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1001 Dalmatiner

 

Prolog

 

5.9.2006

 

Irgendwann sollte ich mal den Bezug von Newslettern der verschiedensten Airlines stoppen. So ein Newsletter ist nämlich mal wieder dafür verantwortlich, dass wir nach unserer USA-Reise im Februar/März dieses Jahres noch mal für eine Woche losziehen. Hapag Lloyd Express, kurz auch HLX genannt, hat in relativer Nähe zu unserem Wohnort in Stuttgart einen Hub und haut in mehr oder weniger unregelmäßigen Abständen Flüge zu schönen Zielen raus, das Ganze in der Sauregurkenzeit und praktisch zum Nulltarif. Da wir nicht wirklich die Strandlieger und in der Sonnebräter sind, sondern lieber in der Gegend rumfahren und schöne Orte und Dinge anschauen haben wir bei einem Angebot im Oktober nach Dubrovnik zu fliegen, zugeschlagen. Und hzeute sind es noch sechs Wochen bis zu unserem Abflug und die wichtigsten Dinge sind geklärt. Die Hundepension ist bereits gebucht, das Auto, das wir in DBV am Airport übernehmen kommt dank Arno vom Floridaforum von National Car Rental und wohnen werden wir in Cavtat, einige wenige km südlich von Dubrovnik, und zwar im Hotel Iberostar Albatros. Das ist HIER

Und die Reise steht, da das Ziel Dalmatien ist, unter dem Motto „1001 Dalmatiner“, mir ist nichts besseres eingefallen, vielleicht kommt das noch.

 

 

Tag 1, 18.10.06


Es ist mir nichts besseres mehr eingefallen, darum bleibts bei dem Motto.

Wir sind 3 Std. vor dem Abflug losgefahren. Normalerweise braucht man 1h 15 min. Normalerweise. Kaum waren wir in Karlsruhe, kam im Radio die Schreckensnachricht: „12 km Stau nach Unfall“. Das war fast die Aufforderung zum Umkehren. Wir sind halt guten Mutes weitergefahren und waren 40 min vor dem geplanten Start in Stuttgart. Das heißt, nachdem man spätestens 30 min. vor Abflug am Check-in sein muß, allerhöchste Alarmstufe Rot. Und was soll ich sagen: Es hat geklappt. Und so sind wir nach ruhigem Flug mit einem Wackler pünktlich in Dubrovnik gelandet. Die Meute hat mal wieder geklatscht und ich habe wieder einen innerlichen Schreikrampf bekommen. Carrier war HLX, der Flug mit denen war bis auf die sehr enge Bestuhlung o.k. Man muß halt, wenn man etwas essen oder trinken will, bezahlen. Die Preise sind aber moderat und so kann das jeder halten, wie er will.

            

                                                                                 gut angekommen

In Dubrovnik angekommen sind wir zu National marschiert und haben den Wagen entgegen genommen. Ein Ford Fiesta Combi, für 2 Personen gerade das Richtige. Die Fahrt zu unserem Hotel in Cavtat dauerte nur wenige Minuten und schon waren wir da: Das Iberostar Albatros- ein sehr schönes Hotel mit allem, was der Mensch braucht, und vielem, was er nicht braucht. Schnell eingecheckt, die Koffer aufs Zimmer und los geht’s, zur Erkundung der näheren Umgebung. Wir fahren einmal um die Bucht, in der unser Hotel liegt und düsen die Uferstrasse lang bis zur Altstadt. Der erste Eindruck ist grandios. Da werden wir so allerhand in den nächsten Tagen zu sehen bekommen. Nach der Runde um die Bucht kaufen wir noch das Nötigste für den Anfang ein und fahren Richtung Dubrovnik. Die Stadt ist UNESCO Weltkulturerbe und wurde im sinnlosen Jugokrieg Anfang der 90-er des letzten Jahrhunderts stark in Mitleidenschaft gezogen. Die Bilder, die ich mir vor er Reise in Büchern und Reiseberichten angeschaut hatte, ließen die Erwartungen ohne Grenzen nach oben schießen. Und der erste Eindruck sollte alles bestätigen: Eine wunderbare Altstadt mit toller Stadtmauer und den Forts an den strategisch wichtigen Punkten. Viel zum anschauen für die nächsten Tage.

     

                                              Dubrovnik                                                                            Cavtat

Zurück im Hotel bereiten wir uns aufs Abendessen vor. Als wir im Restaurant ankommen, können wir nur noch staunen: 6 verschiedene Fleischgerichte, dazu 2 Fischsorten. Weiter mit diversen Pastaarten und dazu 3 Saucen. Zum Fleisch noch mal 3 Saucen. Pizza, tausende Gemüse, und, beinahe hätte ichs vergessen, ein riesiges Salatbuffet. 3 verschiedene Suppen und Eis, Kuchen, Obst und 7 Sorten leckersten Käses. Keine Ahnung, was ich vergessen habe. Jedenfalls wars oberlecker.

Nur waren da noch ein paar sonderbare Zeitgenossen, über deren Verhalten ich jedes Mal den Kopf schütteln muß. Da war z.B. die Oma vor mir am Obst, die jede Weintraube vor dem Aufladen auf den Teller in die Finger nehmen musste und nach der Methode „Die guten aufs Tellerchen, die schlechten zurück ins Körbchen“ verschmähte. Nur, da waren gar keine schlechten dabei. Sie hatte sie aber wenigstens alle mal in der Hand gehabt. Oder die Horde Chinesen. Eine von denen nimmt sich ein Stück Fleisch auf die Gabel, riecht daran und legt es wieder zurück. Die Andere nimmt den Saucenlöffel und leckt ihn ab, bevor sie ihn zurücklegt. Andere Länder, andere Sitten.

Die Freude aufs Frühstück ist trotz vollen Magens und o.g. Erlebnisse recht ausgeprägt.

So, das war der erste Tag, mal sehen, was der morgige Tag bringt.


Tag 2, 19.10.06


Nach unruhiger Nacht war Frühstückstest angesagt. Es war angebots- und qualitätsmäßig genauso, wie das Abendessen vom Vortag, also schlichtweg gigantisch. Und die Gäste waren auch so toll, wie die gestrigen. Doch wollen wir nicht ins Detail gehen.....

Heute haben wir uns gleich eine lange Tour vorgenommen: Wir werden die Halbinsel Peljesac, sprich Peljeschaz, besuchen. Die Halbinsel soll den besten Wein Dalmatiens, teilweise den besten ganz Kroatiens liefern. Wir fahren von Cavtat los in Richtung Dubrovnik. Genau die gleiche Strecke, wie wir sie gestern schon getestet haben. Das Wetter ist super, strahlender Sonnenschein, es soll heute 21°C geben, genau richtig, um Sightseeing zu betreiben. Auf der Strecke liegen zahlreiche Haltepunkte, von denen man aus einen herrlichen Blick über die Bucht und speziell über die Altstadt Dubrovniks hat. Aber wir fahren nach Norden, also praktisch in der falschen Richtung, weil wir die Fahrbahn überqueren müssten, was fahrtechnisch nicht gerade einfach ist. Aber zweimal stoppen wir und machen tolle Bilder.

So fahren wir immer wieder an sehr schönen Buchten vorbei, bis wir bei Mali Ston das Festland auf einem schmalen Weg verlassen und die Halbinsel Peljesac ansteuern. Hier stoßen wir auf das eigentliche Highlight des Tages, die Festungsmauer, die die längste in Europa ist. Sie ist super gut erhalten und schön anzuschauen.

Wir nehmen einen Kaffee in dem alten Dorfkern und freuen uns, die einmalig beachtenswerte Toilette des Cafés benutzen zu dürfen. Man muß schon ganz schön hartgesotten sein, um nicht ohne Verrichtung des Geschäftes umzukehren.

Weiter geht die Fahrt auf der eigentlich einzigen Straße der Insel entlang. In Richtung Orebic ist sie nicht unbedingt so prickelnd, weil die Sicht aufs Meer, wenn überhaupt vorhanden, im Rücken liegt. Rückwärts ist es etwas besser. Irgendwann kommen wir dann in Orebic an, ein schöner kleiner Ort mit ansprechender Uferpromenade. Hier verweilen wir eine Zeitlang und genießen die Sonne.

 

                                 Peljesac einmal (bzw. Orebic)                                                   und noch einmal

Da wir noch eine schöne Strecke zu fahren haben, brechen wir bald wieder auf und fahren rückwärts. Nicht ohne uns eine Flasche des berühmten Peljasac Weines gekauft zu haben, natürlich direkt beim Winzer. Die Fahrt ist fast interessanter als die Hinreise, weil man die Meerbuchten besser zu sehen bekommt. Kurz vor Dubrovnik machen wir noch mal einen Fotostopp, genau an der Stelle, wo man die Brücke sehr schön sehen kann und wo die Hochseekreuzer anlegen.

                                                            

                                                                                Brücke von der Nordseite

Im Hotel angekommen erfahren wir, dass heute Abend ein Kroatischer Abend mit Aperitivempfang, einheimischen Gerichten und zugehöriger Livemusik stattfindet. Wir wollten eigentlich vor dem Essen im Hallenbad relaxen, aber das gelingt dann zeitlich nicht. Also verschoben auf Morgen.

Der Abend ist sehr schön, wir sitzen eine ganze Weile und hören zu. Zu Hause würden wir dieser Musik höchstens mit Grauen zuhören, aber hier passt es eben.

Das war der Tag, mal sehen, wie das Wetter Morgen wird, und eine gute Nacht.

 

Tag 3, 20.10.06


Der Tag beginnt mit eher durchwachsenem Wetter, aber wenigstens regnet es nicht. Es kommt sogar zeitweise die Sonne durch. Also beschließen wir, nach Dubrovnik zu fahren und die Altstadt anzuschauen. Dabei wollen wir auch ein paar posterfähige Bilder selbiger von oben aus, d.h. von den Viewpoints in südlicher Richtung, machen. Das gelingt auch recht gut, lediglich das leicht dunstige Wetter könnte etwas schöner sein. Nach der Fotosession fahren wir die Altstadt an und bewundern die Stadtmauer mit den Forts and den Ecken.

                      

                                                                            Zweimal das autofreie Dubrovnik

Die Altstadt kann man nur zu Fuß erwandern, Autos können halt schlecht Treppen laufen. Und auf der Stadtmauer kann man auch spazieren gehen, man bräuchte aber mindestens einen Allradler, um hier zu bestehen. Das Wetter wird zunehmend trüber uns so beschließen wir, einen Kaffee zu trinken und uns wieder in Richtung unseres Hotels zu begeben. Wir fahren noch einen Supermarkt an, der aber leider über Mittag geschlossen hat. So wird das nichts, mit dem Auffüllen der lebenswichtigen Bestände. Morgen ist ja auch noch ein Tag.

Mittlerweile hat es angefangen, leicht zu regnen, besser gesagt, etwas zu nieseln. Aber nichts Ernstes. Geeignetes Wetter, das Hallenbad zu testen. Dieses ist schön groß, ganz schön kalt, aber sonst toll. Animateure flitzen auch rum und wollen die Gäste anregen, zusammen Wassergymnastik zu betreiben. Das Angebot wird gerne angenommen und schon bald ist es Zeit, das Abendessen vorzubereiten.

Heute geht das Dinner ohne Remidemi ab und bei einem Gläschen Wein beschließen wir den Abend.

Was Morgen kommt, wird vom Wetter abhängig gemacht, jedenfalls wollen wir vor dem Abendessen wieder den Indoorpool nützen. Also dann....


Tag 4, 21 10.06


In der Nacht hats geregnet, aber zum Frühstück ist es trocken und über der Bucht wird es auch schon hell. Wir lassen es ganz gemütlich angehen und beinahe wären wir vom Servicepersonal aus dem Frühstücksraum geworfen worden, weil wir mit bei den letzten Gästen waren. Dafür hat aus heiterem Himmel die Sonne zum scheinen angefangen.

So fahren wir mal wieder los, dieses Mal nach Süden in Richtung Grenze zu Montenegro. Wir fahren über mehr oder weniger gute Straßen durch mehr oder weniger belebtes Gelände. Die Landschaft bietet felsige Landschaft, durchsetzt von zypressenartigen Bäumen und sogar Pinien. Die Gegend heißt Konavle, hierbei handelt es sich um ein fruchtbares Tal, das 30 Bauerndörfer umfasst. Hier wachsen Oliven und Feigen, sowie Wein. Der Schneeberg mit 1234 m ragt als höchste Erhebung heraus. Dieser Landstrich war im Jugoslawienkrieg heiß umkämpft, besonders wegen der strategisch wichtigen Position des Flughafens Cilipi. Dieses Dorf war völlig zerstört, heute sieht man davon nicht mehr viel. Wir sind schon nahe an der Grenze zu Montenegro und kommen urplötzlich an einer wunderschönen Bucht heraus, wo es nicht mehr weiter geht. Wir genießen den Ausblick und treten nach einer Weile den Rückzug an.

                    

                                    Ausflug ins Konavle                                               Von hier aus schaut man nach Montenegro

Zunächst wollen wir nach Dubrovnik fahren, aber sehr schnell wird umdisponiert. Wir holen den gestern ausgefallenen Einkauf nach, das Geschäft hat zum Glück geöffnet. Danach fahren wir schwer mit unseren Schätzen beladen zurück zum Hotel und entscheiden uns, das tolle warme Wetter auszunutzen und uns ein wenig am Outdoorpool in die Sonne zu legen, und das, wo es heute zu Hause nasskalt ist und die Leute langsam, aber sicher, die Winterjacken auspacken. Hier wagen einige sogar ein Bad im Meer.

Das ist uns aber dann doch zu kalt und wir gehen lieber ins Hallenbad. Danach, wie gehabt, Relaxing, Überspielen der Bilder und Schreiben des Reiseberichts. Und in 1 Stunde gibt’s Futter. Guten Appetit!


Tag 5, 22.10.2006


Guten Morgen, lieber Sonntag. Hättest Dir für die Gläubigen zu ihrem Kirchgang auch ein besseres Wetter als diese grauen Wolken einfallen lassen können. Aber wenigstens regnet es nicht.

Unsere neuen Zimmernachbarn haben anscheinend ihre Hörgeräte daheim im Tommyland vergessen, wie sonst wäre es zu erklären, dass ich um 24.00 h aufwache und nicht weiß, wo ich bin, weil der Lärm vom Fernseher so laut ist. Und wer mich kennt, weiß, dass neben dem Entzug von Nahrungsmitteln der Raub meines Schlafes die größte Verfehlung ist. Ein zaghaftes Klopfen an die Wand führt zunächst zu gar nichts. Daraufhin wird es durch Zuhilfenahme der Faust etwas lauter, was aber auch nicht von Erfolg gekrönt ist. Schließlich bleibt nur noch die rabiate Methode mit der Faust und dem Einsatz massiver Kraft, und, ah-jetzt-ja, sie habens kapiert. Die Kiste wird leiser und wir können weiterschlafen.

It´s Breakfast Time! Die Küche überschlägt sich auf ein Neues und wir genießen es. Zur Feier des Sonntages ist sogar Sektfrühstück angesagt, aber wir wollen ja mit dem Auto losziehen. In Kroatien ist 0,0 Promille angesagt, also bleibts bei einem Schlückchen zu Probieren.

Mit dem Wetter am Morgen ist das recht sonderbar. Hängen jetzt noch dicke Wolken in der Bucht von Cavtat, kann Minuten später die Sonne strahlen. Und diesen Wechsel können wir auch heute erleben. Gegen 10.30h sind wir reday for take-off. Heute wollen wir uns das Kuriosum der Enklave von Neum ansehen. Das ist der einzige Zugang Bosnien-Herzegownias zum Mittelmeer, südlich davon und nördlich davon ist kroatisches Gebiet, d.h. wenn man von Dubrovnik nach Split will, muß man auf der Hinfahrt 2x und auf der Rückfahrt 2x die Grenze passieren. Geht aber ganz easy, der Perso reicht zum Transfer aus.

Einmal in Bosnien-Herzegowina angekommen, fahren wir natürlich erst mal von der Hauptstraße ab und machen einen Abstecher Richtung Hinterland. Schon wenige Minuten später scheint die Welt eine Andere zu sein, von der touristisch erschlossenen kroatischen Küstenregion sind wir in einem Teil Bosniens gelandet, in den man immer noch die Einschüsse der serbischen Angreifer aus den 90-er Jahren sehen kann. Die Straßen sind in einem unglaublich maroden Zustand. Hier muß noch viel viel Geld investiert werden, aber wo soll die Kohle nur herkommen?

Bezahlen tut man hier übrigens mit Mark, und die hat auch noch den €-Umrechnungsfaktor 1:1,96, kommt einem das etwa bekannt vor? Als Mietwagen haben wir übrigens einen Fiesta Turbodiesel, der Liter kostet hier 1,80 Mark, gute Zeiten!

Wir fahren durch Neum durch, eine Stadt, die man nicht zwangsläufig gesehen haben muß, und passieren die Grenze erneut. Auf der weiteren Fahrt nach Ploce halten wir an einem Straßenverkaufsstand, wo es ganz frisch geerntete Mandarinen und Schnäpse, Liköre, Olivenöl etc. zu kaufen gibt. Und das zu moderaten Preisen. Wir kaufen ein wenig ein und sind von den frischen Mandarinen hell begeistert. Es ist Erntezeit und in der Gegend reiht sich ein Mandarinenfeld an das andere, immer mal unterbrochen von Olivenhainen.

                     

                                                                   Obsttag in fester und flüssiger Form

Die Bewässerungssysteme hier im Neretva-Delta sind clever ausgeklügelt, es gehen von den Hauptkanälen rechtwinklig Stiche zu den Feldern und so wird für eine optimale Bewässerung gesorgt. Und nicht nur die Mandarinefelder, auch die Verkaufsstände reihen sich wie Perlen an der Kette aneinander. Ein schönes Spiel der Farben.

Jetzt geht es wieder rückwärts Richtung Dubrovnik. Auf der Strecke sehen wir einen schwereren Verkehrsunfall, zum Glück nur Blechschaden, aber von dem gewaltig viel. Wenn man sich die Fahrkünste der Kroaten, insbesondere das Überholen in dafür eigentlich verbotenen Zonen anschaut, wundert man sich, dass nicht noch mehr passiert.

Unterwegs halten wir noch an der einen oder anderen Bucht und machen tolle Aufnahmen. An manchen Stellen kommt bei mir die Erinnerung an die US-Westcoast mit den schroffen Felsstränden hoch. Man vergleicht halt immer......

Jetzt fängt das auch wieder mit dem Regen an, normalerweise regnet es hier statistisch 6 Tage im Oktober, d.h. in unserer einen Woche stünde uns 1,5 Tage Regen zu. In den ersten 5 Tagen waren es insgesamt vielleicht 1 h, ich denke, da kann man nicht meckern.

Im Hotel nehmen wir unsere obligatorische Schwimmstunde zur Vorbereitung auf das Abendessen in Angriff und freuen uns auf das, was uns heute wieder an kulinarischen Freuden erwartet. Na dann, bis morgen.


Tag 6, 23.10.2006


Happy Birthday to you, happy Birthday to you, happy Birthday, Dear Sigi, happy Birthday to you!


Es ist wieder geschafft, Sigis Geburtstag wird mal wieder im allerkleinsten Kreis, nämlich nur zu zweit, gefeiert. Wie schon die letzten Tage, bleiben wir auch heute wieder bis zum Ende der Vorstellung am Frühstückstisch sitzen, von dem ich mich seit meinem Hexenschuß, der mich am 3. Tag heimgesucht hat, nur mühsam erhebe. Aber, what shalls, show must go on.

Nun sind wir schon 5 Tage hier, aber unseren “Heimatort“ haben wir bisher noch nicht unter die Lupe genommen. Das wollen wir heute nachholen und nach dem gewohnt opulenten Frühstück fahren wir los. Eine gute Idee!

Die Parkgebühren halten sich wirklich in Grenzen, 1h kostet 5 Kuna, ungefähr70 cts.. Ein Must see ist der Rektorenpalast, der heute als Verwaltungssitz dient. Von hier aus hat man eine hervorragende Sicht über die Bucht von Cavtat. Die Promenade entlang führt an zahlreichen Restaurants und an zwei bezaubernden, kleinen Kirchen vorbei. Am Ende der Bucht findet man einen öffentlichen Badestrand, zwar nur mit betonierten Einstiegsstellen, aber immerhin doch recht brauchbar. Umkleiden und eine Toilette sind auch vorhanden. Die Uferpromenade führt direkt zu unserem Hotel, d.h. man kann ohne Auto, sofern man gut zu Fuß ist, direkt in den Ort laufen, was auch viele Hotelbewohner machen. Diese Straße trennt den Hotelbereich vom hoteleigenen Strand. Selbiger ist ein Grobkieselstrand, das heißt, Badesandalen sind angebracht.

             

                                                                                        2x Cavtat

Eigentlich ist ja mit Ende Oktober schon fast Winter, aber, hartgesotten wie ich bin, wage ich am Nachmittag den Sprung in die Fluten. Es ist einfach herrlich, geschätzte 22°C Wassertemp. Und ebenso viele Lufttemperatur. Einfach super. Sigi tummelt sich derweil im Hallenbad, typisch Warmduscher...

Aber schließlich ist es ja ihr Geburtstag, da wollen wir mal nicht so hart sein.

Eigentlich habe ich heute ziemlich konfus durcheinander geschrieben. Denn vor all dem muß ich noch ein sehr schönes Briefchen erwähnen, das wir nach unserer Rückkehr aus Cavtat auf dem Schreibtisch in unserem Zimmer gefunden haben:

Sehr geehrte Frau Kindler, wir wünschen Ihnen alles Gute für Ihren Geburtstag! Zeigen Sie, bitte, diese Karte dem Oberkellner beim Abendessen! Hoteldirektion“

Wir sind ganz schön gespannt!

Tag 7, 24.10.2006

 

Die Überraschung gestern Abend war eine kleine Torte mit einer brennenden Kerze darauf, ein schöner Zug und eine nette Aufmerksamkeit des Hotels.

 

       

                             Die Torte zum Geburtstag                                      Hier ein paar Impressionen vom Buffet

 

 

Wir haben den Tag mit einem Gläschen Wein gemütlich ausklingen lassen und, den letzten Urlaubstag vor Augen, schon mal ein wenig Revue passieren lassen. Man soll zwar den Tag nicht vor dem Abend loben, aber bisher war es einer unserer Top-Kurzurlaube. Aber zusammengefasst wird erst ganz am Ende.

Heute wollen wir nach dem Frühstück einmal eine Fahrt unternehmen, wie sie so in keinem Reiseführer beschrieben ist, jedenfalls in keinem von denen, die ich gelesen habe. Wir verlassen die Küstenstraße nicht weit von unserem Hotel weg und begeben uns in die Berge. Im Gegensatz zu dem, was wir in Bosnien-Herzegowina abseits der Hauptstraßen gesehen haben, ist hier alles  viel besser in Schuß, angefangen bei den Straßen, weiter bei den Feldern und Gärten bis schließlich zu den Häusern. Auf den schmalen Wegen lauern einige Fotomotive, z.B. die Ziege, die sich genüsslich über die Apfelschalen hermacht, oder der einsetzende kroatische Indian Summer.

 

                

Wir fahren eine ganze Weile durch die Berglandschaft und genießen die optischen Eindrücke. Schließlich sind wir am Südende Kroatiens angelangt und müssen, da wir nicht den gleichen Weg wieder zurück wollen, über die Küstenstraße Richtung Norden fahren.

Wir wollen auch Dubrovnik noch mal einen Besuch abstatten und einen Blick über die Stadtmauer werfen. Die Stadt, man kann es nicht oft genug wiederholen, ist unbedingt eine Reise wert, wie die gesamte Gegend überhaupt.

Es ist schon früher Nachmittag und wir beschließen, ins Hotel zu fahren und dort zu relaxen, bevor die ersten Kofferpackaktivitäten gestartet werden sollen. Erstmals in diesem Urlaub verspüre ich einen nicht vernachlässigbaren Mittagessenhunger und angesichts der Tatsache, dass bis zum Abendessen noch 4 Std. Zeit sind, bestellen wir im Restaurant am Strand eine Pizza, die neben einem anständigen Preis auch noch sehr gut schmeckt. Danach noch ein Nickerchen am Hotelpool und, nachdem die Sonne hinter dem Hotel verschwunden ist, will Sigi sich an die Koffer machen. Vorher jedoch will sie die Künste der kroatischen Friseurzunft testen.

Pünktlich um 18.30 h öffnet das Restaurant und wir nehmen unsere Henkersmahlzeit ein. Das Hotel reagiert nun auch schon auf die geringere Auslastung des Hauses, das Buffet ist nicht mehr so reichhaltig, wie es anfänglich war. Auch setzt sicher ein Sättigungseffekt ein, wenn die Maus satt ist, schmeckt das Mehl nun mal bitter. Aber, nach wie vor, kein Grund zur Klage.

Nach dem Essen checken wir an der PC-Station mails, die halbe Stunde kostet 15 Kuna, oder 2 €. Kann man nicht meckern. Und zur Feier des Tages önne wir uns einen Cocktail, Sigi mag Tequila Sunrise, ich einen Jamaica, das ist weißer, brauner Rum, Kokoslikör und Ananassaft. Schmeckt wirklich toll!

Nun gut, das war es schon fast, morgen früh geht’s schon bei Zeiten los, um 8.00 h wollen wir aus dm Haus sein. Gute Nacht.

 

Tag 8, 25.10.2006

 

Das Auto war schnell gepackt und wir haben noch mal ordentlich gefrühstückt. Aufregungsbedingt war dieses Frühstück natürlich schneller zu Ende, als all die anderen davor. Noch Auschecken, was natürlich problemlos geht und ab ins Auto. Der Flughafen liegt nur 5 km vom Hotel weg, Lärmprobleme haben wir trotzdem während des ganzen Urlaubs nicht gehabt.

Am Flughafen angekommen wollen wir das Auto abgeben, der Bursche geht einmal ums Auto rum und entdeckt einen Kratzer, der leider nicht im Übergabeprotokoll vermerkt ist. Das kostet uns 50€! Deshalb der dringende Rat: Alles akribisch genau kontrollieren. Die Masche der Gauner ist die: Alle kleinsten Kratzer bezahlen lassen, aber keinen reparieren und am Schluß für kleines Geld die Fehler beseitigen. Auch ne Methode!

Nun denn...

Wir checken ein und es erwartet wieder die gleiche in Magenta gespritzte Werbekiste der Telekom, unter HLX-Flagge operierend. Zwei Reihen vor uns sitzt ein Zwerg, der die 11/2 h zur akusitschen Hölle werden lässt. Sigi sagt mir ja mnchmal nach, ich höre schlecht, dieser Flug hat die Situation keinesfalls verbessert, ich würde den irreversiblen Schaden im Gehör mit 3 Nächten Disco aus der Sturm-und Drangzeit gleichsetzen. In ca. 30 min. werden wir landen und dann von Tochter und Hund in Empfang genommen werden.

Damit ist eine weitere Episode an ihrem Ende. Tschüß Kroatien, wir kommen wieder.

 

Fazit

 

Das erste mal Kroatien, wir hatten viel gelesen, viele Bilder gesehen und waren sehr gespannt. Die Realität übertraf unsere Erwartungen. Das Iberostar Albatros in Cavtat war, bis auf die Hellhörigkeit, eines der besten Urlaubshotels, die wir je hatten.

Die Gegend, insbesondere der Blick auf Dubrovnik von Süden kommen ist grandios.

                                                   

 

Die Leute sind sehr freundlich, das Preisverhältnis zu Deutschland ist vergleichbar, eher etwas darunter. Für einen Urlaub, wie wir ihn mögen, d.h. viel auf eigene Faust entdecken, gibt das Ganze vielleicht nicht für mehr als eine Woche her, weil der Streifen Land eng ist, und man oft die gleichen Strecken fahren muß. Für Schiffsfahrer, Segler etc. ist es ein Dorado.

HLX als sogenannte Billigairline ist relativ eng bestuhlt, für 1-2h aber in jedem Fall passabel. Für das Geld, das wir bezahlt haben, wären wir mit dem Auto jedenfalls nicht hierher gekommen, von der Zeit schon mal ganz zu schweigen.

Wir werden sicher mal wieder nach Kroatien kommen, das nächste Mal jedoch werden wir uns einen andern Teil vornehmen, vielleicht Istrien oder Norddalmatien. Möglicherweise werden wir auch mal wieder eine Autotour mit Zwischenübernachtungen machen. Kommt Zeit, kommt Kroatien!