Hintergrund zu hören war, die da rief: "Kommt in den Süd-Westen, kommt in den Süd-Westen!" Aber nichts da, es gab so einige gute Gründe, dieses Mal  diese Stimme zu ignorieren. Ganz am Anfang der Diskussion über ein mögliches Urlaubsziel waren Sigi und ich beide der Meinung, nach fünf Nordamerikatrips hintereinander sollten wir es mal was langsamer, d.h. mit deutlich kürzerem Flug, angehen lassen. Und so überlegten wir hin, überlegten wir her, überlegten wir hinüber und überlegten wir herüber. Unser letztjähriger Zwischenurlaub auf Mallorca bestätigte uns darin, nach Jahren der Abstinenz unsere Fühler eben in diesen Mittelmeerraum auszustrecken.

Dann waren wir mal wieder beim Griechen zum Essen und schauten die schönen Bilder  während der Wartezeit auf unser Gyros an. Wir waren ja vor einigen Jahren schonmal auf Rhodos. Dieser Urlaub wird uns, und hier vor allem Sigi, ewig in Erinnerung bleiben, weil sie aufgrund einer schweren bakteriellen Infektion, die sie sich ein paar Tage vor unserem Abflug zugezogen hatte, einige Tage im aus hygienischer Sicht wahrlich "einmaligen" Krankenhaus von Rhodos Stadt verbringen musste und den Rest des Urlaubs mehr oder weniger schachmatt war. Ein Jahr später wollten wir das Entgangene wiederholen, doch kurz vor dem Abflug musste sie wiederum wg. einer Knieoperation ins Krankenhaus, diesmal aber hier.

So hatten wir Griechenland bis auf Weiteres vom urlaubsmäßigen Atlas gestrichen. Wir dachten aber, es sei nun mal wieder an der Zeit und ich begann, Reiseberichte zu lesen und kaufte mir je einen Reiseführer von Kreta und von der Peloponnes. Zwischen diesen beiden Zielen sollte entschieden werden. So weit, so gut.

So plötzlich, aus heiterem Himmel, legte mir Sigi Sonntags beim Frühstück einen Werbeprospekt der Penny Gruppe in Co-Operation mit LTU vor, wo Flüge von Düsseldorf nach New York und zurück für unglaubliche 189€ angeboten wurden. Zunächst konnte ich überhaupt nicht glauben, eine Chance für solch ein Ticket zu haben, sollten bundesweit doch nur 10.000 St. zum Verkauf kommen.   Einen Grund für eine Reise in den Osten konnte schnell gefunden werden, hatten sich doch unsere Tochter Nicole und ihr Mann John in Fredericksburg, Virginia, ein Haus gekauft, das sie renovieren wollen. Unser Angebot, dabei helfen zu wollen, wurde freudig angenommen. So beschlossen wir, einen Versuch zu starten, um Tickets für Flüge während Nicoles Semesterferien im Januar/Februar zu ergattern. Und wenn wir schonmal drüben sein sollten, wollten wir auch noch wenigstens 14 Tage Ausspannurlaub anhängen. Im Februar/März bietet sich hier natürlich Florida an, was wir in 2002 ja schonmal ausprobiert hatten.

Und dann geschah das Unglaubliche: Sigi und ich hatten uns auf zwei Penny Märkte in unserer Gegend aufgeteilt. Der Marktleiter in Sigis Laden war so dusselig, keine Standleitung zur Pennyzentrale zustande zu bekommen, also ging sie leer aus.

Anders lief es bei mir: Um 8.00h machte der Markt auf, 8.10 hatte ich zwei Vouchers für die Tickets. Wir telefonierten kurz, waren zufrieden und ich setzte mich ins Auto. Sinnigerweise lief im Autoradio REM mit "Leaving New York", meine Urlaubshochstimmung war mit einem Mal da.

Vom Voucher zum Ticket wars nun noch ein steiniger Weg. Alle glücklichen Ticketerwerber wollten zu gleicher Zeit die Gutscheine in wirkliche e-Tickets umtauschen. Die Leitung war über Stunden ständig besetzt. Nach mehrtausenfachem Probieren wars dann so weit: Auch ich hatte meine Flüge. Ein paar Tage später buchte ich auch noch für 50€ p.P. Rail und Fly dazu, damit waren wir auch, zumindest verkehrstechnisch, schonmal in Düsseldorf. Im Moment überlegen wir, die 120€ für XL-Sitze auszugeben, um die LTU vom Vorwurf vorsätzlicher Körperverletzung wegen geringer Sitzabstände befreien zu können. Zurzeit sind noch welche frei, ich glaube, ich muß mich beeilen.

Da wir auch dieses Jahr wieder die Vorteile von Priceline nutzen wollen, geht die Feinplanung auch schon los. Wir wollen mit einer Billigairline, entweder Southwest oder Jet Blue, von Washington nach Florida fliegen. Unser erstes Ziel soll Miami sein, wo wir auch gleich mit PL fündig werden: Wir bekommen das Holiday Inn Coral Gables für die ersten zwei Nächte. Daran schließen sich zwei weitere Nächte im Holiday Inn Orlando Altamonte Springs an.

Soviel ist bis heute klar, die Planung geht weiter, vor der Abreise werde ich noch das ein oder andere Mal Bericht erstetten.

 

24. 11. 2005

Das Wetter hier ist novembermäßig: Temperaturen um den Gefrierpunkt, trüb, vor 9.00h wirds kaum hell, dafür ist um 16.00h schon wieder so gut wie dunkel. Das Einzige, was aus dieser depressiven Phase heraushilft, ist die Planung für den Trip nach Florida voranzutreiben. Gesagt, getan: Während der letzten Woche konnte ich bei Priceline das nächste Hotel ergattern: Diesmal hat man uns das Radisson Clearwater Central beschert, für 51$ + tax + fee = 61$, ein offensichtlich sehr guter Preis, auf der HP des Hotels ist das Zimmer für 112$ die Nacht zu haben. Wir werden 2 Nächte hier verbringen

Aber nicht nur das. Ich habe schon seit längerer Zeit günstige Flüge von Washington oder Baltimore nach Florida gesucht. Bisher war unter 99$ + tax fast nichts zu bekommen. Jetzt habe ich bei Southwest ein Promo- Ticket erwischt, das uns für schlappe 49$ + tax one way von Baltimore nach Ft. Lauderdale bringt. Dafür müssen wir allerdings schon einen Tag früher als geplant Fredericksburg verlassen, auch kein Beinbruch! 

 

25. Januar 2006

3 Wochen und 2 Tage bis zum Anbflug

Natürlich haben wir in der Zwischenzeit munter drauflosgeplant. Heutiger Stand der Dinge ist: Wir haben uns die XL-Seats geleistet und werden deshalb hoffentlich entspannt in NYC ankommen. Darüberhinaus können wir mit diesen Tickets auch am Comfort Class Schalter einchecken, was uns hoffentlich ätzendes Anstehen erspart.

Nach Ankunft im Big Apple können wir im Hotel-Shuttlebus zu unserer ersten Übernachtung nach Queens, genauer gesagt ins Pan American Hotel Elmhurst Corona fahren. Im NYC Guide Forum kommt das Haus recht gut weg, bei Biddingfortravel eher etwas schlechter, wir werden sehen. Das Hotel ist gepricelinet für 70$ + tax, ein für New York sehr günstiger Preis. Die Lage in Elmhurst Corona ist ganz in der Nähe des La Guardia Airports. Hier wollen wir am nächsten Tag einen Mietwagen übernehmen und nach Fredericksburg fahren.

12 Tage wollen wir in Virginia bleiben, wie oben geschrieben, bei der Renovierung helfen. Aber natürlich wollen wir auch was sehen und die angeheiratete Verwandschaft will auch besucht werden. Auf jeden Fall wollen wir uns den Shenandoah Nationalpark mit dem berühmten Skyline Drive ansehen.. Wir sind uns dessen bewußt, dass es Ende Februar sicherlich größere Einschränkungen geben wird, andererseits denken wir doch, dass der Park auch im Winter seine Reize hat.

Am 1. März fliegen wir dann nach Ft. Lauderdale. Bisher haben wir über Priceline folgende Hotels ergattert:

Holiday Inn Coral Gables

Holiday Inn Orlando Altamonte Springs und

Radisson Clearwater Central

Danach wollen wir Herbert und Angelika in Ft. Myers besuchen, hier haben wir bisher noch nichts gebucht.

Am 11. März fliegen wir weiter nach New Orleans. Das war zunächst garnicht geplant, aber wir wollen Verwandte besuchen, die wir zum Teil seit unserem letzten Louisiana -Trip 2002 nicht mehr gesehen haben. Und wer weiß, wann wir mal wieder in die Ecke kommen. Hier haben wir auch wieder bei PL zugeschlagen: Das Baymont Inn and Suites Baton Rouge wird für 3 Nächte unser Domizil. Das Hotel hat nur 2 *, hoffentlich werden wir nicht allzusehr enttäuscht.

Jetzt geht es zum krönenden Abschluß der Reise: Am 14. März fliegen wir nach La Guardia und bleiben die letzten 3 Tage im Big Apple. Der Flug wird mit Delta stattfinden, bei Opodo gibts zurzeit Gutscheine für 50€, das heißt wir zwei fliegen für 117€ von New Orleans nach New York. Nicht schlecht, Herr Specht!

Das wars, an Neuigkeiten, vor dem Abflug wird nochmal upgedated.

 

17.2.06

Der Abflugtag ist da, die Zeit zum Update hat gefehlt, drum gehts gleich live los:

 

1.    Tag: Die Reise zum Big Apple

 

In aller Herrgottsfrühe, genauer gesagt um 6.30, hat uns mein Kollege Günter zu Hause abgeholt. Da wir mit LTU ab Düsseldorf flogen, mussten wir  irgendwie dorthin kommen. Nicole war ja gestern rüber geflogen, also fiel sie als Fahrerin schon mal aus. Wir hatten uns im Vorfeld bereits Rail and Fly Tickets für die Bahn besorgt. Damit kommt man als LTU-Kunde von jedem beliebigen Bahnhof in Deutschland zum Airport DUS. Wir mussten in Köln umsteigen, was problemlos war und so waren wir genau 3h vor Abflug am Check-In, der natürlich noch geschlossen war. Als dann endlich geöffnet wurde, ging das Ganze reibungslos und recht flott. Nach den Sicherheitschecks mit allen sinnvollen und auch –losen Fragen konnten wir endlich unser Frühstück an einem Imbiss einnehmen: 2 Brötchen und eine Cola für 7,90 €. Gute Preise, gute Besserung!

 

Eigentlich war der Abflug eine Viertelstunde früher als geplant angekündigt, aber irgendwann fiel irgendwem irgendwie ein, dass das Gepäck gewichtsmäßig ungleich in der Maschine verstaut sei und man nochmals umräumen solle. Dabei ging die gewonnene Viertelstunde und noch eine Weitere drauf und um 14.05h hob der Airbus A 330, übrigens eine sehr gut in Schuss befindliche Maschine ab. Unsere XL Sitze am Notausgang waren vom Platzangebot super und wir hatten während der ganzen 8h Flugzeit jede Menge Platz, um die Haxen auszustrecken.

   

                 XL-Sitze: 60€ für mehr Platz                          und der Babysitz bzw. das Babybett

 

Neben uns saß eine Familie mit Baby und gleich nach dem Start haben sie ein Einhängebabybett bekommen. Wir haben so was bisher nicht gesehen und waren von der Konstruktion und dem Angebot beeindruckt.

Überhaupt waren wir vor dem Abflug von einigen Kommentaren in diversen Foren etwas verunsichert, ob wir mit LTU den geeigneten Carrier gewählt hätten. Die Frage lässt sich mit einem Wort beantworten: JA! Wenn der Service mit Wasser während des Fluges noch 2-3 mal öfter stattgefunden hätte, wäre der Flug als PERFEKT einzustufen. Das Essen war für Flugzeugware überaus gut, es gab vegetarische Pasta und alternativ Chickenfrikadellen, dazu grüne Bohnen und Kartoffelpüree. Schließlich noch eine Mousse als Nachtisch. Das Ganze in der Bretterklasse, da habe ich schon in Business schlechter gegessen. Erfreulich, weil unerwartet und kostenlos, war das Angebot eines Aperitifs, entweder Campari Orange oder Gin Tonic. Alkoholische Getränke gabs ansonsten gegen Bares, eine Dose Bier 2 €, Eine kleine Flasche Wein 3 € (glaub ich).  3 Reihen vor uns saßen 2 Paare, die hielten die Stewardess so richtig auf Trab und ließen es dementsprechend krachen. Wie die die Fragen bei der Immigration gemeistert haben, würde ich gerne mal wissen.

 

Die Landung war prima, wir mussten 15 min über Long Island kreisen und konnten bei herrlichem Wetter die ganze Gegend von oben bewundern.

 

Nach dem Aufsetzen kam das für Charterflieger typische und für mich absolut lächerliche Geklatsche. Mal gespannt, wann endlich jemand mir applaudiert, wenn ich meine Arbeit ordentlich mache.

 

Am JFK wurden dieses Mal alle Schalter für alle Gäste geöffnet, d.h. auch Nicht-US-Residents konnten an Einheimischenschaltern immigrieren, was die Sache recht schön beschleunigte. Im Vorfeld war im einem Forum die Frage aufgetaucht, ob man mit biometrischen Pässen die Prozedur mit Fingerabdruck und Augenfoto machen müsse. Antwort: Ja, man muß. Wofür waren nun die 58 €???

 

Na denn, nach Gepäckübernahme und kurzem Anruf beim Hotel war unser kostenloser Shuttle da und wir starteten in den Feierabendverkehr New Yorks. Für die Strecke JFK- Pan American Htl. in Queens brauchten wir 45 min und einiges an Nerven. Am Straßenrand sind immer noch größere Mengen Schnee vom Blizzard letzter Woche zu sehen. Überhaupt ist es saukalt, der Fahrer meinte, diese Nacht seien 22° angekündigt, nicht C, nein, F! So wenig seien es seit Jahrzehnten, wenn nicht sei Jahrtausenden, nicht gewesen.

 

Im Hotel lief der Check-In problemlos und unser Zimmer war o.k. Nichts Besonderes, aber auch nichts ungewöhnlich Schlechtes. Priceline wurde nicht erwähnt. Wir brachten unser Gepäck nach oben und wollten noch nach einer Kleinigkeit zu essen Ausschau halten. Der Wind und die Kälte auf der Straße schmissen diese Idee schnell um und wir gingen ins Hotelrestaurant zurück. Hier sollte uns das erste und hoffentlich das letzte Ärgernis dieser Reise erwarten. Wir erhielten die Karte und orderten 2 Sandwiches, ein Budweiser und ein Glas Hauswein. Die Brote und die Getränke waren sehr gut. Am Ende, als die Rechnung kam, stutzte ich erst mal über den Preis: 38$ tuto kompletto. Dabei hatte die Waitress schon 5,50$ Tip draufgeschlagen, was sie fast unleserlich als „Service“ gekennzeichnet hatte. Für mich ärgerlich, aber das ist wohl das Ergebnis, das wir dem Verhalten einiger Landsleute zu verdanken haben, die immer noch meinen, der Tip sei eine Möglichkeit, das Reisebudget  zu entlasten. Als ich dann die Einzelposten anschaute, glaubte ich, meinen Augen nicht trauen zu können: Aus 3,75$ für ein Bier und 4,00$ für einen Wein waren flugs 4,25$ geworden. Nicht der Rede wert, eigentlich, aber als Touri verarschen lasse ich mich nicht sehr gerne. Also die Waitress gerufen, zur Sicherheit noch mal in die Karte geschaut und gefragt, was denn das solle. Sie meinte, die Preise seien vor 2 Jahren erhöht worden und nur noch keine neuen Karten gedruckt. Und wir sollten das jetzt so bezahlen, und das mit dem Tip läge an den Europäern, die sie immer um ihren Lohn prellen würden. Nun wurde der Manager gerufen, der sofort die Reduktion um den geprellten Betrag veranlasste, die Kellnerin aber in Schutz nahm und ebenso behauptete, die neuen Preise seien 2 Jahre alt. Am Eingang zum Restaurant stand übrigens eine überdimensionale Karte, auch mit den „veralteten Preisen“.

 

So, nun aber ins Bett, denn morgen wartet eine lange Tour auf uns:

 

2. Tag: Von NYC zu den Kids nach Fredericksburg

Nach dieser Nacht kennen wir endlich den Sinn von „The City that never sleeps“! Unser Zimmer war derart  hellhörig, dass das Telefonat der Nachbarn, die meinten, nachts um Zwei ihre Tageserlebnisse durchgeben zu müssen, live in unser Gemach übertragen wurde. Dann meinten sie auch, es wäre trendy, eine halbe Stunde lang zu duschen, das Ganze gegen drei Uhr. Unten, vor unserem Fenster, wurde ein paar mal randaliert. Alles nicht so das Wahre, aber vielleicht sind wir auch nur von der Ruhe zu Hause einfach zu verwöhnt.

Jedenfalls haben wir nach unseren gestrigen Restauranterlebnissen auf ein Frühstück im Hotel verzichtet und sind mit dem Hotelshuttle nach La Guardia gefahren. Der nette Fahrer hat uns gegen gutes Trinkgeld direkt zur Avis- Station gefahren und so konnten wir um 8.17h unseren Ford Taurus entgegennehmen.

 

Die Fahrt führte von Queens  an der Bronx vorbei, ließ Manhattan links loder auch rechts liegen  und brachte uns über die George Washington Bridge nach New Jersey. Die GWB ist eine doppelstöckige Brücke, so wie es auch eine in San Francisco gibt. Die in SF ist beim letzten Erdbeben ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden, ich kann mich noch an die Fernsehbilder mit dem halb herunterhängenden Auto erinnern.

      

 

In New Jersey fahren wir auf dem HW 95 nach Süden. Die Vegetation ist braungrau, das Wetter bewölkt und immer noch schweinekalt. Nach zwei Stunden Fahrt meldet sich so langsam der Hunger und wir halten nach einem der bekannten Frühstückstempel wie Dennys und Co. Ausschau. Plötzlich entdeckt Sigi ein

Hinweisschild auf einen Cracker Barrel. Diese Country Restaurants haben neben hervorragendem Frühstück einen Country Store, wo man urige Dinge wie aus Großmutters Zeit kaufen kann. Und sie haben eine Veranda mit Schaukelstühlen, wo man sich die Zeit bis zum to be seated vertreiben kann. Sie sind hauptsächlich im Osten vertreten und seit unserer Floridareise 2002 gehören sie zu unseren Top- Favoriten.

 

34 miles soll es noch bis dorthin sein, Exit 4 sei die richtige Ausfahrt. Diese Strecke ist vom Hungergefühl gerade noch zum Aushalten.  Endlich dort angekommen fahren wir vom HW runter und von dort an findet man alles mögliche, nur keinen Hinweis auf unseren CB mehr. Wir fahren hin und fahren her, das Ding scheint wie vom Erdboden verschwunden. Dann kommt mir die glorreiche Idee, an einer Tanke zu fragen, aber der Turbanträger hätte mir vielleicht den Weg zum Taj Mahal sagen können, einen Cracker Barrel kannte er hingegen nicht. Wir fahren wieder auf den HW 95. Mittlerweile ist es 11.15 und wir beschließen, das extended Frühstück gegen einen early Lunch einzutauschen. Das Ganze machen wir in einem Applebees Restaurant, auch wieder eine Kette, die wir gut kenne und wo es uns immer gut geschmeckt hat. So auch dieses Mal. Als wir nach getaner Arbeit wieder auf dem Highway sind, ist das Erste Hinweisschild am Straßenrand was wohl- ein Tip auf den nächsten Cracker Barrel. So what, wir fahren weiter.

Relativ schnell sind wir in Philadelphia, das wir auch schon seit 2002 kennen, drum halten wir gar nicht erst an und lassen Liberty Bell und Hall  links oder vielleicht auch rechts liegen.

 

Mittlerweile hat sich die Wolkendecke geöffnet und die Sonne kommt erstmals durch. Grund genug, den HW nach einem Hinweisschild auf einen Starbucks zu verlassen. Erneut ein Déja-Vu: Wir fahrn fahrn fahrn  auf der Autobahn und finden alles mögliche, nur keinen Starbucks. Sigi will schon wieder umkehren, als er plötzlich doch wie Phönix aus der Asche auftaucht. Für unsere zwei kosmetisch mit Vanille und geschäumter Milch behandelten Kaffees sind wir schlappe 7,80$ los, in alten Zeiten wären das über 12 Mark gewesen. Geschmeckt hats supi, hinterher wars uns aber beiden fast schlecht.

 

An Washington DC vorbei fahren wir noch recht zügig, bevor es vor  Fredericksburg in 30 miles zähfließenden Verkehr mit zeitweiligem Stillstand geht. John, unser Son in Law meint, das mache er jeden Tag 2 mal mit und das sei ganz normal. Mein Ding wärs nicht!

 

Damit wären wir auch an unserem heutigen Ziel angekommen. Nicole, die gestern schon angereist war,  hat italienisch gekocht

 

                                       

                                                          Der Tisch ist gedeckt

 

und nachdem wir die beiden nebst Johns Vater und Larry, den wir schon von der Hochzeit der Kids kennen, begrüßt haben, wird Wiedersehen gefeiert. Obwohl der Jetlag seine Spuren hinterlässt, halten wir bis 22.00h durch und fallen in die Falle.

 

Das war ein langer Fahrtag und weil wir morgen so zahlreich sind, beschließen wir, gleich ein Zimmer zu verunstalten. Der Tag steht unter dem Motto:

 

3.Tag: Wir bringen Farbe ins Spiel

 

Wer sich wundert, dass bisher nicht ein einziges Bild zu sehen ist, hat eine Erklärung verdient: Wir haben ja, wie mancher weiß, seit Weihnachten eine neue Kamera. In diesem Urlaub kommt diese erstmals in Kombination mit dem Laptop zum Einsatz. Natürlich habe ich zu Hause vergessen, die Software zu installieren. Der Versuch, den Treiber vom Internet zu laden ist zwar gelungen, aber die Kamera weigert sich standhaft, die Bilder von der SD-Karte rüberzuspielen. Ich hoffe, diese Problem noch in den Griff zu bekommen. Vielleicht probiere ich’s mit einem Card Reader, den man an den Schleppi anschließen kann. Jedenfalls arbeiten wir daran.

 

Wie Eingangs geschrieben, sind John und Nicole in Fredericksburg sesshaft geworden. Sie haben ein ca. 15 Jahre altes Reihenhaus

                                        

 

gekauft, das noch einige Verschönerungsmaßnahmen braucht. Heute ist Streichen angesagt. Und was soll man von solch einem Tag viel berichten? Zunächst ausgiebig gefrühstückt, dann gemalt, gegen 19.00h Feierabend gemacht und ab zum Mexikaner. Wer unsere Reiseberichte aufmerksam gelesen hat, hat schon in der Vergangenheit erfahren, dass mexikanisch Essen eine unserer Lieblingsbeschäftigungen ist. So auch diesmal. El Paso heißt der Schuppen und es war fantastisch. Die Preise waren sehr gut, ein 21 ounces Bud für 1,99 bucks, da kann man nicht meckern.

 

Wieder zu Hause angekommen machen sich Larry und Johns Vater vom Acker und morgen wollen wir den neuen Fußboden aussuchen. Der Tag steht drum unter dem Motto:

 

4.Tag: Hardwood Floor und Baby Back Ribs  

 

Wir frühstücken wieder zusammen und ich probiere erfolglos am Bilderüberspielen rum. Ich probiere es auch mit einem gekauften Treiber für 4,99$ vom Net, auch nix.

 

Als erstes wollen wir unseren Leihwagen zurückbringen, den wir diese Woche nicht mehr brauchen. Wir hatten die Kiste ja, wie bereits geschrieben, um 8.17 übernommen und wollten 2 Tage mieten. Rückgabe sollte hier in Fredericksburg sein. Auf dem Kontrakt war allerdings keine Adresse vermerkt, so dass wirt im Internet suchen mussten. War auch kein Problem. Es wurde erst zu einem solchen, als wir den blöden Avisladen einfach nicht finden konnten. Schließlich blieb nur ein Anruf bei der 24h Hotline als letzte Rettung. Offenbar bekommen die täglich mehrere solcher Anfragen, denn hier wurden wir schnell geholfen. Die Weltfirma Avis hat in Fredericksburg ein Hinterhofbüro an einem Mall- Parkplatz, ohne sichtbaren Hinweis an der Straße. Nicht gerade sehr als Aushängeschild geeignet.

 

Die Übergabe verlief problemlos, bis es zur Aushändigung der Rechnung kam. Statt der ausgemachten 180$ für 2 tage incl. one-way-fee wollte man 222$ von uns. How come? Nach einigem Hin und Her stellte sich heraus, dass man 2 Tage plus 2 Stunden verrechnet hatte. Und das, weil Presidents Day war und der Autovermieter erst um 10.00h den Laden geöffnet hatte. Wir konnten also gar nicht um 8.17h abgeben. Ich musste bei der International Hotline anrufen, zum Glück eine 1-800-er Nummer und es kostete einige Überzeugungsarbeit, bis die Dame kapiert hatte, was ich eigentlich wollte. Erst bot sie an, eine Stunde zu vergüten, als ich dann meinte, zwische 8.17h und 10.00h liegt mehr als nur EINE Stunde, hat sie auch noch die zweite gestrichen und so waren wir wieder bei den 180 bucks.  Man muß sich nur wehren.

 

Aber was lernen wir daraus? Bei der Anmietung sollte man peinlichst auf die Rückgabezeit achten, ansonsten verrechnet der Computer gnadenlos Überzeit, und die wird richtig teuer.

 

Gegen halb 12 fahren wir los, um im Home Depot einen Ersatz für den versyphten Teppichboden zu bechaffen. Auf unserem Weg kommen wir an einem Lone Star Steak House vorbei,

 

das mit „Mondays All You Can Eat Baby Back Ribs“ wirbt. Wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht ist heute Montag und beim Gedanken an die saftigen weichen Dinger, die so gut nach Honigmarinade und leichtem Rauch schmecken, werde ich ganz schön hungrig. Wir beschließen jedoch, zu erst den Boden zu kaufen und wollen danach den Hunger stillen. Ist vielleicht auch gut so, dann habe ich evtl. noch mehr Hunger und All I can Eat wird etwas mehr.

 

Die Wahl des Bodenbelags fällt auf Holzfertigparkett, zweiter Sieger wurde Laminat. Mir fällt auf, dass Baumaterialien in USA vergleichsweise teurer als bei uns zu Hause sind, und das zum Teil ganz erheblich. 20m² Parkett, Kleber und etwas Kleinkram kosten über 550$!

 

Jetzt ist es endlich so weit und wir fallen im Lone Star ein. Sigi und ich ordern Ribs, Nicole Sirloin Steak und John, wie es sich für einen Ami zur Mittagszeit gehört, einen Burger. Die Ribs sind genau so, wie ich es mir in den letzten beiden Stunden in meinen kühnsten Träumen ausgemalt habe und es mir das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Für Sigi ist AYCE doch zu viel, bei ihr bleibts bei dem gereichten Teller. Ich bestelle noch mal nach und bringe es auf 3 half racks. Am Nebentisch sitz ein sehr beleibtes Paar, er bringt es auf Sage und Schreibe 6 half racks. Wenns nix kostet sieht man erst, was in einen Menschen reinpasst.

 

Gut gestärkt verlassen wir die Bude und fahren zum Haus zurück, wo wir noch 3 Std. am Zimmer weiterarbeiten. Abendessen fällt in Anbetracht des späten extended Lunchs aus und wir planen für den nächsten Tag, der unter dem Motto stehen soll:

 

5.Tag Shenandoah Nationalpark  

 

Für Heute haben wir einen arbeitsfreien Tag eingeplant und wollen den Shenandoah NP besuchen. Johns Vater hat uns seinen SUV für unseren Aufenthalt zur Verfügung gestellt  und nach dem Frühstück mit meinen geliebten Cinamon Raisin Bagles, Cream Cheese und Marmelade kanns losgehen. Das Wetter ist prima, zwar noch etwas kalt am Morgen, aber strahlender Sonnenschein. Wir fahren auf Landstraßen Richtung Blaue Berge und meinen, in ländlichen Gegenden Europas zu sein. Lauter Farmland, Kühe und im Moment leider noch braunes Gras. An einer solchen Farm halten wir an und kaufen homemade Marmelade, Äpfel und Salsa (also sind wir doch nicht in Europa) ein. Das Zeugs ist ganz schön teuer, aber halt doch was anderes, als die Wal Mart Ware. Weiter geht’s zum Shenandoah. Wir sind ganz stolz und wollen am Eingang unseren immer noch gültigen NP-Pass vom letzten Jahr zeigen, aber es ist keiner im Häuschen, da hängt nur ein Zettel mit dem Vermerk: Bitte bei der Ausfahrt zahlen. Nun denn, fahren wir rein.

           

 

Die Scenic Park Straße führt uns auf den Bergkamm und bleibt die ganze Fahrt dort oben. Eigentlich sind wir schon nach wenigen miles etwas vom Park enttäuscht. Es sieht aufgrund des überwiegenden Laubbaumbestands ziemlich kahl aus. Sigi meint, wir seien wohl zu Hause im Pfälzer Wald, aber da ists selbst im Winter grüner. Am Wegrand steht ein Schild „Don´t feed Wildlife“ und schon steht auch das erste Reh vor uns am Weg. Es ist relativ scheu und haut auch gleich ab. Wir befinden uns auf 3200-3500 Fuß Höhe, also jenseits der 1000 Meter. Hier liegt noch etwas Schnee und am Berg sind jede Menge Eiszapfen zu sehen. Wir halten immer mal an Viewpoints an und schauen uns die Gegend an, leider ist es heute etwas dunstig und die Bilder werden eher unscharf. Als wir aus einem Pick-Nick-Platz rausfahren, steht nur 2-3 m von uns entfernt eine vierköpfige Rehfamilie  im Gras und lässt sich von uns in keinster Weise beim Frühstück stören. Wir bleiben eine ganze Weile stehen und schauen den Viechern beim Fressen zu.

             

 

 

Genug geschaut, weiter geht’s. Sigis Blase zeigt zwischenzeitlich Stand hoch an und wir fahren zum glücklicherweise zufällig am Weg liegenden Visitor Center. Aber außer zwei weiteren grasfressendenn Rehen ist tote Hose. Alles noch zu. Jetzt wird’s langsam eng. Wir fahren ein Stück weiter und verlassen den Park. Hier ist das Rangerhäuschen besetzt und die freundliche Dame gestattet die Benutzung ihrer sanitären Einrichtungen. Ich komme ein wenig mit ihr ins Gepräch und sie erzählt, dass eigentlich Schwarzbären den Park bewohnen, diese aber jetzt noch Winterschlaf halten. Schade, wir hätten gerne mal wieder welche gesehen.

Mittlerweile ist es schon Nachmittag und wir treten den geordneten Rückzug an.     

Wir fahren über sehr schöne Landstraßen durch Virginia und kommen an großen Farms und noch größeren Milchviehherden vorbei.

 

Unterwegs gehen wir noch Einkäufe erledigen und besorgen Fressalien und Trinkbares um den Kühlschrank wieder auf Vordermann zu bringen. Und ganz wichtig: Bei Radio Sheck kaufen wir einen Card Reader, der aufmerksame Leser hat schon bemerkt, dass jetzt auch Bilder online sind.

 

In Fredericksburg angekommen hat Nicole schon gekocht und wir essen zusammen zu Abend, bevor noch etwas Streicharbeit angesagt ist. Das wars für heute, morgen stellen wir den Tag unter das Motto

 

6.Tag: Shop til you drop

Heute ist Shoppingtag. Nach dem Frühstück fahren wir Richtung Washington DC und wollen in der Potomac Mills einkaufen. Potomac Mills ist ein riesiges Outlet Center und wir haben es auf Textilien abgesehen, speziell auf Old Navy. Doch zu erst gehen wir durch ein Möbelgeschäft, das wegen Bancrupcy bis zu 70% Nachlass verspricht. Natürlich wollen Sigi und ich keine Möbel, aber Nicole interessiert sich für das Eine oder Andere. Aber finden tun wir nichts, also weiter zur Mall. Wie gesagt findet man hier allerhand Outlets und wir bummeln so ganz langsam durch die Ladenstraße. Ganz am Ende finden wir den gesuchten Old Navy Laden. Sigi und Nicole finden allerhand Klamotten und ich nehme 2 T-Shirts. Sigi fragt noch, ob ich wenigstens eines davon anprobiert hätte. Ich antworte, das sei nicht nötig, XL passe immer. Mittlerweile ist es 2 p.m. und der Hunger kommt auf. Wir fahren rückwärts Richtung Fredericksburg und sehen am Straßenrand mal wieder einen Hinweis auf einen Cracker Barrel. Das ist die Rettung an diesem verregneten Tag.

        

                              Spielkinder                                                                  Fireplace

 

Wir bestellen Steaks und Nicole Shrimps. Sigis Sirloin ist durchgebraten wie eine alte Schuhsohle, meines ist sehr gut.

                                             

                                                               Ein super Rib Eye Steak

                                          

Nach der Reklamation bekommt Sigi anstandslos ein neues Steak und dieses Mal ist es ganz hervorragend. So lassen wir es uns gut gehen und fahren zurück nach Fredericksburg. Auch heute Abend streichen wir noch an der Wohnung herum. Bevor wir zu Bett gehen, macht Nicole noch das Eingekaufte auseinander und findet, dass meine neuen T-Shirts recht klein aussehen. Ich sage noch, das sei XL, da könne nix passieren, als sie plötzlich in lautes Lachen Verfällt, sozusagen in LOL. Ich habe versehentlich die Größe 12 XL gekauft, nichts anderes, als XL for Kids. Also die Größe, für die chips- und burgerverwöhnten 12-jährigen. Nun denn, zu Hause werden wir einen Abnehmer finden. So viel für heute, morgen und übermorgen hat John Urlaub, dann ist Samstag und wir wollen 3 Tage durcharbeiten, um endlich unsere geplante Arbeit zu Ende zu bekommen. Deshalb fasse ich die nächsten 3 Tage unter dem Motto zusammen

 

7., 8. und 9.Tag: Hausrenovierung

 

Die Story für die 3 Tage ist schnell erzählt. Der Masterbedroom und das zugehörige Badezimmer sind neu zu streichen und im Schlafzimmer ist der Teppichboden gegen einen Parkettboden auszutauschen. Zu erwähnen wäre, dass weder John noch ich jemals Parkett verlegt haben und ich deshalb etwas skeptisch bin. Aber Nicole und John haben sich nun mal in den Parkett verguckt und so gehen wir mutig an die Sache heran. Der alte Teppich ist schnell herausgerissen und der vorhandene Holzboden für die Verlegung vorbereitet. Dann noch die Planung, wie man am besten mit der Arbeit anfängt und schon geht’s los. Es läuft besser, als ich es mir vorgestellt habe und schon am ersten Abend ist ein gutes Stück zu sehen.

                        

                                                

                                                   Parkettleger bei der Arbeit

 

Am zweiten Tag sind Schneidearbeiten fällig, was zeitlich ins Gewicht fällt. Wir schaffen es bis zum Abend ungefähr 75% fertig zu haben. Außer um fehlende Kleinigkeiten aus dem Home Depot zu holen, kommen wir gar nicht aus dem Haus raus. Aber das haben wir ja vorher gewusst und wir wollen uns auch gar nicht beklagen. Wie schon am Abend zuvor sind wir auch heute ziemlich geschafft und froh, in die Falle fallen zu können. Morgen ist Sonntag und wir haben einen Ausflug zum Anwesen George Washingtons, Mount Vernon, vor. Motto des Tages:

 

   10.Tag: Washingtons Home und Essen mit der Family

Heute wollen wir uns das Anwesen George Washingtons in Mount Vernon anschauen. Wir fahren von Fredericksburg aus Richtung Washington DC und fahren am Exit 163 von dem HW 95 ab. Jetzt sind es nur noch wenige Meilen bis Mount Vernon. Angekommen empfängt uns ein eiskalter Wind bei strahlendem Sonnenschein. Der Eintritt kostet 13 $ p.P. und ist, im Nachhinein betrachtet, gut angelegt. Wir laufen los und kommen als erstes zum mansion, dem Haupthaus der Washingtons. Die Führung kostet nichts extra und ist empfehlenswert. Schade nur, das fotografieren strengstens verboten ist.   Alles andere, wie Räucherhaus, Waschhaus, Icehouse und und und kann jedoch für die Nachkommenschaft festgehalten werden.

 

 

 

Nach den ganzen Gebäuden führt ein Weg zum traumhaften Zugang zum Potomac River. Von hier aus gelangt man zu der neuen Grabstätte der Washingtons, die erst nach dem Tod Georges zur Familiengruft gebaut wurde. George hat übrigens den Weiterbau von Mount Vernon nach seine  eigenen Plänen vorangetrieben, obwohl er die meiste Zeit entweder im Krieg, oder aber mit der Geburt der Vereinigten Staaten beschäftigt war.

 

  

 

 

 

In der Hochzeit waren hier 314 Sklaven beschäftigt, die in erster Linie mit Baumwollertnte, aber auch mit sonstigen landwirtschaftlichen Tätigkeiten beschäftigt waren.

 

Das Haus selbst ist sehr prunkvoll, man kann das Dinerzimmer, ein Spielzimmer, viele Gemälde und im Obergeschoss die Schlafräume besichtigen.   Der alte Mann hatte schon Geschmack!

 

Viel mehr von selbigem erkennt man, wenn man nach draußen geht, und die Aussicht auf den Potomac River genießt. Einfach einmalig!

 

Weiter gehen wir noch zum Tomb der Washingtons und sehen das Grab Georges und seiner Ehefrau.

 

Damit ist es genug der kulturellen Verköstigung und wir fahren zurück nach Fredericksburg. Hier haben wir ein sehr schönes Familydinner mit Johns Ma und Pa und gehen am Ende des Tages einmal mehr sehr müde zu Bett.

 

Morgen wollen wir nach Georgetown und Jamestown fahren und stellen diesen unter das Motto

 

 

   11.Tag: Discovering Virginia

     Georgetotwn und Jamestown waren unsere heutigen Ziele. Georgetown ist eine      sehr    sehenswerte  mit vielen historischen Landmarks versehene Stadt, die auch schonmal als Hauptstadt Virginias gedient hat. Beeindruckend sind die alten Stadthaeuser, die sich wie Perlen aneinander reihen. Man kann gut erkennen, wo einstmals das Geld gesteckt hat.

               

Jamestown Island ist ein Fleckchen Erde, das als Nationonalpark naturbelassen bleibt. Wir sehen jede Menge grossfluegliger Raubvoegel, die nur auf Beute warten, sowie Wildgänse- und enten.

                      

Sehr sehenswert ist der Besuch des Glass Houses, eine nachgestellte Glasblaeserie. Man kann hier Vasen und andere Glasartikel kaufen, die allerdings im Preis recht hoch liegen, z.B. eine kleine Vase fuer 17$ erstehen, was aber mehr 1b-Ware ist.  Drum kaufen wir lieber nix.

                  

Alles in allem war es ein sehr schoener Ausflug, fuer Williamsburg kann man ruhig mehr Zeit einplanen. 

Morgen werden wir unseren letzten Tag in VA in Angriff nehmen, der unter dem Motto steht:  

 

12.Tag: Fredericksburg, der Letzte

 

Heute ist unser letzter Tag in Virginia angebrochen. Grund genug, es langsam angehen zu lassen. Zu erst das obligatorische Frühstück zusammen. Dann beginnt Sigi mit dem Sortieren der Kleider und dem Einräumen der Koffer. Ich richte auch schon mal meine sieben Sachen zusammen, z.B. alles, was mit Computer, Foto etc. zusammenhängt. Danach fahren wir noch mal nach Fredericksburg Downtown und schauen die Scenic Route durch die historische Altstadt an. Vorbei an gewichtigen Gebäuden, dem Nationalfriedhof und verschiedenen Battlefields. Der Sezessionskrieg hat in und um Fredericksburg gewaltig getobt und Unmengen an Menschenleben gefordert.

 

    

 

       

 

Im Visitorcenter fragen wir nach sehenswerten Orten und werden bestens aufgeklärt. Dann unterläuft mir ein folgenschwerer Fehler, als ich mich nach dem Haus erkundige, in dem George Washington mehrere Jahre seiner Kindheit verbracht hatte. Ich habe damit wohl genau das Gebiet getroffen, mit dem die ältere Dame problemlos als Telefonjoker bei Günter Jauch hätte auftreten können. Also bekommen wir einen längeren chemisch gereinigten Vortrag über die Washingtons, alle Anverwandten, ihre Ärzte, Apotheker  und sonstige Zeitgenossen, die irgendwas mit dem Leben der Familie zu tun hatten, gehalten.

 

Mittlerweile haben wir mal wieder Kohldampf und wir steuern einen Applebees an. Erstmals sind wir von dem bestellten Cowboyburger nicht begeistert. Wahrscheinlich sind wir von unserem Mexikaner gestern Abend so verwöhnt, dass andere es schwer haben, mitzukommen. Macht aber nichts, denn als Dinner ist heute eh ein Pizzaessen zu Hause vorgesehen.

 

Selbiges nehmen wir nach dem endgültigen Einräumen der Koffer ein. Die Pizza bzw. das Backen dieser ist mit allerlei Schwierigkeiten verbunden. Der Rauchmelder legt jedes Mal mit einem Höllenlärm los, wenn die Backofentür geöffnet und es etwas warm im Zimmer wird. Ein Wunder, dass das Fire Department nicht ausrückt. Ansonsten gibt es von heute nicht mehr viel zu schreiben, morgen früh geht es um 5.30h aus den Federn, denn das Motto des Tages lautet:

 

   13.Tag: Wir fliegen nach Florida                    

    

Schon früh um 5.30h klingelt der Wecker, oder besser gesagt, meldet sich das Handy. Schnell noch die letzten Utensilien zusammengepackt, die Koffer zu gemacht und noch einen Toast reingeschmissen. Dann fahren uns John und Nicole Richtung Baltimore. Anfangs geht es recht flott, aber je mehr wir uns Washington DC nähern, desto dichter wird der Verkehr. Ca. 15 miles vor DC beginnt die HOV-Spur (High Occupancy Vehicules), eine „Fahrgemeinschaftsspur, die nur Fahrzeuge mit mehr als 3 Insassen oder Hybridfahrzeuge nutzen dürfen. Wir sind 4, also nix wie los. Einige böse Zeitgenossen meinen, die Spur auch alleine nutzen zu müssen, aber sie machen die Rechnung ohne den Wirt bzw. die Polizei, die einfach die Ausfahrt am Ende der Spur  sperrt und die Autos kontrolliert. Prompt hat es auch  einen jungen Afro erwischt, der ca. 100 bucks dafür löhnen darf. Geschieht ihm recht.

 

Wir fahren weiter nach Baltimore und machen an einer Tanke Pinkelstopp. Ich kaufe einen Kaffee, das Zeugs ist so schlecht, dass ich, der ich kaffeemäßig einiges vertrage, die Brühe nicht austrinke, sondern sie am Flughafen entsorge.    

 

Endlich sind wir in Baltimore und man bekommt fast den Eindruck, dass dieser Flughafen Southwest „gehört“. Überall Flugzeuge und unendlich viele Schalter und Gates. Der Check-in geht ganz problemlos, nur müssen wir die Schuhe ausziehen. Und Gepäck umräumen müssen wir auch noch, da einer der Koffer 3 lbs zu schwer ist, was genau ein Paar Schuhe und eine Jeans sind.  Als auch das erledigt ist sind wir durch und gehen an Gate B6. Der Flieger hat 15 min Verspätung und ist rappelvoll. An Bord gibt es Softdrinks und Snacks for free, fer umme also, und der Flug selbst landet in Jacksonville zwischen. Wir bleiben 40 min zur Pause an Bord und fliegen dann die letzten 45 min. nach Ft. Lauderdale weiter. Auf dem letzten Abschnitt ist die Maschine kaum besetzt und jeder kann sich soviel Platz aussuchen, wie er will. Bei Southwest geht es übrigens genau so zu, wie bei den Deutschen Billigfliegern, d.h. keine reservierten Sitzplätze, sondern wer zu erst kommt, mahlt zu erst. 

 

Zusammenfassend kann ich sagen, dass Fliegen zu kleinen Preisen mit Southwest absolut o.k. ist und wir sicher mal wieder auf diese Airline zurückgreifen werden.

 

 

 

In Ft. Lauderdale angekommen übernehmen wir unseren Mietwagen, den wir bei www.mietwagen-usa.de gebucht haben Mit dem Service des Herrn Lorenz sind wir sehr zufrieden und können ihn weiterempfehlen. Wir werden natürlich, wie immer, nach kostenpflichtigen Upgrades und zusätzlichen Versicherungen gefragt, aber  nach unserer Ablehnung gibt man sich zufrieden und schickt uns zur Midsize Choiceline. Und was sehen wir hier? Kein Midsize, sondern einen Pontiac Montana Van, ein 8-Sitzer, in dem wir ganz bequem unser Gepäck unterkriegen. Super gelaufen.

 

Nun gehts im Berufsverkehr von Ft. Lauderdale nach Miami Beach, wo wir über Hotwire das Sixty Sixty Hotel am Indian Creek Drive gebucht haben. Das ist ein ehemaliges Holiday Inn, das gerade renoviert wird und deshalb nicht ganz den Komfort bietet, den es später vielleicht einmal haben wird. Jedenfalls ist es für die eine Nacht o.k.

 

Abendessen nehmen wir in einem Dennys ein, eines von der Kategorie „Das muß nicht unbedingt noch mal sein“, weil etwas schmuddelig. Aber wir leben noch, Durchfall gabs auch keinen, also Schwamm drüber. Dann kaufen wir noch Wein im Publix ein, der sich nach der Ankunft im Hotel als vergammelt herausstellt. Der wird morgen umgetauscht. Überhaupt hat uns der Publix entgegen der Meinung vieler anderer, nicht gefallen.

 

         

 

So, das ist genug, morgen fahren wir Miami Beach ab und wollen zum Biscayne NP. Drum steht der Tag unter dem Motto

 

14.Tag:  Miami Beach, Biscayne NP u. Hotelsuche

 

Ohne Frühstück fahren wir los und begeben uns in Richtung Süden. Wir sehen wunderschöne Villen am Kanal und große Hotels auf der anderen Straßenseite. Wir fahren den Ocean Drive und sehen den Art Deco District mit den pastellfarbenen Häusern. An der anderen Seite sieht man palmenbewachsene weiße Sandstrände. Alles wie im Film. Eigentlich wollten wir uns das Holocaust Memorial ansehen, aber irgendwie schaffen wir es, zweimal daran vorbei zu fahren, ohne es zu finden, und so fahren wir über die Brücke zum Festland.

 

    

 

Wir halten uns in Südrichtung, weil wir dem Biscayne NP einen Besuch abstatten wollen. Eigentlich wollen wir mit einem Glasbodenboot die Korallenriffs betrachten, aber die gehen morgens um 10.00h, und das war einmal. So streunen wir um den Anleger herum und bekommen einen Manatee zu sehen, der immer wieder zum Luftschnappen auftaucht. Überhaupt ist das hier eine sehr schöne Ecke und wir bleiben eine ganze Weile hier, bevor wir wieder nach Miami aufbrechen. Dabei bekommen wir noch das Ausrücken der Coastal Guard mit, die in Biscayne einen Stützpunkt haben. Die Guards geben bereitwillig Auskunft über ihren Job, aber nur so viel, dass man mit der Info nichts Genaues anfangen kann. Fotografieren wird großzügigerweise auch erlaubt.

            

 

Bei so viel Aktivität bekommt man natürlich Hunger und wir kehren bei Tony Romas ein. Die haben nach unserer unmaßgeblichen Einschätzung mit die besten Ribs überhaupt und wir gehen gut gestärkt raus. Es ist mittlerweile dunkel und wir fahren zurück nach Miami, genauer gesagt Coral Gables. Irgendwie hört urplötzlich die Straßenkennung von XY Street SW auf und das genau an der Stelle, wo eigentlich unsere Abfahrt hätte kommen sollen. Obwohl wir eigentlich Pfadfinder sind, finden wir im Dunklen nicht gleich den rechten Weg. Plötzlich steht ein Motorradcop mitten auf einer Kreuzung und ich fahre rechts neben ihn. Ich erzähle, dass wir uns verfahren hätten und frage, ob er helfen könne. Er meint: „For sure“, lässt sich erzählen, wo wir hin wollen und erklärt uns ganz geduldig den Weg. Hinter uns fängt einer mit Hupen an, der Cop guckt genervt nach hinten, macht die Lichtorgel an und schon ist Ruhe. Er begleitet uns mit Blaulicht ein Stück des Weges, erklärt uns noch mal den Rest und so finden wir unser Hotel, ein Holiday Inn. Hier noch mal „Thanks a lot“ an den freundlichen Cop!

 

Das Hotel ist ein Priceline Hotel und wir bekommen ein super Zimmer mit dem wir sehr zufrieden sind. Wir sind recht müde, noch Bericht schreiben und dann unsere Fahrt für morgen planen, die unter den Motto steht

 

   15.Tag: Es war nix, mit Key West                                             

       

Ich hätte es besser wissen sollen! In 2002 war ich bereits zu dem Schluß gekommen, dass Miami-Key West- Miami an einem Tag nicht machbar ist. Trotzdem haben wir es noch einmal in Angriff genommen. Wir sind extra früh losgefahren, d.h. um ca. 10.00h, und waren auch schon um ca. 12.00h auf Key Largo. Von hier aus sind es noch ungefähr 130 miles bis Key West. Eigentlich bequem zu schaffen. Pustekuchen! Nicht unerhebliche Teile des HW1 sind auf den Keys nur mit Tempo 40 machbar, der Rest mit 55. Und dann muß man alles ja wieder zurück fahren. Und 1-2h Besichtigung und das obliagtorische Foto vom Southernmost Point kommen noch dazu. Damit wären wir unter optimalen Bedingungen gegen 22.00h zurück gewesen. Und das, nach einem unendlich langen Fahrtag. Also haben wir in Marathon wieder gewendet und sind zurück gefahren. Den Pennekamp Reef State Park kennen wir von unserem letzten Besuch, also fällt auch der flach. Wir fahren Richtung Miami, das Interessanteste ist ein Hinweisschild an einer Baustelle: „Crocodiles crossing“, man beachte, nicht etwa Gators, nein die viel selteneren Krokos kreuzen hier den Highway. Leider gelingt wg. der utopisch hohen Reisegeschwindigkeit kein Foto. Dafür lernen wir endlich Kalles (der von www.usa-stammtisch.de ) wirklichen Job kennen: Er besitzt einen florierenden Radiosender in Miami:

      

                               Kalle inkognito                                                                                                      unser Pool                     

 

In Miami angekommen genehmigen wir uns nochmals Tony Romas fantastische Ribs, bevor wir zu unserem Holiday Inn zurückkehren. Dieses Mal noch bei Tageslicht und wir machen noch ein paar Aufnahmen vom Pool. Das war es weitestgehend von Miami und Umgebung. Morgen brechen wir nach Orlando auf, vorher wollen wir noch was für die Kultur tun, deshalb steht der Tag unter dem Motto

 

   16.Tag: Von Vizcaya zur Mickey Mouse

    

Erstes Ziel für heute ist das  70 Zimmer- Schlösschen von Vizcaya, eine Villa, die sehr sehenswert ist. Wir sind Zeuge einer Hochzeit und zahlreicher anderer Ereignisse, von denen wir meinen, sie seien ebenfalls Hochzeiten. Das glauben wir, weil die Damen in herrlichen Brautkleidern herausgeputzt sind. Aber weit gefehlt. Alle Mädels, die 16 Jahre und damit heiratsfähig sind, bekommen eine spanish Party, wo ihre Heiratsfähigkeit bekundet und gefeiert wird. Also nix, mit Hochzeit.

 

Die Villa und der dazugehörige Park sind wunderschön. Am Besten gefällt mir das steinerne Schiff vor der Villa, einfach wunderbar. Die letzte Hurricaneseason hat ihre Spuren hinterlassen, immer noch sind zahlreiche Bäume herausgerissen.

                    

Das Haus ist alleine top sehenswert. Nur fotografieren im Haus ist verboten. Schade. Die Räumlichkeiten sind ganz toll eingerichtet. Sogar Fahrstuhl ist vorhanden. In der Küche steht ein Fernseher, der allerdings etwas neuer als das Haus ist.

 

 

Wir verlassen Miami und machen uns auf den Weg nach Orlando. Von hier gibt es nicht mehr viel zu sehen, außer dem Stop an einem der Orangen- und  Haltestellen, wo kiloweise Orangen, Grapefruits und Erdbeeren und Tomaten  verkauft werden. Sehr geschickt gemacht werden Versucherlies angeboten, die Säcke mit den Früchten liegen gleich nebenan.   Auch wir kaufen Orangen, 13,95$ sind bestimmt nicht zu wenig bezahlt. Aber sie sind super saftig und süß.

 

Nach langer Fahrt kommen wir endlich in Orlando an und beziehen unser Holiday Inn, das wir über PL sehr gut für 45$ ergattern konnten. Was wir nicht gleich merken, ist die Tatsache, dass in Daytona Beach Bikers Week ist. Darum sind alle Hotels weit und breit voll belegt, so auch unseres. Das heißt, alle Harley Bikers in Amerika wollen uns in dieser Nacht nicht schlafen lassen. Ich bekomme erstmals einen Hass auf die Bikers und wünsche ihnen einen Kolbenfresser bis ans Ende ihrer Tage. Das geht bis zum Anfang des nächsten  Tages, wo die Bikers ihre fucking Harleys 20 min vor unserem Zimmer  warmlaufen lassen müssen. Um 7.00h am Morgen geht es schon wieder los und wir beschließen, aufzustehen.

 

Schließlich bekommen wir doch noch etwas Schlaf und warten auf den nächsten Tag, der unter dem Motto steht:

 

17.Tag: Orlando and around 

 

Wir haben uns für Orlando mal etwas ganz anderes ausgesucht,  so richtig fernab, von dem üblichen Mickey Mouse Programm. Im Norden Orlandos gibt es zumindest 2 sehr sehenswerte State Parks. Diese laden nicht nur dazu ein, sehr schöne, auch kurze und gut begehbare Trails zu laufen, man kann auch in beiden sehr schön baden gehen und Picknicken. Allerdings sollte man sich vor den stecknadelgroßen, sehr bissigen Insekten in Acht nehmen, die 1 cm- große, rote Bissstellen hinterlassen, die erst nach einiger Zeit mit dem Jucken anfangen und auch wieder aufhören.

 

Wie schon geschrieben, wohnen wir in Altamonte Springs, einem der nördlichen Teile von Orlando. Das Holiday Inn ist, sofern keine Harleys die Gegend verseuchen, sehr zu empfehlen. Insbesondere hat sich der sehr nette Front Desk Man Rolando, zum besseren merken auch „Rolando von Orlando“ genannt, hervorgetan. Er hat sich wirklich immer bemüht, unsere Wünsche zu erfüllen und uns sogar nach der ersten Bikernacht in ein anderes Zimmer verlegt. Nur das Frühstücksbuffet muß nicht sein, da man außerhalb sicher mehr fürs Geld geboten bekommt. 

 

Also unser erstes Tagesziel ist der Wekiwa Springs State Park, der von der State Rt, 436 nach Norden abbiegt. Hier kann man für 5$ Entrance fee wunderschön schwimmen, aber man kann auch Kayaks mieten und mit diesen den Wekiwa River entlang paddeln. Hier kann man mit etwas Glück Gators beobachten, sowie Riesenschildkröten und Schlangen. Wir laufen den Boardwalk Trail, ca. 2 miles lang und durch  die unbelassene Wildnis der Wälder. Dieser Park ist offenbar nicht sehr bekannt, wir können ihn uneingeschränkt zur Besichtigung empfehlen.

 

Beim Reinfahren in den Park glaube ich allerdings, schlecht geträumt, oder aber die Brille nicht richtig geputzt zu haben, es wird tatsächlich vor Bären gewarnt. Bären in Florida? Hab ich ja noch nie gehört. Wird es dem Meister Petz unter seinem Fell nicht doch etwas zu warm im Sommer? Wie dem auch sei, ich frage die Rangerin, was daran wahr ist und sie meint, es gäbe eine ganze Menge davon in Zentralflorida, nur kommen sie  bei Tageslicht fast nie raus. Schade, eigentlich, so mit sicherem Abstand hätten wir gerne mal wieder einen gesehen.

 

 

 

 

Auf unseren zweiten Park stoßen wir so ziemlich per Zufall. Er ist in keinem mir bekannten Reiseführer verzeichnet, also sehen wir ihn auch als Geheimtip an. Zunächst fährt man die SR 463 bis Anopka, hier haben wir übrigens an der kleinsten uns bekannten Tanke der USA mit nur 1 Pump getankt, bis die SR 435 kreuzt. Diese Stelle ist nicht ganz einfach zu finden, am besten orientiert man sich an einer kleinen Mall, mit einem Dollar General. Die SR 435 fährt man nach Norden, bis eine Kreuzung kommt, an der man eigentlich links fahren sollte. Man fährt aber rechts und kommt zum Kelly Park. Das ist ein wirklich wunderschöner Ort mit allem, was man für einen Sonntagsausflug braucht. Und das ganze für 1$ p.P. Eintritt.

                

 

Fazit für Heute:

Auch ohne Disney bietet Orlando sehr viel zu Sehen. Wir hatten einen sehr schönen Tag abseits der Touri-Highlights. Morgen ist West-Coast angesagt, nach dem Motto:

 

18.Tag: Entering the West Coast

 

Heute wollen wir nur EINES: Die Harley Nights vergessen und in ruhigen Gefielden in Clearwater einlaufen. Die Fahrt von Orlando nach Tampa verläuft absolut problemlos, nicht mal ein Stau. In Tampa versuche ich, unser Days Inn von vor 4 Jahren wieder zu entdecken, aber entweder, man hat Umgebaut, oder irgendwie ist das nicht mehr das alte Hotel. Wie dem auch sei, wir suchen weiter nach unserem heutigen Hotel, einem Radisson. Wir finden selbiges auch recht schnell, da es unmittelbar am Highway liegt. Da wir großen Hunger haben, gehen wir noch in eines der zahlreichen Grill and Buffet Restaurants und sind so was von satt, dass nichtmal ein doggy bag hilft.

Leider hat unser heutiges Hotel keinen wireless internet- Zugang, also müssen wir mit dem Hot Spot in der Lobby Vorlieb nehmen. Dafür haben wir die Vorzüge eines 3* (nach PL Kategorie) Hotels mit kostenlosem Frühstücksbüffet für 51$. Was will man mehr?

 

Morgen wollen wir uns die

 

19. Tag: Around Tampa Region

 

anschauen. 

 

Gesagt, getan. Nachdem wir uns am Frühstücksbuffet gelabt haben und dabei den Hot Spot des Wireless LAN genutzt haben, gehen wir nochmals aufs Zimmer zurück und beobachten dabei, wie ein weißer reiherähnlich aussehender Vogel gespannt auf das Gras späht. Plötzlich schnellt der Schnabel nach vorne und wir sehen, wie es eine kleine Schlange, so was von Blindschleichengröße, gerade noch schafft, aus dem Schnabel des Vogels zu verschwinden. Glück gehabt!

 

Dann fahren wir los zum Clearwater Beach. Der Strand ist 3 km lang und besteht aus feinstem fast weißen Sand. Momentan ist Spring Break und allerlei junges Gemüse unterwegs. Es ist gegenüber dem Festland-Clearwater unheimlich windig, das treibt den feinen Sand in die kleinste Ritze.  Wir laufen Pier 60 entlang, ein 320 m langer ins Meer hinausragender Steg, von dem aus man am Ende Angeln kann. Das jedoch kostet eine Fischfangfee, ohne Obulus wird man nicht bis zum Schluß vorgelassen. Am Abend zur Sonnenuntergangszeit gibt es am Pier täglich kostenlose Unterhaltung von Gauklern, Musikern und fliegenden Händlern.

   

Clearwater Beach hat uns sehr gut gefallen. Wie schon an anderen Stellen vorher sieht man vereinzelt noch Schäden aus der letzten Hurricane Season, die aber bis zum Beginn der nächsten Sturmzeit wieder behoben sein dürften. Trotzdem ist Clearwater Beach ein Ort, der es auf die Touristen abgesehen hat, so findet man hier alle möglichen Hotels/Motels und Restaurants.

  

Am frühen Nachmittag fahren wir weiter. Wir wollen uns Tarpon Springs, ca. 25 miles nördlich von Clearwater, anschauen. Tarpon Springs ist ein kleiner Ort, der vom Schwammtauchen lebt. Dieses Handwerk haben Griechen Ende des 19. Jhdts. aus ihrer Heimat importiert und den Ort zur Schwammhaupstadt der USA werden lassen. Der Ort selbst lässt teilweise das Gefühl aufkommen, man wäre wirklich in Griechenland, findet man doch Gyroslokale und sogar griechische Schriftzeichen. Man fährt zum Sightseeing zu den Sponge Docks und parkt auf einem der zahlreichen Parkplätze am Dodecanese Blvd. Diese liegen zwischen 1 und 3$,  für den ganzen tag, also ganz o.k.. Unser Parkplatzwächter hat uns dann auch gleich Tickets für eine Fahrt auf einem der St. Nicholas Boote verkauft. Auf den  Touren erklärt der Käptn allerhand über Schwämme an sich und über das Tauchen danach, über Geschichte und Geschichten. Höhepunkt ist der Tauchgang eines Schwammjungen in voller traditioneller Montur, d.h. mit Gummianzug und Tauchglocke, versorgt mit Luft über einen Schlauch. Das Ganze ist sehr interessant und dauert knapp 45 min. Kosten tut das 8$ p.P., kann man nicht meckern.

 

 

 

Am Bootssteg kann man natürlich allerhand Schwammzeugs kaufen, das Problem ist nur, wie bekommt man das nach Hause. Wir probierens jedenfalls und bekommen dabei einen Tip, wo man gut griechisch essen kann. Ein Restaurant, in dem auch die  Einheimischen zum Futtern gehen mit dem Namen: Mamas Restaurant. Sigi probiert Gyros, ich entscheide mich für gegrillten Tintenfisch. Beides schmeckt ausgezeichnet. Mit 2 Getränken kostet es tuto completto 25 $, Tarpon Springs ist auf keinen Fall eine Nepperhochburg.

 

Es ist später Nachmittag und wir wühlen uns durch den Feierabendverkehr auf den HW. Noch ein paar Kleinigkeiten eingekauft, im Hotel den Hot Spot gequält und das wars für heute.

 

Morgen feiern wir Wiedersehen mit unseren Freunden Herbert und Angelika in Ft. Myers.    Der Tag steht unter dem Motto

 

     19.Tag: Wiedersehen mit Freunden

     

Nun, davon gibt es nicht sehr viel zu berichten. Wir fahren über die Sunshine Skyway Bridge über die Tampa Bay  und immer auf der I75 entlang. Dabei passieren wir unser heutiges Ziel Venice. Hier haben wir ein Motel 6 reserviert, weil wir der Hoffnung waren, etwas Besseres zum vertretbaren Preis bekommen zu können, was sich aber als Griff ins Klo herausstellen sollte. Also kehren wir heute Abend hier ein, nach unseren bisherigen Hotels eher etwas gewöhnungsbedürftig.

 

Bei Herbert und Angelika angekommen feiern wir erst mal Wiedersehen in deren neuem Heim. Sie sind in eine wunderschöne gated Community gezogen. Alle Häuser hier sind vom Feinsten und wohl auch vom Teuersten.  Das wäre unser Altersruhesitz für kalte Wintertage, den Sommer würden wir lieber zu Hause verbringen. Aber bis dahin ists noch eine Weile...

So grillen wir heute Burgers und Blueberry Cinammon Bratwurst. Ein Geschmack, an den sich der geübte Pfälzer, der eigentlich die weltbeste Bratwurst sein Eigen nennt, erst noch gewöhnen muß.

Anyway, ein American Barbeque, und das im März, und bei uns liegt noch Schnee.....

 

 

Wir haben einen richtig schönen Wiedersehenstag, Angelikas Mutter und Herberts Cousine sind auch da und wir verabreden uns für Morgen, um doch noch eine Fahrt in die Everglades machen zu können. Immerhin konnten wir bisher keine Gators sehen, was dann wohl möglich sein soll. We´ll see! Drum stellen wir den Tag unter das Motto

 

   20.Tag: Back to the Everglades

  

Das Hotel bestätigte, nein es übertraf unsere Bedenken noch, aber es war das einzige Hotel, das zur Zeit der Anfrage überhaupt noch Zimmer frei hatte. Am Anreisetag stellte sich unsere Reservierung als Glücksfall heraus, denn heute war selbst dieses Haus sold out. Beim Eintreten kam uns ein sonderbarer Geruch entgegen, der sich Gott sei Dank nach einiger Zeit verflüchtigte, oder aber wir hatten uns mittlerweile an ihn gewöhnt.  Die Wolldecken waren dreckig und teilweise zerrissen, zum Glück war es so warm, dass wir uns nur mit dem Leinentuch zudecken mussten. So war es erträglich. Im Badezimmer hatte man wohl mit der im Ganzen sehr notwendigen Verjüngungskur bereits angefangen und neue Duschen installiert. So war das Bad ganz o.k..

 

Wir nutzten halt das Hotel nur zum Schlafen und das war erträglich.

 

Schon früh am Morgen wollten wir aufbrechen, da wir nach Ft. Myers ca. 1h Fahrzeit hatten. Von Ft. Myers nach Everglades City, dem Ziel unserer Ausflugsfahrt, war es auch noch mal ca. 1,5h. Also alles zusammen heute mehr als 5h Fahrt. Zunächst ging es auf der I75 lang, dann wechselten wir auf die US 29. In Everglades City buchten wir einen 3-teilige Tour: Eine Fahrt mit dem Propellerboot durch die Everglades, dann eine „Dschungelsafari“ mit einem Bus und schließlich eine Schifffahrt mit einem Boot durch den Hafen von Everglades City. Zunächst war insbesondere Sigi etwas skeptisch wg. der Propellerbootfahrt, aber am Ende war auch sie hell begeistert. Das lag daran, dass Angelika ihr etwas Angst gemacht hatte, als sie meinte, die Fahrt wäre anstrengend und ginge auf die Knochen. Das war sie überhaupt nicht, sie war lediglich spaßig und wir hatten a lot of fun. Unterwegs konnten wir 3 mal Alligatoren aus allernächster Nähe sehen, ebenso eine Herde Wildschweine und verschieden Vögel. Die Mangrovenbäume mit ihrem Wurzelwerk waren auch sehr beeindruckend.  Unser Captain ließ hin und wieder mal das Boot aufdrehen und wir kamen ganz schön in Fahrt. Fazit der Propellertour: Immer wieder, es hat riesig Spaß gemacht und wir haben zwar nicht soooo viel, aber immerhin doch einiges Wildlife gesehen.

 

     

 

 

Dann stand Heia Safari auf dem Programm. Wir wurden in einen alten umgebauten Schulbus gepackt, der auch bis auf den letzten Platz besetzt war. Die Fahrt dauerte eine Stunde und führte auf einem unbefestigten Weg an einem Kanal entlang. In der Gegend sollen ganze Scharen von Wildschweinen, im Kanal Alligatoren und Schildkröten und im Dschungel sogar Floridabären leben. Die Ranger haben an bestimmten Stellen Körner ausgelegt, manchmal an höheren Stellen, um sie den Vögeln übrig zu lassen. Anderenfalls fressen die Wildsäue dem Federvieh alles weg. Die Wildschweine hören den Bus schon von weitem kommen und rennen ihm entgegen, weil sie genau wissen, jetzt gibt es wieder Körnerfutter. Nach eine ganzen Weile bleibt der Bus plötzlich stehen und die Fahrerin meint: „Guess what, I´ve seen a bear.“ Und tatsächlich, ein paar hundert Fuß vor uns liegt eine große schwarze Masse genau in solch einem Vogelfutterbehälter und lässt es sich gut gehen. Die Rangerin meint, es handle sic um ein Weibchen von 2-3 Jahren. Als wir näher kommen, trollt sie sich in den Wald. Sie sah, verglichen mit den Bären in Kanada, etwas schlanker und weniger zottelig aus, aber es war eindeutig ein Bär. Jetzt haben wir doch noch einen zu Gesicht bekommen. Damit fahren wir zurück zur Ausgangsstation und fahren an den Hafen, um in das gemächliche Boot zu steigen, das die Hafentour mit uns machen soll.

 

       

                                       

 

Es sind nur ca. 15 Leute zusammen gekommen, normalerweise gehen sicher 30-40 Passagiere an Bord. So können wir uns alle Ausführungen von Captain John anhören und auch anschauen. Manatees, die wir eigentlich sehen sollten, machen sich dünn und uns eine lange Nase. Hier sehen wir auch noch mehrere von Katrina und Wilma heimgesuchte Häuser und Boote, manche sind nach dem Sturm einfach so liegen gelassen worden. Kein Mensch weiß, ob jemals wieder einer mit den angefangenen Arbeiten weitermacht, 2 große Appartementhäuser stehen im Rohbau mit abgedeckten Dächern da und sind offenbar aufgegeben. Jammerschade!

                                           

 

Spaß machen uns die Pelikane, die wenige Zentimeter über dem Wasser schweben und sich Fische krallen, um sie auf den Holzpfählen zu mampfen. Weniger Spaß macht mir die Vorführung eines Babyalligators, den die Gäste in die Hand nehmen und streicheln sollen. Ich denke, man tut den kleinen Kerlen keinen Gefallen damit und lasse es lieber sein.

 

Als wir wieder angekommen und an Land sind, machen wir uns gleich auf den Weg nach Ft. Myers und kommen bei Naples trotzdem in den Berufsverkehr. Wir nehmen bei Herbert und Angelika noch ein Abendessen ein, erledigen noch e-mails und verabschieden uns bis zum nächsten Mal, vielleicht wieder bei uns zu Hause. Bye-bye!

 

Dann noch die gute Stunde Fahrt nach Venice und wir kommen zu unserem geliebten Motel 6. Zum Glück die letzte Nacht.

 

Morgen fahren wir am Meer entlang bis Tampa, von wo wir am Samstag Florida mit mehr weinendem als lachendem Auge verlassen. Drum stellen wir den Tag unter das Motto:

 

   21.Tag: Westcoast nach Tampa 

   

Heute ist unser letzter Tag vor dem Abflug nach New Orleans. Wir sind früh auf den Beinen und fahren zu erst nach Venice Beach. Es ist eigentlich egal, welchen Strand man sich aussucht, sie sind alle irgendwie gleich und für uns in dieser Jahreszeit alle ein fantastisches Kontrastprogramm zum Schmuddelwetter zu Hause. Die Wohngegenden, sei es jetzt in Venice, Sarasota oder Ft. Myers sind alle sehr gepflegt, zumindest die strandnahen Viertel.

 

Wir fahren nicht die Interstate hoch sondern wählen den Tamiami Trail bzw. die meernahen Straßen für unsere Reise nach Tampa. Fotostops sind immer wieder angesagt. In Sarasota wollen wir das Ca d´Zan, aus dem Venezianischen übersetzt für Haus des John, ansehen. Das ist das Anwesen der Riglins, eine zirkus- und kunstbegeisterte Familie. Sie haben in Sarasota ein Sommer-, oder auch Winterhaus gebaut, so ein richtig kleines schnuckeliges mit zig Zimmern, zig minus 1 Bädern und einem wunderbaren Schlossgarten. Das ganze Anwesen umfasst ein Kunstmuseum, ein Zirkusmuseum und eben das genannte Haus. Für Kunstfans ein Muß, für alle anderen ein Kann, besonders, wenn man schon andere Sommerhäuschen wie das Vizcaya geshen hat.

  

               Das Haus vom John                                     Die Sunshine Skyway Bridge

 

 

                 The Pier in St. Pete                                    Unser Hotel im Doubletree

 

So langsam kommen wir nach Tampa, es ist 16.00h und damit, wie schon so oft, der HW zu. Unser Hotel, das Doubletree nahe Bush Garden entpuppt sich als das Beste, das wir bisher beziehen durften. Es ist eine 2-Zimmer Suite mit abgetrenntem Schlafteil und separatem Wohnzimmer. Das hammer uns nach 2 Nächten Motel6 wirklich verdient! Einziges Manko: Es sind ca. 3-4 Busse mit Highschoolkids untergebracht, die man eigentlich den ganzen Abend nicht sonderlich hört, die aber um 1.30h in der Frühe abreisen und einen Höllenlärm veranstalten. Aber nach 30 min ist auch das vorbei und der Schlaf kann  fortgesetzt werden.

 

Das wars vom letzten Floridatag, morgen steht an

 

     22.Tag: Approaching Louisiana     

   

Unser Flug geht um 14.30, wir fahren schon früh los, weil wir unterwegs noch frühstücken wollen. Ausgesucht hierfür haben wir mal wieder einen Subways, für die wir mittlerweile unsere Vorliebe entdeckt haben. Wir haben schon einige Sandwiches probiert, am Besten sind immer noch die Schinken-Käse und sonst fast alles- Brote, die immer Italian Herbs sein müssen. Und dann müssen sie auch noch getoasted sein. Sie schmecken immer wieder super.

 

Southwest ist wieder pünktlich und wir können uns zu zweit einen Dreiersitz aussuchen. So ist der 1,5h-Flug gut auszuhalten. Auch heute klappt mit Southwest alles, unsere Erfahrungen mit dem Billigcarrier sind ausgesprochen gut und wir können sie nur weiterempfehlen, auch wenn das Johns Vater, ein aktiver Pilot bei US Airways, gar nicht gerne hört. Aber irgendeinen Grund muß es schon haben, wenn Southwest Gewinn macht, die anderen hingegen am Chapter 11 rumkrebsen.

                               

                                  Der blau-rot-orangene Southwest Flieger             

 

Gegen 16.00h kommen wir in New Orleans an und nehmen gleich den Shuttle zur Alamo Station. Hier werden wir wie immer gut bedient. Zunächst will man uns den letzten in der gebuchten Mittelklasse verfügbaren PT-Cruiser geben, ich habe allerdings ernsthafte Bedenken, unser Gepäck darin unterzubekommen. Nachdem wir als guter Kunde mit allen Daten elektronisch bei Alamo erfasst sind, ist ein kostenloses Upgrading überhaupt keine Frage und wir bekommen einen sehr schönen Full Size Wagen, einen Pontiac Grand Prix. Der nimmt unser Gepäck mühelos auf und schon sind wir auf der I 10 nach Baton Rouge. Auf dem Williams Boulevard sehen wir auch schon die ersten von den letztjährigen Hurricanes Katrina und Rita gezeichneten Häuser. Sie haben mehr oder weniger große Schäden an den Dächern, die mit blauen Plastikplanen abgedichtet sind. Über das Ausmaß der noch immer sichtbaren Schäden werden wir uns übermorgen ein Bild machen, wenn wir in den Ostteil New Orleans´ fahren.

 

Für die Fahrt nach Baton Rouge brauchen wir im relativ dichten Verkehr mehr als 1h. Das Hotel, ein Baytown Inn, suchen wir mit Hilfe einer Karte, die wir aus dem Internet haben. Wir finden den gekennzeichneten Ort auch sehr schnell, nur, es ist eine nicht sehr einladende Neighbourhood, in der alles zu finden ist, nur kein Hotel. Hätte auch nicht wirklich in diese Gegend gepasst. So fahren wir hin und fahren wir her, das Hotel ist einfach nicht zu finden. In unserem Frust alleine gelassen halten wir an einer Tankstelle an und fragen einen Kunden, ob er denn von hier sei. Er meint ja, nur das Hotel kenne er auch nicht. Wir finden in unseren Unterlagen zum Glück die Telefonnummer und der nette Herr ruft dort an. Es stellt sich heraus, dass das Hotel am anderen Ende der Stadt liegt und wir praktisch schon vor mehr als 1h davor gestanden hatten, aber der Karte gehorchend weitergefahren sind. Nun wissen wir den Weg, bedanken uns artig und fahren mittlerweile im Stockdunklen zum Baytown Inn.

 

Jetzt wollen wir noch Dinieren, aber vor allen passablen Restaurants stehen die Samstagabendschlangen und wir haben keine Lust, uns in eine solche einzureihen. Drum machen wir uns zum Walmart Supercenter auf, kaufen einen Gummiadler mit ca. 1000 Flugstunden und essen im Hotel. Das geht auch mal, morgen gibt’s wieder was Anderes.

                                     

                                                             Dinner for 2

 

Müde von des Tages Last machen wir uns auf ins Bett, morgen ist Stress pur angesagt, denn das Motto des Tages heißt:

 

23.Tag: Meeting the Family

 

Gestern Abend haben wir schon mal telefonisch Kontakt mit all jenen aufgenommen, die wir besuchen wollen. Johns Großmutter hat auch noch Geburtstag, so dass wir nicht um die Party am Abend herumkommen. Als erstes besuchen wir Verlin, die Schuld an unserem ganzen Amerikadesaster ist, weil sie vor vielen Jahren als Großtochter einer Auswandererfamilie ihre Deutschen Wurzeln suchte, und dabei auf unsere erweiterte Familie stieß. Mit ihr nehmen wir Lunch in einem sehr zu empfehlenden Buffetrestaurant ein, das Picadilly heißt und zu einer Kette gehört. Es gibt alle möglichen Fleisch-, Fisch- und vegetarische Gerichte, dazu reichhaltige Gemüse, Salate und Nachtischvariationen. Und das alles zum Superpreis: Zu dritt waren wir mit Softdrinks 25$ los. Am Ende des Lunchs ist am Nebentisch noch was Bedauerliches passiert, als ein älterer Herr stürzt und aus einer Wunde am Kopf blutet. Hoffentlich nichts wirklich Ernstes.

 

Dann fahren wir weiter nach Baker, wo wir auf einen weiteren Teil der Familie stoßen. Auch hier gibt es ein Hallo, weil wir uns nicht angekündigt hatten und so etwas überraschend eintreffen.

 

Nun kommt wieder eine Fahrt von ca. 1h und wir sind in New Orleans. Hier findet besagte Geburtstagsfeier statt, es gibt Crawfish mit Reis, Yummi, und andere Cajun Leckereien. Und selbstgebackenes Peacan Brot, das ganz hervorragend schmeckt. Christine verspricht, das Rezept zu mailen, wir sind schon mal gespannt.

 

Um es nicht allzu  spät werden zu lassen brechen wir auf und fahren zurück nach Baton Rouge. Hier erwartet uns nur noch das Hotel. Morgen kommt ein sicherlich trauriger Teil der Reise, wenn wir den Teil von Big Easy anschauen, der am schlimmsten unter den Unwettern gelitten hat. Drum steht dieser Tag unter dem Motto:

 

24.Tag: New Orleans- was ist aus Dir geworden? 

 

Ich teile New Orleans in drei Teile ein:

-         Den Teil im Westen, der unmittelbar am Mississippi River liegt

-         Den Teil French Quarter, Garden District und Business District

-         Den Teil mit den östlichen Vierteln bis zum Lake Pontchartrain

 

Grundsätzlich liegt den Westteil ca. 8 Fuß oberhalb Meeresspiegel und  die Deiche, die die Wohngebiete vor dem Mississippi River schützen, haben weitestgehend gehalten. Wasserschäden waren in dieser Gegend eigentlich kein Thema. Der Wind hat, je weiter man vom Damm weg in Richtung I 10 kommt, an den Häusern und speziell an deren Dächern unterschiedlich starke Spuren hinterlassen. Die Leute hier waren 3 Wochen ohne Wasser und Strom und einige Besitzer haben trotz der Aufforderung zur Evakuation ihre Häuser nicht verlassen, um sie vor Plünderungen zu schützen. Das hat sich am Ende als richtig erwiesen, weil ungeschützte Häuser einfach überfallen wurden. Die Entbehrungen, die die Leute auf sich nehmen mussten, waren immens, für uns eigentlich unvorstellbar. Sie hatten nach wenigen Tagen ihre Flaschengasvorräte aufgebraucht und konnten nur das Essen, was sie in Dosen und aus aufgetauten Kühltruhenbeständen noch verwenden konnten. Und das alles kalt. Ihre Notdurft verrichteten sie in ausgegrabenen Löchern im Garten. Aber im Gegensatz zu vielen anderen konnten sie ihre Häuser retten und konnten überleben.

 

Dieses Viertel  weist heute, ein knappes halbes Jahr nach der Katastrophe, nur an den Stellen Schäden aus, wo Dächer mit blauen Plastikfolien immer noch behelfsmäßig abgedichtet sind. Warum diese Provisorien immer noch Bestand haben, ist relativ einfach erklärt: Es mangelt an Leuten, die handwerklich in der Lage sind, die Dächer zu reparieren. Diese Probleme werden wir auch nachher wieder antreffen, wenn es um die Armenviertel im Osten geht. Es sind aber auch Häuser wie das Motel6 am Flughafen betroffen, das noch immer nicht vollständig instand gesetzt werden konnte. Hier kann erstmals der These widersprochen werden, dass nur die Häuser der schwarzen und armen Bevölkerung verfallen, es sind durchaus auch die Häuser von Leuten oder Firmen, die eigentlich das Geld für die Reparatur haben, von der Situation betroffen.

 

Ein Bewohner schilderte im Gespräch die Sache so: „Wir haben in den letzten 50 Jahren Hurricanes kommen und gehen gesehen. Sie sind bis auf ganz wenige Ausnahmen immer rechts oder links, oben oder unten, an uns vorbei gezogen. Dieses mal hat man uns auch wieder zum Abhauen aufgefordert. Niemand hat geglaubt, dass es so weit kommen würde. Erst als es wirklich brisant wurde, es aber schon zu spät war, erkannte man den Ernst der Sache. Dann wollten viele raus. Aber immer noch nicht alle. Die Leute in den Ostvierteln, die nicht 8 Fuß über, nein 8 Fuß unter dem Meeresspiegel lebten, hatten gar keine Gelegenheit, aus ihren Häusern zu kommen, erst recht nicht mehr, als sie den Ernst erkannt hatten. Dann waren aber auch schon die Transportmöglichkeiten, wie die Schulbusse, zum Großteil abgesoffen. Es war wie ein Schneeballsystem, das sich selbst in Gang gesetzt hatte, und nun von selbst weiter lief. Als nach vielen Tagen die Straßen wieder trockener wurden, waren aus den Wohngebieten Geisterstraßen geworden. Die Häuser, ganz egal, ob schöne Stadthäuser der wohlhabenden Leute, oder die kleinen und schäbigen Buden der armen schwarzen Bevölkerung, standen und stehen immer noch zum Großteil leer. Wer konnte, hatte das Weite gesucht. Viel sind dort geblieben, wo sie nach der Katastrophe strandeten, denn sie hatten ja eh alles verloren und konnten dort versuchen, neu zu beginnen. Dadurch fehlten auf einen Schlag unglaublich viele Leute, um relativ einfache Arbeiten durchzuführen. Alleine in Baton Rouge hat sich bis heute die Zahl der Einwohner um 150.000 erhöht. Das ist nicht nur ein riesiger Aderlaß für New Orleans, auch die Hauptstadt von Louisiana hat daran zu knabbern.“

 

Das war, wie gesagt, nicht meine persönliche Meinung, sondern ein Auszug aus einem Gespräch mit einem Bürger von NO.

 

Der zweite Teil der Stadt, Das French Quarter, der Business District und der Garden District, waren vom Wasser mehr oder weniger stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Sie waren allerdings die Teile, die sehr schnell aus vielerlei Gründen, für Außenstehende manchmal unverständlicherweise, hergerichtet wurden. Es liegt und lag natürlich im Interesse der Geschäftswelt, das Leben in der Stadt möglichst schnell wieder zum Laufen zu bekommen. Es war in allererster Linie Initiative der ortsansässigen Leute, das System wieder hinzukriegen, nicht von Seiten der Stadt.

 

Ein Teil von New Orleans, bei dessen Anblick Hoffnung aufkommt, ist der Superdome, den man eigentlich abreißen wollte, weil er von der aufgenommenen Obdachlosenschar in einen Zustand versetzt wurde, der eine Renovierung eigentlich als sinnloses Unterfangen erscheinen ließ. Man hat den Dome in seinem Innenleben praktisch völlig erneuert und alle defekten Sanitäranlagen und die Boden- und Tribünenanlagen ersetzt. Jetzt sagen vielleicht manche Leser, man hätte besser die Armenviertel unterstützt, aber der Dome ist öffentlich, die Häuser sind privat. Ein renovierter Super Dome könnte aber auch in der Zukunft, wenn wirklich einmal wieder Unterkunft benötigt wird, gute Dienste leisten, ein abgerissener Dome sicher nicht.

Jedenfalls freuen sich viel Bürger auf den 24. September, wenn sie wieder „GO GIANTS“ rufen können.

 

Wenn man wieder mit der Bevölkerung über die Fehler spricht, die bei der Bewältigung der Krise gemacht wurden, bekommt man aus meiner Sicht manche überraschende Antwort. Sogar  ansonsten eher dem demokratischen Lager zuzuordnende Personen verteufeln nicht das, was von Seiten der Bush Administration getan wurde, sondern schieben den schwarzen Peter eher dem Bürgermeister und der Gouverneurin zu, die offensichtlich auf Zeit gespielt hätten und die Leute zu lange in ihrem guten Glauben auf ein gutes Ende verharren ließen.

 

Der letzte Teil in meiner Stadtgliederung, der östliche Bezirk, ist derjenige, der uns bei unserer Fahrt durch diesen, traurig und betroffen machte. Über 90% der Häuser, egal ob von reichen Leuten, oder schwarze Armenviertel sind verlassen. Im Rest wird mit Hochdruck gearbeitet. Es stehen jede Menge Wohnwagen und Mobile vor den Ruinen, in denen die Leute hausen und an den Häusern arbeiten. Wir hielten an einem Lowes Baumarkt an, um uns  vom Warenangebot ein Bild machen zu können. Das Angebot war recht gut, auffällig war die riesige Masse Menschen, die volle Einkaufswagen mit allen möglichen Baumaterialien vor sich her schoben. Die Frage: „Ist New Orleans eine vergessene Stadt?“ kann aus meiner Sicht nicht mit Ja beantwortet werden. Die Armen haben alle unbewohnbaren Häuser verlassen und werden auch nicht mehr wieder kommen. Nur was soll die Stadt damit machen? Wegschieben kann man nicht so einfach, weil irgendjemandem gehören die Anwesen ja schließlich. Den Unrat auf den Straßen versuchen Arbeiter der Stadt in den Griff zu bekommen. Nur da, wo man heute wegräumt, liegt morgen doppelt so viel neuer Müll. Eine Sysyphusarbeit. Unter den Straßenbrücken sind wahre Halden von nicht mehr wieder instandzusetzenden Autos getürmt, vor dem Ereignis waren sie sicher viele 100.000$ wert, jetzt ist alles Schrott. Keiner kümmert sich darum, sie wegzuschaffen. Wenn sie von der Stadt entsorgt werden, ist es im Prinzip Diebstahl. Vielleicht kommen eines Tages wieder Schrotthändler in die Stadt und nehmen sie einfach mit.

 

Es wird Jahre dauern, um Big Easy wieder zu dem zu machen, was es einmal war, falls das überhaupt jemals möglich sein wird. Das bedrückendste Plakat, das wir auf unserer Reise durch den zerstörten teil der Stadt sahen, hatte folgende Aufschrift:

“Goodbye, N´awlins! We´ll miss you!”

 

Dem können  wir uns nur anschließen!

 

Hier ein paar Eindrücke:

 

 

 

   

   25.Tag: Bye Big Easy- Hello Big Apple   

  

Nochmal Frühstück im Baymont Inn, dann raus auf die I 10 zum Louis Armstrong Airport   und den Leihwagen abgeben. Der Check-In für den Inlandsflug nach La Guardia mit Delta läuft problemlos, halt das Übliche. Schuhe aus, Computer aus der Tasche und that´s it.

Nun sitzen wir schon stundenlang am Gate und ärgern uns, dass wir nicht die Airline mit den erwiesenermaßen meisten on-time Flügen, nämlich Southwest, sondern Delta gewählt haben, die nun schon 2h Verspätung hat. Das kommt davon, wenn man etablierten Airlines vertraut.  

 

Am Ende sind es tatsächlich mehr als 2 Stunden, und wir starten genau zu der Zeit, zu der wir eigentlich in NYC landen sollten. Besser gesagt, wir sitzen im Flieger und warten auf den Start, als der Pilot eine weitere Verzögerung um 30 min wg. schlechten Wetters in La Guardia ankündigt. In dieser Zeit laufen Stewardessen und eine Dame vom Bodenpersonal immer wieder durch die Maschine und zählen Köpfe. Ob da einer nur bis 3 zählen kann und sich immer wider verzählt? Dann wieder eine Lautsprecherdurchsage: „Ist jemand an Bord, der nicht nach La Guardia will? Wir haben eine Person zu viel an Bord.“ Keiner meldet sich. Eine Frau und ein älterer Herr in der Reihe vor uns  flachsen herum und machen Späße über die Geschichte. Dann wieder ein Rundgang, bei dem die Namen der Passagiere mit der Check-in Liste verglichen werden. Als die Dame in der Reihe vor uns fragt, stellt sich heraus, dass der ältere Herr nicht auf der Liste steht. Offenbar hat er aber ein Ticket für den Flug. So schreibt die Stewardess ihn auf die Liste und alles ist o.k.. Meint man jedenfalls, aber dem ist nicht so. Nach einer weiteren Viertelstunde kommt ein Herr offensichtlich höheren Ranges vom Bodenpersonal in die Maschine. Er ruft eine Person namentlich auf, sich zu melden und tatsächlich trifft es den Opa vor uns. Seine Bordkarte wird nochmals kontrolliert und es stellt sich heraus, dass er nach Salt Lake City will. Er ist offenbar geistig etwas verwirrt und geht anstandslos mit dem Mann von Delta aus der Maschine raus. Da wird wieder deutlich, wie alleine manche älteren Menschen sind, aber das ist wohl nicht ein Problem der USA, so was findet man sicher auch bei uns.

 

Während dem Flug dringt in regelmäßigen Abständen ein Geruch nach hochprozentigem Alkohol durch. Kann aber nicht sein, denn der Service ist längst durch und in unserer näheren Umgebung hat keiner den teuren Schnaps gekauft. Ich schaue zufällig in die andere Reihe und sehe den Grund für den Geruch: Die Nachbarin hat im Handgepäck eine Buddel Whiskey, aus der sie immer wieder einen ordentlichen Schluck nimmt. Na denn Prost, Karl Soest.

 

Nach ruhigem Flug, bei dem ich auch mal eine gute Stunde schlafen kann, landen wir in La Guardia und werden, wie schon bei der Ankunft vor fast 4 Wochen, vom Shuttle des Pan American Hotels abgeholt. Pan American? Das kennen wir doch! Genau. Wir hatten unterwegs mal wieder Priceline gespielt und tatsächlich wieder das Hotel der ersten Nacht erwischt. Nun denn, die letzten Nächte gehen auch noch rum.

 

Zum Abendessen gehen wir ins Pop Diner am Queens Blvd. Hier gibt es zu einer urigen Einrichtung mit Music Boxen an jedem Booth American-, und Asianfood. Sigi bestellt einen Wrap, ich esse Shrimps auf Glasnudeln, mal was Anderes.

 

Das ist dann auch genug für heute, morgen geht’s zum

 

26.Tag: New York, New York

 

Frühstück gibts heute bei einem Chinesischen Bäcker in der Nähe des Hotels. Man kann dort allerlei frische  Backwaren zu sehr guten Preisen kaufen. In dem Laden stehen 3 kleine Tische, wo man das Gekaufte gleich verdrücken kann. Wir kaufen einen Sandwich, ein Würstchen in einem Brötchen und ein Brötchen mit Schinken und Ei, dazu 2 Kaffee. Dafür bezahlen wir 4$50, ein Super Preis. Der Laden ist stark frequentiert, in der Zeit in der wir dort essen, ist ständig der Laden voll.

 

Dann gehen wir weiter zur Subway und kaufen für 10$ ein 6-er Ticket. Damit fahren wir unbegrenzt in NYC herum. Wir fahren also los, steigen von der R-Linie auf die E um und verlassen die Bahn in der Nähe des Central Parks, unserem ersten Ziel für heute. Da Sigi immer wieder Knieprobleme hat, picken wir uns 3 Ziele heraus:

-         Central Park

-         Empire State Building und

-         Ground Zero.

 

Der Central Park liegt grau in braun in der Spätwintersonne, davor die bekannten Pferdegespanne, die allesamt die Passanten mit den Kameras vor dem Bauch anmachen und zu einer Fahrt durch den Park überreden wollen.

                                     

                                                   Central Park Südseite

 

Wir gehen zu Fuß weiter und laufen Richtung 5th Ave. Das Leben in den Straßen ist, wie immer, sehr hektisch und für uns zum Anschauen einfach nur interessant. So genießen wir das Ganze, bevor wir uns zu einem weiteren Highlight entschließen, nämlich zum Taxifahren. Für alle nicht- NYC-er: Man stellt sich auf die erste Spur der Fahrbahn und hält die Hand nach oben, um zu signalisieren „Taxi- halt an, wir wollen mitfahren“. Insider zeigen gleich mit der Anzahl der hochgehalten Finger die Zahl der Mitfahrer an. Wir lassen uns zum ESB fahren, die Fahrt kostet 5,30$, Taxifahren ist in New York nicht mal sehr teuer.  

 

Wenn man dann im ESB ist, ist man noch lange nicht auf dem Aussichtsplateau. Davor hat der Herr noch eine Menge an Schweiß gesetzt. Zunächst muß man, wie am Flughafen, das Gepäck, was i.d.R. aus Kameratasche und sonstigem Kleinkram besteht, durchleuchten lassen und selbst durch ein Tor zur Metalldetektion gehen. Ist das geschafft, reiht man sich in die Schar der Kartenkäufer ein Heute ist die Schlange zum Glück nicht soooo sehr lang, wir brauchen nur ca. 20 min, bis wir unser Ticket für 16$ p-P. erstanden haben.  Danach wieder Schlange stehen, diesmal vor dem Elevator in den 80. Stock. Als wir dann endlich drin sind, werden wir innerhalb 56 sec von 2 auf 80 gebeamt, keine schlechte Leistung. Danach erfolgt das obligatorisch Muß-Foto, um das man nicht herumkommt, ob man will, oder nicht. Jetzt haben wir es fast geschafft, das letzte Mal Anstehen, bevor wir im 86. Stock raus in den saukalten Wind dürfen. Der Westteil der Plattform, der nach New Jersey zeigt, ist gesperrt. Warum? Keiner weiß es genau, vielleicht wegen des heftigen Windes? Egal, was wir hier oben an fantastischen Blicken sehen, toppt alles bisher da gewesene. Dazu strahlt die Sonne und wir können einige sehr schöne Fotos hinunter in die Metropole NYC machen.

                                  

                                   

                                                     Manhattan Skyline

Wir verbringen fast eine Stunde hier oben und gehen dann völlig durchgefroren in den Tower zurück. Die Fahrt nach unten beginnt so, wie der „Aufstieg“ geendet hat: In der Schlange. Dieses mal muß jeder, ob er will oder nicht, an der Bilderausgabe vorbei. Für 2 Minis und ein 10x13 Foto wollen sie 20 $. Das Bild ist zudem Massenware und gefällt uns nicht, also ab damit, in den Papierkorb. So langsam nähern wir uns dem Aufzug und endlich ist es geschafft, wir sind unten.

 

Es ist halb zwei, der Hunger meldet sich. Wir kaufen einen Wrap und sehen einen Starbucks, genau das Richtige zum Aufwärmen. Bei Kaffee sitzen wir dann am Fenster und beobachten die Menschen, die um die Mittagszeit vorbeihasten. Ist echt interessant, einfach mal zu gucken, was die Leute so an der Kreuzung machen, wenn sie auf die grüne Ampel warten, oder auch nicht warten. Dann fährt z.B. mal ein Polizeiauto einfach so entgegen der Fahrtrichtung mit Blaulicht und Sirene in die Einbahnstraße rein, oder knallen Taxi und Van ums haar zusammen. Da passt nicht mal die Bildzeitung zwischen, jedenfalls nicht die Sonntagsausgabe.

 

Dann nehmen wir wieder ein Taxi zu unserem letzten heutigen Ziel, dem Ground Zero. Seit unserem letzten Besuch vor 4 Jahren hat man einen Gitterzaun um das Gelände gezogen und in der Grube selbst wird gearbeitet, eigentlich genau, wie damals. Die Bilderverkäufer gibt’s auch noch, die wird’s wohl noch in 10 Jahren geben, sicherlich jedenfalls so lange, wie Leute die Bilder kaufen. Also eigentlich nicht viel neues, und so beschließen wir mit der U-Bahn zurückzufahren, als uns ein Paar in tiefstem heimischen Pfälzisch anspricht: „Sollen mer ä Bild vun eisch zwää mache?“ Sie haben unseren Dialog mitbekommen und sich sogleich als Landsleute geoutet. Tatsächlich wohnen sie gerade mal 10 km von uns entfernt, und dann trifft man sich in Manhattan. So klein ist doch die Welt.

 

  

      Ein Bild von "Nachbarn" gemacht                                Traffic in Mnahattan

Nach dem kleinen  Small Talk geht’s dann zur Subway. Die Fahrt dauert fast 1 h und am Ende bekommt Sigi Probleme mit der ganzen Atmosphäre und überhaupt. Sie hat Kopfweh, eine Art Platzangst und will nur noch raus. Endlich sind wir da und wir begeben uns zum Hotel. Wir essen noch eine Kleinigkeit, überspielen Bilder und beenden den Tag. Morgen ist der letzte Urlaubstag, wir haben South Manhattan mit Liberty Statue und Fährfahrt geplant. Das Motto des Tages ist

 

    27.Tag: Freiheitsstatue u.Staten Island Ferry  

   

Nach den eher schlechten Erlebnissen mit der Subway (die ich selbst nicht teilen kann) entscheiden wir uns heute für die Fahrt mit dem Taxi nach South Manhattan, genauer gesagt zum Battery Park. Wir lassen uns vom Bellman im Hotel ein Taxi vermitteln, Festpreis ist 35$. Damit kommen wir zum Südende Manhattans und verweilen inige Minutem im Park, bevor wir bei heute wieder strahlendem Sonnenschein und etwas wärmeren Temperaturen als gestern die Uferpromenade abspazieren. Die Schlange für die Fähre, für die man im Clinton Castle Karten kaufen kann, scheint kein Ende zu nehmen. Nur die Überfahrt kostet um die 17$ p.P.. Damit kommt man auf Liberty Island und kann die Miss Liberty hautnah bewundern. Als wir so die Promenade lang laufen, vernehmen wir mal wieder heimatlichen Dialekt und diesmal bin ich derjenige, der fragt, ob ein Foto gemacht erden soll. Es stellt sich heraus, dass diese Leute noch näher bei uns wohnen, als die gestern. Gerade mal 5 km ternnen unsere beiden Orte. Irgendwie fällt dann die Bemerkung, dass wir unsere Tickets über die Penny Aktion ergattert hatten. Völlig überrascht meinen unsere neuen Bekannten, sie hätten ihre Tickets auch von dort. Im Gespräch stellt sich heraus, dass Sigi und die Dame hintereinander beim gleichen Penny Markt um die Tickets gekäpft hatten, aber beise leer ausgingen. Beide Männer haben dann Tickers ergattern können, ein Glück, dass es uns Männer gibt. Ja, so klein ist die Welt. Wir erzählen noch einwenig und dann trennen sich unsere Wege wieder.

                                      

                                                       Pfälzer in New York

 

Die Staten Island Ferry verkehrt in halbstündigem Rhythmus zwischen Manhattan und Staten Island. Sie passiert dabei Miss Liberty in recht geringem Abstand und mit unserer neuen Zoommaschine gelingen Super Fotos. Auf dem Rückweg hat man darüber hinaus einen tollen Ausblick auf Süd-Manhattan. Fast nicht zu Glauben: Auch hier treffen wir unsere Nachbarn von vorhin wieder. Die Staten Island Ferry ist das einzige Sightseeingobjekt, das in ganz NYC for free ist, man braucht tatsächlich nichts zu zahlen. Danke schön, für diesen Service.

 

 

                                         

 

 

Nachdem Sigi heute nicht so fit ist, beschließen wir, zeitig zum Hotel zurück zu fahren und halten ein Yellow Cab an. Damit kommen wir für etwas mehr Geld als die Hälfte des Tarifs von heute morgen zurück ans Hotel. Alles Halsabschneider. Fazit: Die Gelben sind immer zu bevorzugen!

 

Damit haben wir den heutigen Tag und fast schon den ganzen Urlaub rum, morgen geht’s zum letzten:

 

    28.Tag. Way Home  

 

                                                        "Leaving New York"

                                              It's quiet now
                                              A brilliant night
                                              I'm still awake

                                              I looked ahead
                                              I'm sure I saw you there

                                             You don't need me
                                             To tell you now
                                             That nothing can compare

                                             You might have laughed if I told you
                                             You might have hidden A frown
                                             You might have succeeded in changing me
                                             I might have been turned around

                                             It's easier to leave than to be left behind
                                             Leaving was never my proud
                                             Leaving New York, never easy
                                             I saw the light fading out

                                             Now life is sweet
                                             And what it brings
                                             I tried to take
                                             But loneliness
                                             It wears me out
                                             It lies in wait

                                             And I've lost
                                             Still in my eyes
                                             The shadow of necklace
                                             Across your thigh
                                             I might've lived my life in a dream, but I swear
                                             This is real
                                             Memory fuses and shatters like glass
                                             Mercurial future, forget the past
                                             It's you, it's what I feel.

                                             You might have laughed if I told you (it's pulling me apart)
                                             You might have hidden a frown (change)
                                             You might have succeeded in changing me (it's pulling me apart)
                                             I might have been turned around (change)

                                             It's easier to leave than to be left behind (it's pulling me apart)
                                             Leaving was never my proud (change)
                                             Leaving New York, never easy (it's pulling me apart)
                                             I saw the light fading out
                                            You find it in your heart, it's pulling me apart
                                            You find it in your heart, change...

                                            I told you, forever
                                            I love you, forever
                                            I told you, I love you
                                            I love you, forever
                                            I told you, forever
                                           You never, you never
                                           You told me forever

                                           You might have laughed if I told you
                                           You might have hidden the frown
                                           You might have succeeded in changing me
                                           I might have been turned around

                                           It's easier to leave than to be left behind (it's pulling me apart)
                                           Leaving was never my proud (change)
                                           Leaving New York never easy (it's pulling me apart)
                                           I saw the life fading out (change)
                                           Leaving New York, never easy (it's pulling me apart)
                                           I saw the light fading out (change)
                                           Leaving New York never easy (it's pulling me apart)
                                           I saw the life fading out (change)


    

Wir fliegen ja erst um 17.45 von JFK weg und haben deshalb alle Zeit der Welt, um gemütlich zu packen, etwas zu essen und mit dem Hotelshuttle zum Flughafen zu fahren. Das Wetter am Abreisetag ist, wie eigentlich die ganze Zeit, sonnig und sehr schön.

Am JFK-Airport angekommen folgt das übliche Procedere beim Einchecken und bei der Sicherheitskontrolle. Leider ist am Gate kein Wireless Hot-Spot, so dass wir in der Wartezeit keinen Zugang zum Internet haben. Im Gegensatz zum Flughafen in New Orleans, wo man vor lauter Kälte ohne Jacke gar nicht sitzen konnte, ist es hier sehr warm. Also muß einmal mehr ein Eiscafé vom Starbucks herhalten. Da sitzen wir nun in der Halle und erwarten das Flugzeug, das irgendwann auch mal am Gate andockt. Es dauert nun noch eine ganze Zeit, bis die Kiste gesäubert ist und wir endlich einsteigen können. Wir haben wieder die exakt gleichen Plätze in der Exit-Row wie beim Hinflug und können uns so sehr schön ausbreiten. Der Flug selbst ist wieder recht o.k., nur hat die Flugbegleiterin wohl noch nicht gemerkt, dass die Gäste für diese XL-Sitze eine Menge Geld bezahlen müssen. Nur so ist die unverschämte Aussage „Sie können Ihre Tasche nicht vor sich stehen lassen, ich brauche den Platz für den Servicewagen“ zu werten. Meinen Protest ignoriert sie schlichtweg, aber auch das geht irgendwann vorbei. Was uns noch nicht so gut gefiel, war die Tatsache, dass der Service nach dem Essen nicht mehr stattfand und man sich selbst mit Getränken versorgen musste. Das war beim Hinflug deutlich besser, wenn auch da schon nicht sehr oft Getränke gereicht wurden.

Nach knapp 7h erreichen wir dann Düsseldorf. Es ist Samstag morgen und wir haben natürlich keine Platzkarten für den ICE nach Mannheim, weil wir ja nicht wussten, wann genau wir ankommen würden. Aber samstags wird der Zug schon nicht so voll sein. Als wir einsteigen, müssen wir feststellen, dass der Zug rappelvoll ist. Wenigstens Sigi bekommt einen Sitzplatz, ich darf den ersten Teil der Fahrt erst mal auf einem der Koffer sitzend verbringen.

In Mannheim angekommen werden wir von Nicole abgeholt und nach Hause gebracht.

 

Das also waren unsere diesjährigen 4 Wochen USA, mal sehen, wos nächstes Jahr hingeht.

 

Fazit

 

Es war uns im voraus schon klar, dass dieser Urlaub anders werden würde, als die vorausgegangenen Trips. Aber nichts desto Trotz war es auch dieses mal wieder ein Erlebnis. Die Tage in Virginia bei den Kindern waren anstrengend, aber auch sehr schön, weil wir mal wieder alle zusammen waren. Das Wetter war über die gesamte Zeit hervorragend, in Florida hatten wir die beste aber auch teuerste Reisezeit überhaupt gewählt. Es war zu keiner Zeit drückend schwül. Mücken hatten noch Winterschlaf, bis auf die unseligen kleinen Biester in Orlando, die mir noch lange nach dem Urlaub zu schaffen machten.

 

New Orleans war ein eher bedrückendes Erlebnis. Hoffentlich kommt man dieses Jahr ungeschoren davon.

 

New York haben wir nun zum zweiten mal erlebt, es war wieder sehr interessant, aber ich glaube, fürs erste reichts mal damit.

 

Die Hotels, fast alle über Priceline ersteigert, waren im Schnitt sehr gut. Ausnahme: Das Pan American in New York hätte etwas besser sein können, aber es ist halt mal New York. Und dann das lausige Motel6 in Venice. Zwar nicht PL, aber dafür umso mieser. Ansonsten: Alles prima!

 

Mit den Autos hatten wir bei Avis etwas Pech, bei Alamo lief alles gewohnt super.

 

Allen, die uns live auf unserer Reise begleitet haben, ein danke schön, allen dies noch lesen werden, viel Spaß dabei wünschen

 

     Sigi&Klaus