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Die Keine-Ahnung-Tour 2007

 

Prolog

 

Eigentlich lohnt es sich garnicht mehr, zwei Wochen vor der Abreise mit einem Prolog die diesjährige Rundreise einzuleiten, aber Bewährtes soll man bekanntlich nicht verändern, also fangen wir auch dieses Mal damit an.

Und es fängt schon mal damit an, dass mir absolut kein passender Titel einfällt. Genau heute in zwei Wochen sitzen wir im US Airways Flieger nach Washington DC mit Stop in Philadelphia. Wenn alles klappt. Denn wir sind standby auf der Maschine, weil wir das freundliche Familienangebot von Johns Daddy angenommen haben und mit einem Buddy Pass fliegen. Geht halt nur, wenn Platz frei ist, anderenfalls können wir in Charlotte zwischenlanden, oder über London fliegen, oder weiss der Teufel was. Spannend bis zur letzten Sekunde. Dafür fliegen wir, wenn Platz da ist, in Business.

Dann geht es weiter, mit der nicht vorhandenen Ahnung: Fest steht, wir werden ein paar Tage in Fredericksburg bleiben. Dann sollte noch Johns Daddy in Maryland besucht werden. Und dann? Keine Ahnung! Vielleicht eine kleine Runde von Maryland zu den Outbanks? An der Küste lang nach North- und South Carolina? Durch das Land nach Memphis, weil Sigi schon immer mal Graceland sehen wollte? Keine Ahnung!

Oder vielleicht ein Domestic Flight an die Westcoast, Yosemite, Lake Tahoe, das wollte ich schon immer mal sehen? Oder Yogi Bär im Yellowstone Park einen Besuch abstatten?

Ziele über Ziele, aber wohin wirklich? Keine Ahnung!

Oder einfach alles dem Zufall überlassen? Jedenfalls Nicole in Las Vegas zum Geburtstag gratulieren, das sollte schon drin sein.

Wie dem auch sei, in diesen Tagen muss noch etwas Klarheit einkehren, schliesslich ist mindestens der Mietwagen anzumieten. So unkoordiniert sind wir noch NIENIENIEMALSNICHT über den Grossen Teich geflogen, aber einmal ist immer das erste Mal. Wahrscheinlich liegt es daran, dass wir seit zwei Monaten in Antwerpen, in Belgien leben und deshalb mit allerlei anderen Dingen beschäftigt waren und noch sind, als mit der Planung von Reisen. Aber unser Belgien- Abenteuer ist eine  andere Geschichte, die muss ich auch noch schriftlich niederlegen.

 

Tja, und weil alles so klar und einfach ist heisst diese Tour halt

 

Die Keine Ahnung Tour 2007

 

5.9.2007

 

Das geht ja schonmal gut los. Wir wollten eigentlich am Montag den 10.9. unseren Flug nach Washington antreten. Gestern jedoch bekamen wir die Nachricht, dass wir mit unseren Standby Tickets an diesem Tag so gut wie keine Chance haben, in der First/Business Class mitzukommen. Beide US Airways Maschinen nach Phily sind in dieser Klasse ausgebucht, 5 potentielle Fluggäste sind gelistet. Und die Chance, bequem und gut versorgt in den Urlaub zu starten, wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Also haben wir kurzerhand auf Dienstag verschoben, da sind noch 20 Plätze vorne frei, 2 davon sollten für uns reichen. Hoffentlich fällt jetzt nicht noch Gott und der Welt ein, auch am Dienstag fliegen zu wollen.

Jedenfalls klären sich ein paar wenige Dinge nun doch schon auf: So um den 28.9. wollen wir in Vegas sein, den einen oder anderen Tag davor und danach auch, und Memphis steht auch ganz fest auf dem Plan. Na dann...

 

Die Keine Ahnung Tour 2007

 

11.September 2007

 

Was so wunderschön beginnt, kann eigentlich nur noch besser weiter gehen. Gestern haben wir einen Mietwagen abgeholt, der uns von unserem Wohnort nach Frankfurt fahren soll und dort one way abgegeben wird. Das Ganze kostet incl. Vollkasko 52 €. Kann man so lassen.

Den Wecker brauchen wir gar nicht, um 5.30h sind wir wach. So langsam kommen wir in die Gänge und bis alles aufgeräumt ist, wir fertig sind und das Auto geladen ist, fahren wir kurz vor 8.00 h los. Es geht verkehrstechnisch alles relativ gut und gegen 9.15h haben wir den Flughafen erreicht. Dann das Auto abgegeben, durch die nicht endenwollenden Gänge des Flughafens in Halle A zur US Airways gestiefelt und in die Reihe zum Check-in gestellt. Als erstes müssen wir wie immer die vielen Fragen beantworten, wie: "Wer hat Ihren Koffer gepackt?“ Als ob das schon mal jemand freiwillig für uns übernommen hätte...

Aber endlich sind wir am Schalter und erfahren, dass unser e-Ticket nicht im Computersystem auffindbar ist. Wir sollen mal zum Ticketschalter gehen und die Sache klären. Die recht unfreundliche Dame schaut sich unsere Confi-Nr. an und sucht, und sucht, und tatsächlich, sie findet was. Sie meint, o.k, sie könne nun das Ticket ausdrucken, aber wir hätten ja noch nicht bezahlt und sollten nun schon mal  die Kreditkarte klar machen. Total erstaunt behaupte ich, die Dinger seien natürlich bezahlt, was sie aber nicht interessiert: „No money, no flight!“

Und damit nimmt der bereits begonnene Wahnsinn seinen weiteren Lauf:

Da wir die Flüge über unsere Tochter Nicole bzw. deren Schwiegervater organisiert hatten, musste sie in Las Vegas, wo sie derzeit weilt, angerufen werden, und das 9 h zurück, sie war gerade im Tiefschlaf. Sie wollte alles klären und zurückrufen. Dazu musste sie einige schlaftrunkene  Leute in halb USA anrufen, was natürlich alles dauerte. Und wir saßen auf glühenden Kohlen. Nachdem der Anruf ewig auf sich warten ließ, bin ich dann noch mal zum Ticketverkauf marschiert und habe mit einer anderen Mitarbeiterin gesprochen, die sich etwas mehr Mühe gab und schließlich entdeckte, dass irgendein US-HiWi unsere Tickets nicht auf den Nachnamen, sondern auf unsere Vornamen eingebucht hatte. So waren die bezahlten Tickets für Ms. Sigrid und Mr. Klaus gefunden und wir eilten zum Check-in zurück. Aber, bad luck, boarding war gerade fertig und die Maschine zu. Was sagt uns das? Sie wird ohne uns den Weg nach Philadelphia antreten. Nun ist die Situation die, dass ab FFM drei US-Airways-Flieger pro Tag nach USA abheben, zwei nach Phili und einer nach Charlotte. Ohne zu Fragen hatte man uns in der Zwischenzeit auf Philadelphia II gebucht. Dieser Flug sollte eigentlich 12.50 h starten, so ganz am Rande hatte Sigi aber mitbekommen, dass die Maschine 3 Stunden Verspätung haben sollte. Damit war der durch das Verpassen der ersten Maschine ohnehin schon durcheinander gekommene Zeitplan völlig im Eimer. Anstelle 17.05 h , was unsere geplante Weiterreisezeit nach Washington sein sollte, war nun 20.35 h angesagt. Das hatte natürlich so seine Auswirkungen auf den Abholer, der  weitere 3 h nutzlos rumhängen musste.

Zum Glück habe ich aus alten Vielfliegerzeiten noch eine gültige Frequent Traveler Karte und so konnten wir uns wenigstens die Zeit bis zum Abflug einigermaßen in der Lounge vertreiben.

Schließlich war noch eine gute Stunde bis zum Chek in und wir machten uns auf den unendlich langen Weg zum Gate. Hier wurden wir als die umgebuchten, nichtzahlenwollenden Stand-By-Passagiere bereits erwartet und auf 5A und B gesetzt. Nach einer ganzen Weile bemerkte ich, dass unsere Upgrade Vouchers immer noch bei den Papieren waren und verwundert fragte ich am Schalter nach, ob die wohl auch für den Rückflug gültig seien. Natürlich nicht! Wir waren in die Economy gesetzt worden, also mussten wir noch mal von Eco in die Envoy Class  umgesetzt werden.

Nun sollte es dann losgehen und wir konnten in die Maschine.  Sitze Reihe 3 in der Mitte, also sehr viel Platz zum Ausstrecken. Die Maschine, eine Boeing 767, ist schon etwas in die Jahre gekommen, man darf also nicht erwarten, dass alle Funktionen reibungsfrei funktionieren. Der Service war für Envoy Class meines Erachtens eher schwach, nach dem Essen konnte man zwar alles an Getränken haben, man musste es sich aber selbst besorgen. Das Essen selbst war recht gut, es gab, wen wundert es, Chicken, Pasta, und zur Abgrenzung nach hinten noch Beef. Der Nachtisch war sehr gut, es war so was wie Mousse au Chocolade. Dann gabs noch etwas Kino und ich konnte erstmals etwas schlafen, kein Wunder, nach allem, was vorgefallen war. 

Vor dem Ausstieg gabs noch Pizza, die war gerade so gut, dass der Purser sie wieder mitnehmen konnte.

 

Ja, das war das Ende von Teil 1 der Hinreise. Die Landung war sehr gut und wir waren auch recht schnell draußen. Die Immigration nahte und wir waren endlich am Fingerabdrucknehmen und am Augenfotografieren. Das war alles noch o.k.. Beruf: Chemical Engineer, Purpose of Trip: Leisure, Backflightticket???? Haben wir nicht, wir sind auf Stand-By, wie beim Hinflug. Damit nahm des Wahnsinns nächste Folge ihren Lauf. Wie kann jemand in dieses Land reisen, ohne ein Rückflugticket zu haben? DAS ist mindestens Anlaß für eine tiefergehende Untersuchung. Wie sind Sie an ein Stand-By Ticket für den Hinflug gekommen???

Ja, ein Verwandter, der Pilot bei US Airways ist, hat uns einen Buddy Pass geschenkt. Gut, der Officer hat uns wohl nicht geglaubt, unsere Pässe mitsamt den Einreiseunterlagen in eine rote Mappe gesteckt  und in das Büro für ungeklärte Einreisefälle geschickt. Hier angekommen wollte ich die ganze Story dem lieben Officer erzählen, mit dem Hinweis, dass unser Anschlussflug sehr bald zum Boarding bereit stünde. Mit den Worten: We´ll do what we can“ wurden wir sehr bestimmt aufgefordert, Platz zu nehmen, und zu warten.

Und das taten wir auch, immer einen Blick auf die sich ständig in schnellstem Tempo vorwärts bewegende Uhr zu haben. Nach endlos erscheinender Zeit wurden wir aufgerufen und ich konnte alles von vorne erzählen. Er konnte allem irgendwie folgen, auch der Begriff Buddy Pass war ihm nicht unbekannt. Er wollte halt nur genau wissen, wer dieser Buddy wohl sei. Ich erklärte ihm Namen und Dienstrang und er wollte nachschauen, ob denn das alles so stimme. Das bedeutete wieder warten und warten und warten.

Irgendwann kam er zurück und meinte: „You can go.“ Er schrieb noch den Namen des Buddys auf eine Zewa Rolle und gut wars.

Jetzt ging die Rennerei los. Gepäck hatten wir zwischendurch schon mal aufgenommen und konnten so zum Zoll. Das ging recht gut und diese ätzende Wiederkontolle von Check-in und Handgepäck konnte folgen. Ich hatte natürlich eine Dose Cola vergessen anzugeben, also nichts wie raus, in den Müll. Hätte ja die Maschine damit sprengen können. Gate war A18, das ist in Philadelphia irgendwo in the middle of nowhere, am anderen Ende der Welt. Dort angekommen konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass etwas am Stinken war, an dem Käse. Und tatsächlich: Man hatte kurzerhand das Gate gewechselt und wir mussten nach A 25 weiterlaufen. A 18- A 25 hört sich eigentlich gar nicht so viel an, es ist aber wirklich eine ganz schöne Strecke. Als auch das geschafft ist, wollen wir unsere Bordkarten abholen, aber die Lady am Schalter meinte, sie sei nicht zuständig und der Kollege würde sicher gleich zurück sein. Boarding sollte eigentlich schon angefangen haben, wir waren immer noch „draußen“. Irgendwann hat sich die Dame dann doch bereit erklärt, unsere Boarding Passes auszudrucken und so konnten wir glücklich in das Flugzeug steigen.

Der Flug war kurz, der Anflug auf Washington sehr schön, mit tollem Ausblick auf die beleuchteten Monuments und das Capitol. In Reagan klappte alles, John, unser Schwiegersohn, holte uns ab und wir konnten den letzten Abschnitt des Tages  mit dem Auto starten.

Glücklich und todmüde waren wir dann in Fredericksburg angekommen, nur noch eine Dusche, dann ab ins Bett.

Morgen steht ein Wiedersehen mit alten Bekannten auf der DelMarVa Halbinsel an. Wir freuen uns schon ganz besonders auf

 

Tag 2: 12. September 2007

Eine Seefahrt, die ist lustig, eine Seefahrt, die ist schön...   

 

Die Nacht war gewohnt kurz, schon um 5.30 h war sie eigentlich zu Ende, aber außer uns war im Haus natürlich noch niemand wach. Also war Zeit genug, die Online Ausgabe der Tageszeitung zu lesen und Pläne für den Tag zu machen. Aber diese Pläne waren nicht notwendig, denn John kam zum Frühstück und meinte, wir sollten heute seinen Vater besuchen, der 2 h entfernt auf der DelMarVa Halbinsel lebt. DelMarVa ist die Abkürzung von Delaware, Maryland und Virginia, die Staaten haben allesamt Anteil an der Halbinsel. Also haben wir erstmal schön gefrühstückt, Sigi hat kleines Gepäck für 3 Tage gepackt und dann gings los Richtung Washington DC. John musste arbeiten und wir verabredeten uns für den Abend bei seinem Vater zum BBQ. Das Wetter war supertoll, strahlend blauer Himmel, Sonne und Temperaturen wie im Hochsommer.

Als wir nach 2 h Fahrt angekommen waren, wurden wir bereits erwartet. Brad, ein Kollege von Johns Vater, der uns schon mal  bei einem seiner Flüge nach Frankfurt freundlicherweise etwas aus USA mitgebracht hatte war auch da, ebenso wie ein weiterer Freund. John sen. rief unseren alten Freund Larry an, der ein kleines Motorböötchen besitzt und wir verabredeten uns zu einer Chesapeake Bay Tour. Als wir an der Anlegestelle ankamen, verschlug es uns die Sprache: Ein tolles Boot, ausgerüstet mit Küche, Wohnraum und Schlafraum für 4-5 Personen erwartete uns. Wir enterten natürlich gleich den Kahn und machten die Leinen los.

Captn Larry steuerte uns aus der Bucht raus und dann gings los mit 20 Knoten.

               

                                            Das ist das Bötchen                                                         Das ist The Boss, Captn. Larry

 

                                                                   

                                                                                           und das ist Larrys Haus       

 

Wir hatten eine tolle Fahrt und als wir die Kent Island Narrows erreichten, wurde die dortige Zugbrücke für uns geschlossen, so dass wir schadlos queren konnten.

                                                                 

                                                                                        schöne Kneipe, oder?

 

Hinter der Brücke wurde das Boot an einer Spezialtankstelle aufgetankt und nach kurzem Stop fuhren wir zur nächsten Anlegestelle, wo steamed Clams, eine Muschelart und Shrimps auf uns warteten. Es hat herrlich geschmeckt und die Stimmung war super. Dann wurde es Zeit für die Rückfahrt. Leinen los, Motor läuft und Larry bugsiert uns raus. Schon kurz danach lädt er Sigi ein, das Steuer zu übernehmen, was sie sich natürlich nicht zweimal sagen lässt. Er erklärt die Funktionen und die Navigation zwischen den Bojen, zeigt Fischschwärme am Radar und passt auf, dass alles klar geht. Sigi ist begeistert und nach einer Weile als Kapitän darf ich ran. Ich darf dann auch auf die erlaubte Geschwindigkeit von 20 Knoten erhöhen und es macht tierisch Spaß. Dann kommt die Einfahrt in die Bucht und als es knifflig wird, gebe ich an Larry weiter. Das war echt klasse. Thanks, Larry, for that great tour!

                         

                                               Captn. Sigi                                                                                  The Crew

 

Am Abend wurde dann gegrillt, viel gelacht und ein oder zwei Bierchen getrunken.

Das war ein perfekter Auftakt, so kanns weitergehen. Morgen setzen wir uns erst mal für zwei Tage ab, um DelMarVa zu erkunden. 

 

Tag 3: 13. September 2007

Das gestörte Verhältnis zu Harleys

 

Eine sehr gute Nacht hatten wir heute und wir konnten auch schon wieder 30 min länger schlafen, als gestern. John jun. und sen. frühstückten noch mit uns, bevor beide wieder ihrer Arbeit entgegen fuhren und wir uns auf den Weg machten. Wir wollten die Halbinsel auf den Scenic Byways erkunden und am späten Nachmittag in Ocean City einlaufen. Das Wetter war wieder traumhaft, so kann es weitergehen.

Die Fahrt verlief durch flaches Farmland, immer vorbei an Rindviechern und Maisfeldern. Unser erster Haltepunkt ist Oxford, ein malerischer Bay-Hafen für Böötchen. Recht beschaulich, aber ohne viel mehr herzugeben.  Weiter über Easton nach Cambridge, und nein, wir sind nicht in England, man könnte aber meinen. Zum Glück kommen wir nach Berlin, endlich wieder heimatliche Gefühle. Die Fahrt durch die Insel wird mehr und mehr eintönig und so sind wir froh, in dem einen oder anderen Supermarkt und Dollarshop Abwechslung zu finden.                       

                                                               Impressionen von der DelMarVa Halbinsel         

 

  

 

Einen kurzen Snack an einer erweiterten Tanke eingenommen, das Abendessen wollen wir uns für Ocean Beach aufheben. Ocean Beach ist ein sehr lebendiger Seeort, mit vielen Gästen und viel Remidemi. Es ist aber Nachsaison, also sollte die Nacht angenehm verlaufen. Auf der Fahrt fällt mir irgendwann die hohe Anzahl an Motorrädern auf dem Highway auf, vornehmlich Harleys. Und diese Anzahl wird mit abnehmender Entfernung zu Ocean City immer größer?

How come?

Des Rätsels Lösung kommt bald: Leuchtreklame am Highway: „Welcome Bikers to the Ocean City Bike Week”. Boah!!! Das haben wir doch letztes Jahr in Florida schonmal mitgemacht. Und dabei keine Nacht geschlafen...

Wir beschließen, Ocean City eine Chance zu geben und fahren an die Strandstrasse. Horrible! Alle Motels sind vollgestellt mit Bikes. Ein nicht für möglich gehaltenes Durcheinander, Radau und Verkehrschaos. Wir fahren die Strasse ein Stück lang, kehren um und beschließen, nach England, genauer nach Salisbury, weiterzufahren. Hier nehmen wir ein Microtel, eine für uns neue Kette, die wir aber nicht unbedingt wieder haben müssen. Abendessen gibt’s im Dennys, das bekannt gute und reichhaltige Menü. Damit ist dieser Tag weitestgehend Geschichte, Morgen werden wir DelMarVa in Richtung Festland verlassen.  

 

Tag 4: 14. September 2007

Brücke oder Tunnel... Tunnel oder Brücke???

 

Heute steht der 2. Teil von DelMarVa an, außerdem wollen wir uns dann von der Halbinsel verabschieden und uns wieder in Richtung Frederickburg bewegen. Im Hotel gibt es kontinentales Frühstück, es sind Cinamon Raisin Bagles dabei, also ist für mich der Start schon mal gerettet. Ansonsten gibt es die gewohnten Verdächtigen, also Toast, Cereals, etwas Obst, Kaffe und Saft. Ist ganz o.k., damit kann der Tag beginnen. Wir fahren los und sehen im Prinzip das Gleiche wie gestern: Landwirtschaft ohne Ende, gemischt mit Wald, und hie und da etwas Seewasser. Die Orte tragen immer noch Englische Namen,  die Wurzeln lassen sich nicht verleugnen. Zwischendurch wird ein Pitstop eingelegt, das Auto und auch wir haben Hunger und Durst. So langsam bewegen wir uns auf die Südspitze der DelMarVa zu, d.h. die Überfahrt auf das Festland steht an. Um dahin zu kommen, müssen wir über den Chesapeake Bay Bridge Tunnel fahren, eine Kombi aus Über-und Unterwasserweg. Diese Kombi wurde laut Captn. Larry gewählt, um die Atlantikflotte vor Bombenangriffen zu schützen. Bisher hats wohl geholfen. Die Fahrt ist recht interessant und bietet viele reizvolle Aussichten.                                                                                                 

                                                      Die DelMarVa- Brücke/ Tunnel

 

                                           

 

 

 

Am Festland angekommen schauen wir uns zunächst Virginia Beach an, das ebenso wie Ocean City, nichts anderes als Touriburg ist. Wir schauen mal nach den Zimmerpreisen , im Quality Inn will man sage und schreibe 175$ + tax, das ist auch für unseren geplagten Geldbeutel zu viel.

Also fahren wir weiter und enden in Hampton, immer noch nicht in England. Hier nächtigen wir in einem La Quinta. Das Zimmer war ganz o.k., jedoch waren zunächst unsere Nachbarn zu nachtschlafender Zeit vor unserem Zimmer die halbe Nacht am Telefonieren. Nach meiner energischen Intervention haben sie sich dann getrollt. Das hat ein paar besoffene oder zugekiffte Jugendliche oder früh Erwachsene nicht gehindert, über uns herumzuschreien. Ich bin dann bald ausgeflippt, habe mit denen einen Disput angefangen, der nichts genutzt hat, und habe dann die Reception angereufen. Alleine hat die Dame es auch nicht hingekriegt, ein bulliger Security Mann hat dann für Ruhe gesorgt.

Am Morgen sollte dann kontinental Breakfast stattfinden. Als wir zum Buffet kommen, ist weder Kaffee, noch Brot da, weshalb ich wieder motzen muss. Missmutig wird wenigstens Kaffe nachgelegt. Übrigens waren auch gerade mal 2 Handtücher und sonst nichts im Bad, das Schampoo war auch schon gebraucht. Well, shit happens!

Da gehen wir nicht mehr hin.

Nun denn, wir sehen die Family am Wochenende und werden sicher viel Spaß haben.    

 

Tag 5: 15. September 2007

Freude aufs BBQ

 

Die Reise nach Fredericksburg verläuft sehr unspektakulär. Eigentlich gibt es außer dem bereits genannten Frühstück gar nichts mehr zu berichten. Wir reißen die miles einfach herunter und kommen irgendwann nach Fredericksburg. Erstmal gehen wir Steaks und Shrimps kaufen, denn wir wollen heute Abend ein BBQ veranstalten, zu dem John jun., John sen. und wir selbst eingeladen sind.

Das war ein tolles Fest, es hat allen super geschmeckt!

                           

 

                                                                    Tatort                                                                             Verdächtige

 

                            

                    

                                                              Mittäter                                                                                   Ergbnis

 

BTW: Es gab Rib Eye Steak, Lemon Peppered Shrimps und Salsa, home made by Sigi.   Als alle satt, zufrieden und müde sind, gehen wir in Richtung Schlafräume. Morgen steht ein Ausflug zum Shenandoah Natinonalpark an. Vielleicht sehen wir wieder Wildlife, wie vor 1 ½ Jahren

 

Tag 6: 16. September 2007

Sonntagsausflug

 

Endlich mal wieder lange geschlafen, nach 8.00 h sind wir aus den Federn und haben Frühstück mit vorbereitet. John sen. ist erstmal eine Stunde Laufen gegangen und wir haben unseren Ausflug vorbereitet. Letztes Jahr waren wir im Februar im Shenandoah NP, da war es noch bitterkalt und etwas eisig. Wir hatten Gelegenheit, viele Rehe aus unmittelbarer Nähe zu beobachten. Außerdem war es unter der Woche und außer uns fast niemand im Park.

Nachdem nun alles für den Tag auf der Reihe ist, trifft auch old John ein und wir können uns bis zum nächsten Wiedersehen, keine Ahnung, wann das sein wird, verabschieden. Der Junior und wir beide fahren los Richtung Westen. Wir müssen eine ganze Weile durch Virginia fahren, eine Fahrt durch hügeliges Farmland mit vielen Rindern und saftig grünen Wiesen. Die Sonne strahlt und so ist es eine sehr schöne Fahrt, die nicht langweilig wird. Unterwegs halten wir an einer Apfelplantage an und kaufen neben sehr gut schmeckenden Jona Äpfel noch Honig mit eingelegter Wabe und Applebutter, eine dicke Marmelade ein. Das haben wir letztes Jahr auch schon an einem Farmladen gemacht und waren mit der Qualität mehr als zufrieden.

Weiter geht die Fahrt und irgendwann kommen wir zum Eingang des NPs, wo wir für die Ein-Tageskarte 18 $ loswerden. Ist aber gut angelegtes Geld, der Nationalparkservice ist teuer und wir freuen uns immer wieder über die schönen und gepflegten Parks. Was uns heute weniger gut gefällt ist die Tatsache, dass Sonntag ist und halb Virginia die gleiche Idee hat, wie wir. So rollt Auto um Auto in den Park und die Rehe verziehen sich, um dem Rummel zu entfliehen. Es macht nicht sehr viel Spaß, das einzige Mal ist, als John zur Erledigung eines dringenden Geschäfts die Nähe zu den Tieren sucht und ewig lange nicht zurückkehrt. Als wir schon die Suchaktion einleiten wollen, steht er plötzlich wieder vor uns. Er hat doch tatsächlich nicht aufgepasst und sich im Wald verlaufen. Nun denn, alles wird gut. Wir fahren die Scenic Road weiter nach Süden und halten an einer Hütte an, um uns ein wenig zu stärken. Da oben ist es schweinekalt und hier sehen wir auch eine Rehfamilie, der die Anwesenheit der Touris nichts ausmacht. Die haben sich anscheinend daran gewöhnt und können damit leben.

 

               

 

               

 

                                                             Impressionen vom Shenanadoah Nationalpark

 

Damit sind wir zum Rückzug bereit, die ganzen Sonntagsfahrer hinter, inmitten und vor uns. Eines ist sicher: Wenn möglich, solch einen Besuch unter der Woche machen!

Die Rückfahrt bringt noch ein unschönes Erlebnis mit sich. Urplötzlich stockt der Verkehr auf dem Highway und kommt schließlich ganz zum Erliegen. Der Grund ist schnell ausgemacht: Ein schwerer Unfall. Alle steht, die Polizei will durch die Gasse aber manche geistige Tiefflieger kapieren das nicht.  Dann kommt der Heli. Alles steht immer noch, dann geht es langsam weiter. Wir können im Schrittempo an der Unfallstelle vorbei und stellen fest, dass sich am Heli nichts tut. John meint, der Fahrer sei wohl tot, weil alle ganz relaxt sind. Hoffentlich hat er nicht recht.

In Fredericksburg angekommen vergrillen wir noch den Rest von gestern und sind wieder restlos von Shrimps und Steaks begeistert.

Morgen beginnt unsere Fahrt Richtung Westen, bisher ohne Ahnung, wo wir bleiben und wie wir das Ganze managen.

 

Tag 7: 17. September 2007

Von den Blauen Bergen kommen wir... Teil 1: Weinprobe

 

Wir haben noch mal kurz zusammen gefrühstückt und sind dann zu unserer weiteren Rundreise aufgebrochen. Ganz grob soll sie den Blue Ridg. Pkw. entlang nach Süd-Westen gehen, dann über Nashville nach Memphis und via Atlanta, South Carolina, die Küste entlang wieder nach Fredericksburg führen.

Heute ist zunächst mal Stopping und Shopping zum Auffüllen der für eine Rundreise nötigen Lebensmittel angesagt, deshalb ist es schon weit nach High Noon, ehe wir aus Fredericksburg herauskommen. Wir fahren ein gutes Stück auf der Strecke von gestern zurück und suchen noch mal nach den schönen Farms, wo man einkaufen kann. Aber entweder finden wir nichts geeignetes, oder sie haben sich so gut versteckt, dass wir daran vorbei fahren.

Dafür erspähen wir ein Weingut, das zur Probe einlädt. Ich hatte vorher mit allem gerechnet, aber dass in Virginia genießbarer Wein wächst, war mir nicht bewusst. So haben wir die Weinprobe mit der Besichtigung einer alten abgebrannten Ruine verbunden und waren sehr angetan. Das Weingut liegt traumhaft auf einer Anhöhe und wird von einer italienischstammenden Familie geführt. Es gibt hier leichte Weißweine, unter anderem einen Riesling, der sehr gut schmeckt, Aber es werden auch rote Weine an- und ausgebaut, die aber allesamt wg. der fehlenden Sonne nicht an die Kalifornier heranreichen. Vom Preis tun sie das  sehr wohl, die ¾ l  Flasche geht bis 39,90 $. Da sträuben sich dem Pfälzer die letzten übrig gebliebenen Haare

Die Fahrt auf den Blue Ridge Parkway ist vom ersten Moment an sehr schön.  Wir hoffen, einiges an Wildlife zu sehen, werden aber heute durch den hohen Verkehr enttäuscht.

          

                                                 Eingang der  Vinery                             Hier gabs jede Menge Schmetterlinge

 

                 

                      Die Ruine, sie ist irgendwann abgebrannt                                Anfahrt

 

Heute enden wir in Lynchburg, aber nicht in DEM Lynchburg, in dem der allseits geliebte Jack Daniels herkommt, sondern in Virginia. Wir suchen eine ganze Weile ein vernünftiges Hotel und außer einem ziemllich abgefrackten Econo Lodge und einem ebenssolchen Travellodge bleibt nur noch ein Holiday Inn Select für über 110$. Das Hotel ist super, man gönnt sich ja sonst nichts. Abendessen nehmen wir bei einem namenlosen Mexikaner ein, sehr gut und sehr preiswert.

 

 

Tag 8: 18. September 2007

Von den blauen Bergen kommen wir... Teil 2: Den Bue Ridge Pkw. lang

 

Heute sind wir einen ganzen Teil rückwärts unterwegs, das heißt wir fahren zurück zum Parkway. Dabei haben wir einen schönen Ausblick auf den Pilot Mountain , einen Knubbel, der sich aus der Ebene heraus abhebt. Wir fahren weiter und kommen irgendwann zur Einmündung auf den Parkway. Hier sehen wir dann auch erstmals, wenn auch mit gebremstem Schaum, Wildlife, nämlich eine Rehfamilie. Es scheint Zeit für Junge zu sein, denn wann immer wir Rehe sehen, sind es Familien  mit Nachwuchs.

Nach den ersten Rehen steht plötzlich ein Waschbär mitten auf der Straße. Glück gehabt. Für die Rehe, den Racoon und für uns. 

Die Fahrt ist recht beschaulich und führt an typischen virginianischen Landschaften vorbei, d.h. hügelig, viele Wiesen und darin immer wieder Farms. Alles wie im Film oder wie gemalt.

Während der Fahrt fallen uns immer wieder spinnennetzartige Umhüllungen von Astteilen an Bäumen auf. Diese sind offenbar so dicht, dass die Äste darunter absterben. Wir wissen beide nicht, was diese Erscheinungen darstellen, vielleicht kennt einer der Leser diese und schreibt es uns ins Gästebuch, worüber wir uns sehr freuen würden.

             

                            Das ist die Umhüllung                                    und das der Marker für den Viewpoint

 

  

 

Die Aussichtspunkte sind übrigens immer mit einem offiziellen Marker gekennzeichnet, aus dem Höhe und Name hervorgeht.

Es ist schon später Nachmittag, als wir einen kleinen Familienfriedhof entdecken. Er ist einfach angelegt und man kann nur an den Gedenktafeln erkennen, dass es sich hier um letzte Ruhestätten handelt.

An dieser Stelle des Parkway fangen übrigens die ersten Bäume an, die Farbe der Blätter zu wechseln, einige gehen schon in zaghaftes Rot über. Schade, für den Indian Summer sind wir min. 4 Wochen zu früh, in den Appalachen muss dieses Schauspiel sehr ausgeprägt sein.

Kurz bevor wir den Pkw. verlassen, kommen wir noch an einem typisch amerikanischen Phänomen vorbei: Ein wiederaufgebautes altes Bergdorf mit Mühle, Schmiede, Ställen und was noch so alles zum Leben vor 200 Jahren notwendig war. Ist halt alles very historic, was älter als ein paar Tage ist, aber ganz nett anzuschauen. Der Ort heißt übrigens Mabry Mill, falls jemand sich das mal anschauen möchte.

                 

                                          Der Friedhof                                         und die Mühle am rauschenden Bach

  

Am Ende des Tages fahren wir vom Parkway ab und suchen in Winston-Salem ein Hotel. Wir landen in einem Viertel, wo die Polizei selbst im Food Lion präsent ist und die Fenster der Läden mit Eisengittern verschlossen sind. Oh my God, wo sind wir da gelandet? Wir kaufen uns ein Brot um Sandwich zu bereiten und fragen noch den Cop, wie sicher die Neighbourhood sei. Er meint, wir sollten das Gepäck vollständig ausräumen, aber ansonsten sei alles o.k..

Das haben wohl die Gangster nicht gehört, die auf der aderen Straßenseite für den Einsatz von 5-10 Polizieiautos, mehreren Feuerwehrautos und von einigen Krankenwagen sorgen. Aber im Hotel will mal wieder niemand was bemerkt haben.

Das Hotel war übrigens ein Quality Inn, das so lausig war, dass wir uns morgens massiv beschweren mussten. Das Schlimmste war das Frühstück. Es war mit hot Breakfast geworben. Als ich 3 fried eggs, sunny side up, bestellte, hieß es: „Only 2 per person“. “But when I´m hungry for 3?”  “I can only offer 2”.

Nun denn, dann halt 2x2 bestellt. Kurze Zeit später kommt die Dame zurück und meint, „the cook has stepped out, I can only cook scrambled eggs“. Ich glaube, ich bin im Film, und zwar im Falschen. Ich bin kurz vor dem Abdrehen aber gebe dann nach und esse einen Bagle. Sigi nimmt Toast. Vor dem Nervenzusammenbruch machen wir uns lieber auf den Weg, nicht ohne unseren Unmut an der Reception abzulassen. Dieses Hotel sieht uns NIE mehr.

 

Tag 9: 19. September 2007

Und noch mal Blue Ridge Parkway

 

Heute starten wir nochmals mit dem Parkway. Er soll ja in North Carolina am Schönsten sein. Von dem, was wir bisher gesehen haben, stimmt das auch. Die 450 miles lassen sich bei den zahlreichen Stops aber auch fahren.

Dieser Abschnitt führt an einem aufgestauten See vorbei, der an seiner Rückseite aber nur ein kleines Rinnsal hervorbringt.

 

             

 

Ansonsten kommen wir immer wieder, wie auch schon an den Vortagen, an sehr sehenswerten Viewpoints vorbei, wir sind gezwungen, immer wieder anzuhalten und  Fotos zu schießen. Ein Highlight heute ist der kurze Trail zu den Linville Falls. Diese Fälle sind zwar nicht gerade hoch, aber sie lockern doch das ländliche Bild etwas auf. 

                                                     

 

 

Ach ja, Rehe gabs heute auch wieder, nicht auf dem Teller, dafür zwei mal im Wald.

Damit verlassen wir den Parkway, der übrigens unter Verwaltung des Nationalpark-Services steht und den Status eines NPs besitzt. Die Strecke ist über 450 miles lang und wirklich eine DER Panoramastraßen in den Staaten. Insbesondere im Herbst ist sie ein Traum und kann absolut empfohlen werden.

Nach kurzem Suchen enden wir heute in Marion, NC, und haben uns nach all den bisherigen Hotelerlebnissen für ein Hampton Inn entschieden. Das Haus ist recht neu, hat ein tolles Schwimmbad mit Whirlpool, das wir am Abend noch ausgiebig getestet haben und ist sehr schön und ruhig. Etwas teurer, zwar, aber im Nachhinein die richtige Art, im Urlaub zu wohnen. 

Morgen fahren wir noch mal ein Stück Blue Ridge Parkway und verlassen ihn dann am Südende mit Ziel Great Smoky Mountain Nationalpark.

 

Tag 10: 20. September 2007

Great Smoky Mountains Nationalpark

 

Im Hampton Inn gibt es ein wunderbares hot continental breakfast, mit Retorteneiern, Retortenburgers und allen sonstigen Verdächtigen. Die Retortenbabies muß man im Micro warmmachen, sie schmecken solala.

Bevor wir heute in den NP kommen, ist nochmal eine schöne Strecke auf dem Parkway angesagt. Zunächst stoppen wir an einer Stelle, an der etwas betagte Damen und Herren mit Ferngläsern hantieren und die Monarchs, eine Schmetterlingsart auf ihrem Flug von Kanada in das warme Mexiko, beobachten. Dann geht die Fahrt steil nach oben und endet am vorläufigen Top von 6053 ft.

             

                                              Top of the Hill                                                         Clingman´s Dome

 

                                                         

                                                                                      und die Aussicht

 

Und wieder nervt eine Herde wildgewordener Harleys, sie machen einen dermaßen Krach, dass die Tiere im Wald verschreckt reißaus nehmen müssen. Hier macht auch unsere Klimaanlage im Auto schlapp, das Kältemittel leckt und muß morgen ersetzt werden.

Wir verlassen nun die Hauptstrasse und fahren zum Clingman´s Dome, einem Aussichtspunkt an höchster Stelle über die Appalachen. Bevor man diesen Aussichtspunkt erreicht, muß man einen recht kurzen dafür aber knackigen Anstieg meistern. Hat man ihn jedoch geschafft, eröffnet sich einem ein wirklich wunderbarer Blick über die Berge.

Wir machen noch eine kurze Rast und verdrücken ein Stückchen eines hervorragenden Cheesecakes, der unterwegs ganz zufällig in unseren Einkaufskorb gefallen ist.

Dann fahren wir weiter, schließlich suchen wir noch eine Bleibe für die Nacht.

Der Smoky ist für uns eigentlich eine Enttäuschung. Anstatt Eintrittsgeld zu verlangen und dieses in die Pflege des Parks zu stecken, wird der gesamte Durchgangsverkehr durch die Hauptstrasse geleitet und es herrscht Verkehr, wie in Mannheim auf den Planken. Wildlife ist gleich Null. 

Wir verlassen den Park in Gatlinburg, einer Touristadt mit jeder Menge Hotels und Geschäften. Wir fragen im Hampton Inn, ausverkauft, und in einem Best Western, das nicht unseren Ansprüchen entspricht. Deshalb fahren wir weiter, leider in der falschen Richtung. Und so fahren wir, und fahren wir und glücklicherweise kommen wir irgendwann mal in Newport im Staate Tennessee an.

Wir beschließen  den Tag in einem Motel 6, ein neu erbautes Haus, gewohnt Motel 6-einfach, aber sauber und ruhig. Eigentlich ein  sehr gutes Preis/ Leistungsverhältnis. Und zum Abschluß gehen wir in ein Sagebrush Steakhouse. Sigi wählt Baby Back Ribs, ich ein Beef Brisket, 14 h gesmoked, wie es sich gehört.  Im Restaurant sitzen neben einigen Rednecks auch 2 Partien von jeweils 4 Polizisten, die lassen es sich auch schmecken und so lange die in der Kneipe sind, kann nicht viel Kriminalität um uns herum passieren.

Morgen müssen wir die Klimaanlage auf Vordermann bringen lassen und dann geht’s weiter nach Knoxville, dann Richtung Nashville und Memphis.

 

Tag 11, 21.September 2007

Auf dem Weg nach Nashvile

 

Heute fahren wir Richtung Knoxville, um morgen in der Nähe von Nashville absteigen zu können. Als wir so den Highway entlang düsen, sehe ich am Straßenrand ein Hinweischild auf einen Lodge Factory Outlet. Lodge ist für die Kenner des Outdoorcookings sowas wie der Mercedes unter den Gußeisentöpfen, eine Kochart, die wir im letzten Jahr zu einem unserer Favoriten gamacht haben. Cast Iron auf dem offenen Feuer ist einfach spitze, die Gerichte, ob Brot, Eintopf oder Fleisch werden genial gut. Also gehen wir dort hin und erliegen der Kaufsucht. Wenn wir nur mehr nach Deutschland mitnehmen könnten...

So gibt es ein erweitertes Geburtstagsgeschenk für Nicole, und auch das ein oder andere Geschenk für mich zum 48. morgen.

Die Fahrt geht weiter Richtung Nashville, ab heute auf der Interstate, deshalb ohne Ereignisse und mit wenig Bericht.

Wir schauen uns Knoxville Downtown an. 

Schließlich sehen wir noch, wenigstens von außen, die Womans Basketball Hall of Fame, das Ganze ist recht schön aufgemacht. Und es gibt noch ein altes Fort, das man besichtigen kann.

                                                                              

                                                                                                   Die Baba Mädels  

 

                      

 

                                           Die Schwulenstraße                                                                    und das Fort

 

Aufgefallen ist auch die Gay Street, die Schwulenstrasse. Ob das wirklich die Bedeutung hat?

Für heute war das schon alles, wir halten zwischen Knoxville und Nashville an, essen noch gut zu Abend und beschließen den Tag.

Die Übernachtung heute findet in einem Holiday Inn statt, in Lenoir City, sehr gut, aber etwas teurer. Dafür soll es ein extended continental breakfast geben.

Das war in groben Zügen der erste Teil des Trips nach Nashville, morgen gehts weiter zu unserem nächsten Ziel:

 

Tag 12, 22.September 2007

Happy Birthday, and Country in Nashville

 

Tja, nun ist es soweit, wieder ein Jahr älter. Na wenigstens ist noch die 4 vorne dran...

Wie oben beschrieben sind wir in einem Holiday Inn abgestiegen und können deshalb an deren Frühstück teilnehmen. Es handelt sich um ein erweitertes kontinentales Frühstück, also um Toast, Kaffee, Marmelade, Bagles, Creamchease und, als warme Zugabe, um frische selbstzubackene Waffeln mit Syrup. O-Saft gibts natürlich auch noch.

Gut gestärkt machen wir uns also auf den Weg. Nachdem wir bisher fast ausschließlich auf Scenic Byways gewandelt sind, wählen wir für den weiteren Verlauf, um Fahrzeit einzusparen, Highways. Bisher war das Hauptaugenmerk auf den Schönheiten links und rechts des Weges gelegen, sozusagen mit dem Weg als Ziel, von nun an stehen eher Attraktionen in Städten auf dem Plan. 

Die erste davon ist Nashville, DIE Stadt der Country Music an sich. Normalerweise empfiehlt sich für einen Besuch, jedenfalls wenn man abends einen Bummel durch die Kneipen machen will, die zeit nach 21.00 h, aber da wollen wir schon irgendwo auf dem halben Weg nach Memphis sein. Dann schauen wir uns halt am späten Nachmittag um und auch zu dieser Zeit ist schon was los, in der Stadt. Wir haben Glück und bekommen einen Parkplatz direkt an der Straße, und weil Samstag ist, kostet der nichtmal Geld. Wir marschieren los, kommen als erstes an einem Hooters vorbei, können aber durch die Scheiben keines der leichtbekleideten Mädels entdecken. Also weiter. Wir kommen an allerhand bekannten und weniger bekannten Lokalen vorbei und schauen uns das Coyote Ugly etwas genauer an. Hier ist natürlich um diese Zeit noch wenig los, die Bilder und die Einrichtung lassen Schlüsse auf den Bären zu, der abends hier sicherlich tobt.  

                

                                                                 

                                                                                            Coyote Ugly

 

Ein Stück weiter landen wir in einem kleinen Laden, in dem es alles von Elvis gibt, ja sind wir den schon in Memphis??? Nee, Kitsch gibts überall. Am Ende der Straße kommt dann noch das Hard Rock Cafe und auf der anderen Straßenseite Cotton Eye Joes.

                                                                                             

                                                                                                           Sigi meets Elvis

Damit hätten wir das Vergnügungsvieltel durch, wir gehen zurück zum mittlerweile gut aufgeheizten Auto und legen los mit  "Fahre Memphis", diesmal nicht mit Ützwurst und Osterwelle von SWR 3 sondern mit Sigi & Klaus.

Wir legen also noch ein paar Meilen auf unserem Weg zurück und stoppen in Dickson, TN, an einem Baymont Inn. Übrigens fällt auf, dass sehr viele Kettenhotels im Besitz bzw. unter Führung von Indern sind. Wir hatten bisher keine Probleme damit, im Gegenteil, diese Häuser waren oft besser in Schuß, als andere Motels.

Morgen werden wir unser eigentliches Ziel im Westen der Tour erreichen: Memphis, und hier wird der Besuch von Graceland erheblichen Platz und Zeit einnehmen.

 

Tag 13, 23.September 2007

Elvis lebt, ... oder doch nicht?

 

Graceland, da soll es heute hingehen. Doch vor dem Spaß haben die Götter den Schweiß gesetzt und wir müssen erst mal da hin kommen. Wir haben ja, wie bereits geschrieben, in Dickson, TN, zwischen Nashville und Memphis geschlafen, und zwar im Baymont Inn, was recht gut war und ein anständiges continental breakfast zu bieten hatte.

Der Reiseführer schreibt, es gäbe zwischen Country und Rock´n Roll nicht viel zu sehen, das kann ich so bestätigen, denn die Landschaft ist nach wie vor recht abwechslungsreich, aber das ist sie nun schon seit einigen Tagen, da wird selbst die Abwechslung zur Gewohnheit.  

Wir kommen am frühen Nachmittag in Memphis an und sehen schon von weitem, worum sich in dieser Stadt vieles dreht: Elvis, Elvis und noch mal Elvis. Schon am Highway wird man auf riesigen Tafeln auf den Elvis Presley Blv. gelockt. In Graceland angekommen, kostet alleine das Parken 6$: Alles Geld, und davon nicht zu wenig kommt ab sofort den Empfängern des Nachlasses des Herrn Presley zu Gute.

                                                      

 

Zunächst Kommen wir zum Eingang und sind schon mal 25$ p.P. zum generellen Eintritt fällig. Die Flugzeuge und die Autos gehen extra und kosten noch mal einen Fünfer. Aber nun gehen wir ins Herrenhaus.

                                                      

 

Sehr schön, sehr  sehenswert, aber immer das Leben und die Umstände um das Leben herum im Vordergrund, garniert mit goldenen Schallplatten, Uniformen aus der Militärzeit und jeder Menge Kostümen seiner Auftritte und Shows.

Man kommt in die Bar, das Billardzimmer, die Küche und das Safarizimmer. Das Büro ist in einem anderen Haus untergebracht. Im Freien kommt man an den weitläufigen Pferdekoppeln vorbei und passiert den schönen Pool, bevor der Familienfriedhof das Ganze abrundet. Hier liegen neben Elvis seine Eltern und sein Bruder, der bei der Geburt verstarb. 

                                                                                

 

Im Prinzip ist alles ein Rückblick auf sein Leben und sein Schaffen. Was sehr störend ist, ist die Tatsache, dass man in Gebäuden mit Blitz nirgendwo fotografieren kann, weiß der Teufel, warum.

Dann schauen wir uns noch seine Autosammlung an, der Junge hatte wirklich alles, was man zu dieser Zeit so brauchen konnte, Ferrari, Rolls, Mercedes u.s.w. eingeschlossen.

Raus kommt man, wie immer, durch einen Gift Shop, man soll ja schließlich auch hier etwas an Geld lassen.

Den Abschluss machen die beiden Flugzeuge, ein großes umgebautes mit Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad und allerhand Schnickschnack. Es trägt den Namen der Tochter Lisa Marie. Auch hier. „No Flash!“

                                                              

 

 

Der etwas kleinere Flieger hat umgebaute Sitze und diente nur zum Zurücklegen kleinerer Strecken. Für beide hatte er Privatpiloten, die die Maschinen bedienten.

Nach dieser Besichtigungstour sind wir müde und fahren etwas nach außerhalb, wo wir ein Comfort Inn, mal wieder unter der Leitung der Brüder und Schwestern mit der Vorliebe für Curry auswählen. Dieses Hotel ist bisher eines der Besten während der Tour.

Morgen wollen wir noch Memphis anschauen und dann über West-Memphis nach Arkansas reinfahren, um schließlich quer durch Mississippi die Fahrt zurück nach Osten antreten.

 

 

Tag 14, 24. September 2007

Beale Street und Fahrtag

 

Das Frühstück ist einmal mehr das gewohnte Continental Breakfast, dieses Mal etwas schöner angerichtet und obwohl es eigentlich um 9.00 h zu Ende sein sollte, wird kurz davor noch mal alles nachgelegt. Was uns störte war, dass eine Staude Bananen, die noch etwas grün waren, aber auch schon braune Flecken hatten, einfach in den Müll geschmissen wurde, während draußen Homeless die Mülleimer nach Resten aussuchen und Dreck fressen müssen. Aber ich glaube, daran können wir nicht wirklich viel ändern.

Wir fahren in die Stadt, wo wir uns die berühmt berüchtigte Beale Street anschauen wollen. Sie hat den Ruf, nach der Bourbon Street in New Orleans die Stadt mit dem ausschweifendsten Nachtleben zu sein. Und tatsächlich wird hier, ebenso wie in N´awlins, die Straße am Abend abgesperrt und nur Fußgängerverkehr zugelassen. Der Alc fließt in Strömen, man riecht noch am nächsten Tag eine furchtbare Mischung aus Bier, Urin und dessen, was seinen Weg nach draußen wieder gesucht und gefunden hat.

Die beiden Lokale, die noch den besten Eindruck machten, waren BB Kings und mal wieder das Hard Rock Café. Und ebenso wie in NO gibt es auch hier ein Pat O´ Brians, leider noch geschlossen.      

 

      

 

Und hiermit beginnt der geordnete Rückzug in Richtung Fredericksburg, innerhalb einer Woche wollen wir aber schon noch ein paar Dinge sehen.

Heute ist allerdings nur noch Fahren  angesagt. Ein Stück weit fahren wir durch Arkansas, bevor wir nach Mississippi kommen. Hier halten wir in einem State Welcome Center an, wo wir kostenlos Kaffee und Infos bekommen. Als ich einen Tipp für die Hospitality geben will, lehnen die Leute diesen ab und wir können uns nur bedanken.  Auch von hier noch mal: Thanks a lot.

Mehr gibt es von Heute nicht, morgen früh fahren wir noch zu Elvis´ Birthplace, ein kleines Häuschen in Tupelo.

 

 

Tag 15: 25. September 2007

Sweet Home Alabama

 

Nach der Übernachtung in Tupelo in einem Summit Hotel, nach eigener Aussage „The Boutiqe Hotel“ brechen wir zum nächsten Punkt unserer Reise auf. Tupelo, MS, ist der Geburtsort des berühmten Elvis Presley. Er stammte ja aus eher ärmlichen Verhältnissen, aber immerhin hatte sein Vater ein Häuschen gebaut, in dem der Gute das Licht der Erde erblickte. Wenn man nun da hin kommt, wird man zunächst mit einer kostenlosen Tour angelockt. Sobald man aber das Häuschen erreicht, wird man sanft aber bestimmt aufgefordert, im „Visitor Center“ ein Ticket zu kaufen. Bei dieser Aktion können wir einen kurzen Blick ins Häuschen erhaschen und beschließen, dass dieser für die Größe des Anwesens ausreicht und schleichen uns.

                                         

Danach gehts wieder auf den Highway. Ziel für heute soll ein Hotel irgendwo zwischen Birmingham, AL, und Atlanta sein. Atlanta in einem Rutsch von Tupelo aus zu erreichen ist zwar prinzipiell machbar, aber doch ein ganz schöner Ritt. Überhaupt ist heute, wie auch schon gestern, mehr oder weniger ein Fahrtag. Um das Ganze jedoch ein wenig aufzulockern, fahren wir in Birmingham, der Hauptstadt Alabamas, vom Highway runter und in die Stadt hinein. Downtown bietet einige Wolkenkratzer, ansonsten eher wenig interessantes. Für uns mit einer Ausnahme: Die Beschilderung mit der Auffahrt zur I 20 läßt sehr zu wünschen übrig und dementsprechend verfahren wir uns auch. Flugs finden wir uns in einem überwiegend von Afroamerikanern bewohnten Viertel wieder, wo es anscheinend Sitte ist, sich am Sraßenrand zusammenzufinden und abzuwarten, was da so passiert. Zum Glück ist es helllichter Tag und wir finden doch schnell wieder raus und auf den Highway.

                                           

Wir fahren noch eine Weile und stoppen in Lincoln, AL. Hier finden wir ein Quality Inn, das wir nicht zuletzt wegen des schönen Outdoorpools wählen. Als wir unser Zimmer bezogen haben und an der Reception nach dem Zugang zum Pool fragen, müssen wir uns sagen lassen, dass dieser nun geschlossen sei, weil es zu kalt sei. Und das bei 30°C über den Tag: Die spinnen, die Amis.

Es bleibt uns nichts übrig, als den Tag beim Mexikaner ausklingen zu lassen, was wir antreffen, soll am Ende der Reise das beste Lokal gewesen sein: Super Essen, kleiner Preis, einfach super. Leider habe ich den Namen vergessen, wer aber mal nach Lincoln kommt, schaut nach dem Comfort Inn und an der Zufahrt findet man das Restaurant.

Morgen steht Atlanta auf dem Plan, da gibt es ein paar interessante Sights zu sehen.

 

 

 

Tag 16: 26. September 2007

CNN and Coke  

 

Aufgewacht, ein sehr schönes Continental Breakfast genossen und back on the road again. Nach Atlanta sind es ein paar schöne Meilen, die wir ohne großes Federlesen angehen. Außer den obligatorischen Pinkelpausen wird nicht angehalten und so erreichen wir gegen 13.00 h Atlanta. Ich hatte eigentlich einen versmogten Moloch erwartet, bin aber angenehm überrascht. Wir steuern auf die Innenstadt zu, weil wir dort unsere geplanten Besuchspunkte finden. Der erste ist das CNN Building. Mittlerweile kann man dort  wieder die geführte Tour mitmachen, die nach 9/11 abgesetzt worden war. Das Gebäude ist beeindruckend, mit integriertem Hotel, dutzenden Restaurants,  der größten freitragenden Rolltreppe der Welt und den CNN Studios. Man bezahlt seinen Eintritt, und gleich vorab: Er ist es wert! Man wird hinter Glasscheiben durch die Live-Sendungen geführt und kann selbst eine Wettersendung moderieren, diese natürlich nur fürs Privatfernsehen. Und auch natürlich: Es werden Bilder gemacht, die für teures Geld am Ende zu haben sind. Ausgang, wie immer, durch den Gift Shop

   

Nochmal: Diese Tour ist sehr interessant und wird unbedingt empfohlen.

Wer gut zu Fuß ist, kann das Auto stehen lassen und zur nächsten Attraktion laufen: The World of Coca Cola. Eine andere Welt, ein toll gemachter Reklamefilm am Eingang, Unterhaltung durch Profis und Einblicke in Abfüllhallen mit viel Informationen über die Produktion. Das Ganze ist wiederum, wenn auch auf eine ganz andere Art, superinteressant.

       

 

                                                 

Die paar Dollar Eintritt sind jedenfalls gut angelegt. Bevor man die Show durch, wie sollte es anders sein, den Gift Shop verlässt, gibt es einen Boxenstop um Flüssigkeit nachzutanken. Wiederum toll gemacht, findet man Zapfsäulen mit Getränken des Coca Cola Konzerns, aufgegliedert nach Erdteilen. Hier gibt es wirklich alles mögliche in allen möglichen Geschmacksrichtungen. Nur eines sucht man hier vergebens: Coca Cola. Weiß der Teufel, warum es die schwarze Brühe hier nicht gibt, aber auch so verlässt niemand durstig die Show. Und ganz am Ende bekommt man doch noch ein Fläschchen zum Mitnehmen. Fazit: Tolle Show, halt völlig Amerikanisch, aber das ist so o.k..

 

                                                                       

Vor der Abfahrt noch den Olympia Park mitgenommen, hier wird gerade für ein Konzert oder ein anderes Event aufgebaut. Der Park ist sehr schön angelegt und man sollte ihn unbedingt gesehen haben.  Auf dem Weg kommen wir auch an einer Stelle vorbei, wo der „Grüne Würger“ ein aus Asien eingeschlepptes Bohnengewächs, das sich ungebremst vermehrt und alles mögliche, seien es Telegraphenmasten, Stromleitungen oder Bäume um- oder besser gesagt, verschlingt. Man wird diesen Pflanzen kaum mehr Herr und wäre froh, man hätte sie nie reingelassen.

Alles in allem hat uns Atlanta sehr gut gefallen, viel besser, als zunächst angenommen, man sollte unbedingt mal hingehen, wenn man im Deep South ist.

Genug für heute, wir verlassen Downtown und fahren Richtung Osten. Übernachtung ist angesagt in einem Hampton Inn, wieder sehr schön und beim derzeitigen Dollarkurs auch erschwinglich.

 

 

Tag 17: 27. September 2007

Generäle in Stein

 

Immer näher kommt der Abschluss unserer Reise, the grand finale.  Fünf Tage liegen noch vor uns. Um nicht ganz die Natur mit den Parks aus den Augen zu verlieren, wollen wir heute den Stone Mountain State Park besuchen. Neben der Tatsache, dass man hier einen Vergnügungspark im good old western style findet, ist die besondere Attraktion die Fahrt mit dem Summit Skyride auf den Berg. Diese Fahrt führt vorbei an einem in Fels gehauenen Bild der  drei Generäle Robert E. Lee, Thomas J. Jackson und Jefferson Davis. Sehr imposant, sehr patriotisch. Bei Dunkelheit findet hier eine Lasershow statt, wir haben sie nicht gesehen, sie soll aber toll sein.

     

 

Oben angekommen kann man auf dem Felsplateau bis fast an die Kante wandern, zum Glück ist alles mit einem Zaun abgesichert. Bei schönem Wetter hat man einen beeindruckenden Blick ins Tal, wir hatten schönes Wetter.

Das ist für heute schon das Wesentliche, wir fahren weiter nach Augusta, wo wir im Ramada Inn schlafen und beim Mexikaner wiederum sehr gut essen wollen.

Morgen fahren wir wieder an die Ostküste nach Myrtle Beach.

 

Tag 18: 28. September 2007

Myrtle Beach

 

Eigentlich wollten wir ja heute in Vegas sein und Nicoles Geburtstag feiern. Aber, keine Ahnung warum, haben sich unsere Pläne während der Reise als so nicht durchführbar erwiesen und so muss die Wüste noch weiter auf unseren nächsten Besuch warten.

 

Das Hotel war sehr gut, das Frühstück auch o.k., also auf nach Myrtle Beach. Das bedeutet aber auch heute, erst mal viele Meilen Highway. Lt. Karte sind es 214 miles, d.h. ca. 4 Std liegen sicher vor uns. In diesen Stunden passiert nicht viel und so sind wir irgendwann am frühen Nachmittag in North Myrtle Beach. Myrtle Beach ist, ähnlich wie Ocean City, für die Badegäste geschaffen. Wir nehmen wieder ein Quality Inn, dieses mal nicht ganz so gut, wie die bisherigen, aber immer noch o.k. Hier können wir auch den Outdoor Pool benutzen, wenn wir wollen.  Zu erst fahren wir aber Richtung Strand, wir wollen uns schließlich auch etwas umschauen. Was wir sehen lässt uns erst mal freudig in die Gegend sehen: Herrlicher Sandstrand, wenig Leute bei strahlendem Wetter. Es sind einige Leute im Wasser, also gehe auch ich mit meinen kurzen Hosen rein. Es ist einfach toll. Wir beschließen sofort, uns umzuziehen und im Meer schwimmen zu wollen. Davor muss noch etwas für die Strandgarderobe getan werden und Sonnenschutz gekauft werden, dann geht’s rein. Super Wellen, teilweise mannshoch, die selbst mich umschmeißen. Es gefällt uns so gut, dass wir bleiben, bis sich die Sonne verdünnisiert  und wir zurück zum Hotel fahren. Auch heute waren wir beim Mexikaner, der war aber lange nicht so gut, wie die davor.

Heute war ein, neben vielen anderen, absolut toller Tag, morgen fahren wir weiter an die Outer Banks, ein weiteres Highlight.

 

 

 

   

 

Tag 19, 29. September 2007

Von Myrtle Beach zu den Outer Banks

 

Die Outer Banks sind vor der Küste North Carolinas vorgelagerte Inseln, die sich wie Perlen an der Kette aneinander reihen. Um von Myrtle Beach an unseren eigentlichen Bestimmungsort  Nags Head zu kommen, sind laut Onkel Google Maps 366 miles oder rund 6 ½ h Fahrt notwendig. Eigentlich viel zu viel für einen Tag nach der Fahrerei der letzten Tage. Darum wollten wir ursprünglich vorher Zwischenstation machen und am morgigen Sonntag die Banks besuchen und um die Mittagszeit weiter zum Ziel der Reise, Fredericksburg, weiterfahren. Am frühen Nachmittag kommt dann aber auch mal wieder Hunger auf und was sehen wir? Natürlich einen Mexikaner. Wir halten an und bemerken ein Hotel gleich neben dem Mex, das auch ganz gut aussieht. Aber dann kommt die Ernüchterung: Gegenüber sehen wir Bahngleise und hören schon bald mächtiges Getöse eines Güterzugs. Im Restaurant fragen wir, ob das auch die Nacht durch so gehe, der Mex meinte nur, das sei nicht so Schlimm, die kämen nur so alle Stunde ein mal. Nee danke das ist nichts für uns.

Das Essen ist erstmals in einem mexikanischen Restaurant so richtig lausig und wir machen, dass wir weiter kommen.

Die Fahrt zieht sich und wir kommen einfach an  keinem Hotel mehr vorbei. Und so fahren wir und fahren wir und so langsam wird es Abend und die Sonne zieht sich zurück. Lust ein Hotel im Dunklen zu finden haben wir auch nicht, aber zum Glück kommen wir noch in der Dämmerung nach Nags Head. Hurra, ein Comfort Inn ist auch in Sicht und wird sofort angefahren. Wir steigen fröhlich aus und werden an der Reception gleich auf Normalgrösse zurückgestutzt: „We are sold out!“. Oh my goodness, aber so kann es kommen: Samstag Abend, nichts vorgebucht, also weiter zum nächsten Motel. Aber auch hier: Alles voll; Und beim nächsten, und beim nächsten. Sigi kriegt den Koller und mir stinkts auch schon. Wir fahren ein Stückchen aus Nags Head raus und kommen hier an einem Knights Inn oder so ähnlich an, das hat tatsächlich noch Zimmer frei. Wir nehmen eines, der Knabe knöpft uns einen Wucherpreis für die Bude ab. Es gibt natürlich nichtmal continental breakfast, dafür haben wir auch keinen WLAN. Als wir um das Motel herumfahren, sehen wir einenTypen aus einem Hotelteil weglaufen und über die Mauer klettern. Nochmal oh my goodness, was wird und da heute Nacht erwarten? Wir räumen das Auto schon mal ganz leer und begeben uns ins Zimmer, das auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Aber in der Not …

Nun denn, warten wir es ab, morgen sehen wir uns auf den Banks um  und fahren dann

 

Tag 20, 30. September 2007

From the Outer Banks back to Virginia

 

Noch Heute und Morgen, und Übermorgen geht’s zurück.

Nach dem Frühstück, das wir uns selbst machen mussten, haben wir von Nags Head die Route nach Süden genommen und immer mal am Strand angehalten, um die Landschaft und die Sonne zu geniessen. Es ist immer noch super sonnig und schön warm, da uns die Klimaanlage in Nicoles Ford Explorer zum dritten Mal ausgefallen ist, schon eher zu warm. Die Banks sind wirklich ganz toll, besonders die Villen auf den Stelzen.

 

 

       

 

                                                     

 

                                                                                                          Outer Banks

 

Wir fahren eine ganze Weile und kehren dann nach Norden um, immer noch den Banks folgend. Um die Mittagszeit halten wir noch an einem Visitor Center an und verputzen im Freien unsere selbstgemachten Wraps. Dann ist Schluss mit Lustig und wir legen los nach Fredericksburg. Das ist noch ein riesiges Stück Fahrerei und vor Fredericksburg kommen wir in einen ellenlangen Stau, verursacht durch Bauarbeiter, die Strassenschilder auswechseln.

In Fredericksburg erwartet uns heute nicht unser Schwiegersohn John, der ist noch in Vegas und feiert mit Nicole Geburtstag. Den sehen wir erst wieder morgen spät abends um die Fahrt zum Reagan Airport zu besprechen.

Dafür entschädigt heute ein Sonnenuntergang auf der Terrasse, bevor wir unsere vorletzte Bettruhe in Angriff nehmen.

 

                                                           

 

Tag 21, 1.Oktober 2007

Preparing for Take Off

 

Heute sind wir mit den Vorbereitungen für die Rückreise beschäftigt. Genauer gesagt steht ein Besuch beim Carwash an und wir wollen uns noch für die Ausübung unseres zweiten Hobbies, dem BBQen, einen Watersmoker kaufen. Ob, und wenn ja, wie wir den nach Hause bringen, steht allerdings noch in den Sternen. So fahren wir dann zum Homedepot in Fredericksburg und wandelen straks (unser Niederländischkurs hinterlässt erste Spuren) in die Grillabteilung. Am liebsten würden wir einen Überseecontainer ordern und einkaufen, bis der Arzt kommt. Es ist schon Wahnsinn, wie wir hier in Deutschland preismässig abgezockt werden, während drüben das Grillzeugs geradezu rausgeschmissen wird. Ein Gasgrill hätte es uns zur Vervollständigung unserer ohnehin nicht gerade spärlichen Grillutensilien schon angetan, aber den bekommen wir nun wirklich nicht rüber. Also bleiben wir beim Watersmoker, der auf wundersame Weise plötzlich im Einkaufswagen ist. Dazu noch Ribrak, Fischzange, Cedar grill planks und Reinigungstücher. Damit lassen wir es dann auch gut sein und begeben uns für diesen Urlaub das letzte Mal in ein Restaurant.

Sigi muss dann noch ihrer Lieblingsbeschäftigung nachgehen, dem Kofferpacken. So kriegen wir den Tag auch langsam rum und spät kommt, wie geplant, John nach Hause. Wir besprechen noch den Ablauf des morgigen Tags und das wars dann auch für heute.

 

Tag 22, 2. Oktober 2007

Zurück Marsch Marsch

 

Wir sind zeitig aufgestanden, haben gefrühstückt und sind mit 3 Koffern, einer wg. möglichen Übergepäcks sich vorsichtshalber in einem dieser Koffer befindlichen Reisetasche und unserem neu erstandenen Smoker im berufsverkehrsmässigen Horror nach Washington unterwegs. John hat die ehrenvolle Aufgabe, uns zum Ronald Reagan Airport zu bringen, übernommen.

Dort angekommen müssen wir leider lernen, dass Gepäckstücke oberhalb 50 lbs oder 23 kg übergewichtig sind und extra  zu bezahlen sind. Also entschliessen wir uns schweren Herzens, den Smoker John mitzugeben und die Vorsorgereisetasche mit dem Übergepäck zu füllen. Damit können wir nun endlich einchecken und zum Sicherheitscheck laufen. Hier geht alles klar und nach einigen Metern Fussweg kommen wir am Gate an. Der Kurzflug nach Philadelphia ist nichts Besonderes, hier angekommen brauchen wir uns Gott sei Dank nur noch ums Handgepäck zu kümmern, der Rest ist durchgecheckt bis Frankfurt.

Bei McDoof genehmigen wir uns den ersten Burger dieser Reise und warten auf unseren Flieger. Der kommt ziemlich pünktlich aus Frankfurt an und wird für den Rückflug vorbereitet. Bordkarte haben wir natürlich immer noch nicht, da wir ja Upgrade Vouchers für die Business Class haben. Diese Plätze werden aber erst beim Einsteigen vergeben, es könnte ja noch ein Vollzahler kommen und mit wollen. Aber wir haben Glück, es kommt keiner mehr und dann habe ich die Boarding Pässe in der Hand. Und was sehe ich: Wir sitzen in Reihe 1! Das ist nicht Busi, nein, das ist First Class, mit ganz umlegbaren Full Flat Beds. Das Warten hat sich gelohnt!

 

     

 

                           Unser Airbus   von aussen ...                                               und von innen... prösterchen

 

Ja, dann starten wir endlich nach Hause, nach Erreichen der Flughöhe gibt’s Getränke, von Champagner über Weine, Bier, Cocktails und harten Drogen bis zu Softies alles, was man wünscht. Das Essen  ist auch ganz anständig, die Wahl ist mal wieder Chicken or Pasta. Dann noch Nachtisch und Digestif und dann macht der Purser seinem Kollegen vom Hinflug alles nach und schmeisst mir das Besteck übers Hemd. Ich sehe aus wie Sau, aber so richtig was aus macht mir das nun auch nicht mehr.

Der Flug selbst ist einmal mehr unspektakulär und pünktlich um 6.00h erreichen wir Frankfurt. Beim Gepäck und beim Zoll gibt’s keine Probleme und zum Abschluss der Reise fahren wir mit unserem Mietauto nach Hause.

 

Fazit

 

Wir waren ja nicht das erste Mal im Osten, es hat uns wieder sehr gut gefallen. Highlights waren die Fahrt mit Larrys Böötchen, Graceland, Atlanta mit CNN und Coca Cola, Myrtle Beach, die Outer Banks und vor allem, wieder einmal  unsere angeheiratete Verwandtschaft und alte Freunde zu sehen. Die Naturwunder im Westen sind sicher eindrucksvoller, aber auch der Osten hat seine Reize, und so werden wir mit Sicherheit wieder hier her kommen, schliesslich muss so ein Familienbesuch hin und wieder mal stattfinden.

Bye bye, tot ziens und auf Wiedersehen, vielleicht schon 2008.