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Winterurlaub- einmal anders: 1 Woche Mallorca im Januar/Februar

Die Vorgeschichte beginnt bei der Planung unseres USA-Stammtischs im April in Hamburg. Da es uns zum Fahren zu lang und zu teuer war, hatten wir uns im Internet mal nach sogenannten „Billigfliegern“ umgesehen, die uns für wenig Geld von einem Flughafen irgendwo in unserer Nähe, z.B: FFM-Hahn, Saarbrücken, Baden-Baden, oder aber Stuttgart nach Hamburg bringen sollten. Fündig wurden wir bei Germanwings. Und selbige war Schuld daran, dass wir kurz vor Weihnachten, genauer gesagt einen Tag vor Nikolaus, elektronische Post von Germanwings bekamen, worin Sonderangebote zum Nulltarif plus Steuern und Gebühren zu vielen Zielen ab Stuttgart genannt wurden. Sigi meinte zum Spaß, „Schau doch mal, ob da nicht was für uns dabei ist“. Aber, so was sagt man zu mir besser nicht im Spaß, denn ich habe nicht los gelassen, bis ich Flüge zum Nulltarif hatte. Heraus kam die Reise im Januar nach Mallorca. Im Net fanden wir auch noch ein super Sonderangebot für ein 4*-Hotel in Peguera, einen superbilligen Mietwagen und so schlugen wir zu.

Am 26.Januar sollte es losgehen, am 24. Januar setzte das große Schneechaos auf Mallorca ein. Wir überlegten allen Ernstes die Reise zu canceln und umzubuchen, aber am Ende entschieden wir uns doch für die Reise.

Nun war der Beginn an sich schon mal mit Schwierigkeiten verbunden, weil die Straßenverhältnisse am Anfang ausgezeichnet, mit Andauer der Fahrt aber immer schlechter wurden. Schnee war der Grund dafür. Aber ungeachtet aller Schwierigkeiten erreichten wir Stuttgart Airport anderthalb Stunden vor dem avisierten Abflug. Normalerweise soll man 2h vorher da sein, aber, ich denke, das ist reichlich bemessen.

Unsere Maschine war natürlich nicht pünktlich, was an den schlechten Wetterverhältnissen lag.

War auch schon bei den letzten Malen so, wir waren da, nur nicht der Flieger. Aber es sollte doch noch wahr werden, mit einer halben Stunde Verspätung konnten wir die Kiste besteigen. Was wir da noch nicht wussten, war die Tatsache, dass das Flugzeug bzw. dessen Pilot, noch gar nicht wusste, ob man in Palma überhaupt landen konnte. Das lag daran, weil man in Palma mit allem rechnet, nur nicht mit Schnee und deshalb kein Equipment zum Räumen der Landebahn vorhanden ist. Also nahm der Captain vorsichtshalber schon mal die doppelte Menge an Sprit mit, um uns ggf. auch wieder nach Stuttgart fliegen zu können. Aber es kam, wie es kommen sollte, wir durften schließlich landen und so konnten wir nach kurzer Wartezeit auf unser Gepäck, unseren Leihwagen in Empfang nehmen.

Aus dem Flughafengelände raus ging es zunächst mal in den Schnee, besser gesagt in ein leichtes Schneetreiben. Trotzdem fanden wir noch den Weg auf die Autobahn Richtung Andratx, und verließen selbige wieder bei der Abfahrt nach Peguera. Das bedeutete, da wir zwar die Adresse, nicht aber die Wegbeschreibung des Hotels hatten, noch eine halbe Stunde Suchen. Schließlich hatten wir das Hotel gefunden und konnten einchecken und zu Abend essen. Dabei hatten wir, obwohl schon alle Gäste fertig waren, einen ersten Eindruck, was uns in der nächsten Zeit an kulinarischen Genüssen erwarten sollte.

Am Ende des Tages machten wir uns, müde von des Tages Last, ins Bett und schliefen ein. Was wir noch nicht merkten, aber am 2. Abend dafür umso heftiger zu spüren bekommen sollten war die Hellhörigkeitsbauweise des Hotels, von der wir zwar vorgewarnt waren, aber von deren Heftigkeit wir nicht zu träumen gewagt hatten.

 

Von Peguera über Port Andratx, die Westküste lang bis Soller und über Palma zurück

Die Nacht war o.k., wir hatten einen guten Schlaf und freuten uns auf das Frühstück. Das Duschwasser war Anfangs zwar bräunlich, aber wir hatten ja Wein und Bier, also brauchten wir es nicht zum Trinken. So gingen wir in den Speisesaal, was uns erwartete, übertraf all unsere Vorstellungen: Ein absolutes Superfrühstück, mit allem, was der Mensch so braucht und vielem, was er eigentlich gar nicht braucht: Eier, Schinken, Wurst, Marmelade, Obst, Cereals, warme Snacks, Säfte, 3 Sorten Joghurt, Nutella, gegrillte Tomaten, SEKT!, Kaffeesorten, Tees, Cacao, ich weiß nicht, was ich noch vergessen habe. Kurzum: Genug, um bis zum Abendbüffet aushalten zu können.

Gestärkt packten wir dann unser Auto, um in Richtung Port Andratx aufzubrechen. Aber vor das Vergnügen hat der Herr die Arbeit gesetzt, also stoppten wir an einem ersten Supermarkt und einem Optikerladen. Jetzt wird sich der geneigte Leser fragen, was, zum Teufel, wir beim Optiker wollten, Der allgemein zugängliche Wetterbericht hatte ja von heftigen Schneefällen auf Mallorca berichtet, aber, was war? Sonne pur, allerdings bei 5°C. Nun, da wird die Notwendigkeit einer Sonnenbrille, die Sigi zu Hause vergessen hatte, wohl klar.

Nachdem selbige eingekauft war, gings los zu dem Ort, wo Dieter Bohlen einst weilte, aber aus Gründen mangelnder Action wieder das Weite gesucht hat, Claudia Schiffer hingegen immer noch durch die Gassen huschen soll (Zitat Silke.....). Es sei vorweggenommen: Wir erspähten weder einen der avisierten Maibachs, noch die liebe Claudia selbst, aber es war trotzdem, obwohl recht frisch, sehr schön. Die Hafenbucht mit ihren zahlreichen Booten liegt eingerahmt von Bergen, an deren Hänge eigentlich nur die modernen Häuser, die sich an den Hängen übereinander stapeln, das idyllische Bild etwas stören.

            

                                              

Port Andratx war der Starpunkt für eine tolle Fahrt entlang der Küstenstraße, mit zahlreichen Stops an, die Amis würde es Viewpoints nennen, sehenswerten Aussichtspunkten. Nächster Stop war Anthraxs selbst. Hier blühen, wie auch an vielen anderen Orten der Insel, die Mandelbäume und die Zitronen- und Orangenbäume hängen voll mit Früchten. Früher war die Stadt oft das Ziel von Piratenangriffen. In der Not hat man sich dann in die Kirche verdrückt, die man aus nachvollziehbaren Gründen gleich mal festungsmäßig ausbaute. Die Kirche hat auch schon ein schönes Alter: Sie wurde im Jahre 1236 errichtet und im 18. Jhd. umgebaut.

Weitere Höhepunkte auf der Strecke nach Estellencs sind die Aussichten bei Coll des Pi und Mirador Ricard Roca. Schließlich kommen wir nach Escellencs, von wo aus man schöne Wanderungen starten kann. Die Gartenanlagen in Estellencs sind terassenförmig angelegt, eine Bauweise, die wir auch in Banyalbufar wieder finden werden.

Estellencs liegt so ungefähr zwischen der wunderbar steil abfallenden Küste und dem 1026 m hohen Puig de Galatzó, der bei unserem Eintreffen am gestrigen Tag ordentlich Schnee abbekommen hat. Von hier aus kann man wunderbar Trails zum Puig de Galatzó starten und das Gebiet rund um ihn herum erwandern.

                                                         

Das Bild oben zeigt die erwähnte Terassenbauweise der Gärten, in denen früher vorzugsweise Tomaten und Wein angebaut wurde, was heute sehr stark in den Hintergrund getreten ist.

Banyalbufar ist der nächst größere Ort, der angefahren wird. Auf dem Weg Richtung Sóller, unserem heutigen Umkehrpunkt, kommen wir hier vorbei und bewundern hauptsächlich wieder die Terrassen. Aber die zum Teil atemberaubenden Steilküstenabschitte mit den wunderschönen Aussichten und Sights, wie der Aussichtsturm, bieten immer wieder Grund zum Anhalten für Fotostops.

                       

Der Name Banyalbufar kommt aus dem Maurischen und bedeutet sinngemäß “Kleiner Weingarten am Meer”.

Nächster größerer Ort ist Valdemossa, die am meisten von regenreichen NW-Winden betroffene Gegend Mallorcas. Bekannt ist die Kartause, wo die Sommerkonzerte der Chopin-Festivals stattfinden. Selbiger verbrachte hier um 1839 dem Winter hier und um solch Promi-Schützenhilfe ist man natürlich immer eerfreut.

Weiter fahren wir nach Deià. Auf der Strecke liegen 3 beeindruckende Landsitze alter Herzöge, z.B. Son Marroig, Miramar und Son Moragues, zerklüftete Küsten und ein paar Klöster. Deià diente vor ein paar Jahren als Drehort der Serie „Hotel Paradies“, ist aber mehr dadurch bekannt, dass der Erzherzog Ludwig Salvator von Habsburg die alten Olivenbäume immer dann von den Bauern abkaufte, wann immer diese sie roden wollten. So konnten einige der Verwendung als Brennholz entkommen und der Nachwelt erhalten bleiben.

                                                      

In Sóller wollten wir eigentlich mit der bekannten Straßenbahn fahren, es war uns aber doch zu kalt, um uns das anzutun. So kehren wir um und fahren auf der C711 durch den Tunnel in Richtung Palma und sxchließlich nach Peguera zurück. Hier führen wir für den Rest des Urlaubs etwas ein, was wir bis zum Ende beibehalten wollen: Eine abendliche Runde Schwimmen im Hotelpool, um für das reichliche und tolle Abendbuffet gerüstet zu sein. Was wir hier geboten bekommen ist absolute Spitze: Verschieden Sorten Fleisch, verschiedene Sorten Fisch, mehrere Beilagen, Salate, Gemüse, Nachtischbuffet und Wein zu wirklich ordentlichen Preisen. Hier kann man es sich gut gehen lassen.

 

Einmal Palma und zurück

Nach unserem ausgedehnten Frühstück, bei dem wieder kein Wunsch offen bleibt und bei dem wir nach der abendlichen Schwimmrunde noch etwas zur Erhaltung der Gesundheit einführen, nämlich den Genuß eines Gläschens Sekt, brechen wir in Richtung Palma de Mallorca auf. Wir fahren die Küste Calvias entlang, angeblich Spaniens wohlhabendstes Tourigebiet. Zu diesem Gebiet zählt auch unser vorübergehender Wohnort, Peguera. Dieser ist vor allem in Deutscher Hand, man sieht überall deutschsprachige Schilder an Geschäften und Restaurants. Die Hauptstraße ist „verkehrsberuhigt“, an den Strand kommt man hauptsächlich und am Besten zu Fuß über die Stichstraßen. Parken in Strandnähe macht schon Probleme.

Santa Ponca ist ein Badeort mit langem Sandstrand, der aber baumäßig recht versaut ist. Auf dem Weg nach Palma kommt man immer wieder an grün und blau leuchtenden Buchten vorbei. Historisch gesehen befinden wir uns hier auf interessantem Terraim. Funden nachg zu urteilen, hat die Besiedelung Mallorcas von hier aus stattgefunden. Sicher jedoch ist, dass im Jahr 1229 die Rückeroberung Mallorcas durch Spanien von hier aus begann.

Magaluf und Illetes sind Stationen auf dem Weg nach Palma. Der Strand von Magaluf ist ein aufgeschütteter Sandstrand und mit Hotels und Appartements zugekleistert. Illetes ist ein kleiner Ort mit wenig Strand, sein Name bedeutet „Inselchen“ und kommt von den kleinen Inselchen davor.

Cala Major ist der Wohnort der Königsfamilie, wenn sie zwecks Ausspannens und Urlaubmachens auf Mallorca weilen. In Porto Pi liegt daher die jacht des lieben Juan, daneben einig mehr von diesen niedlichen Billigkutter. Gelegentlich hat man seinen Kleinwagen mit dabei, wie wir hier, wo man mich mit meinem Auto und meinem Boot sehen kann:

                   

Damit wären wir auch schon in Palma, La Ciutad.

Nachdem wir vor 10 Jahren schon mal hier waren, konzentrieren wir uns besichtigungsmäßig auf den Bereich um die Kathedrale La Seu und fahren die Autobahn am Meer und der Stadt entlang. Man parkt das Auto am Besten in der Tiefgarage direkt an der Kathedrale, bzw. am See davor. Dieser hat eine sehr schöne, wenn auch kleine Fontäne und man läuft an einer Wandmalerei eines Berühmten Palmensers, nämlich Joan Miró, vorbei. Selbiger hat auch ein Atelier betrieben, das man besuchen kann.

             

Man läuft also am See entlang, dann kommt man in den Kirchgarten. Sehr schön anzusehen, einige Orangenbäume hängen voll mit Obst. Jetzt werde ich übermütig und will eine für Sigi pflücken. Das ist alles andere als einfach, weil die Dinger recht hoch hängen und ich eigentlich nicht klettern will. Aber ein alter Trapper gibt nicht auf und es gelingt mir tatsächlich, eine zu ergattern. Stolz wie ein Spanier präsentiere ich das Ding Sigi. Die fängt auch an, es zu schälen, beißt hinein und spuckt das Objekt der Säure postwendend aus. Ungenießbar. Jedem so, wies ihm gehört.

Weiter laufen wir zum Eingang, doch oh Graus, seit 15 min zu. Hätte ich besser die Orange hängen lassen. So gehen wir noch zum Palast gegenüber der Kathedrale, wo man aber nur alleine zum Durchschlendern außen Eintritt will. Das ist mir die Sache nicht wert und wir gehen zurück zum Auto. Der Feierabendverkehr beschert uns noch eine Weile Palma im Auto und auf dem Weg zurück nach Peguera fallen wir noch über einen Laden her, wo wir Serano Schinken und ein paar spanische Leckereien kaufen, die wir so zwischendurch, also zwischen den Gelagen am Frühstücks- und Abendbuffet, einwerfen.

Zurück im Hotel die obligatorische Runde im Pool und dann die heiße Schlacht am kalt/warmen Buffet, das aber so reichlich gefüllt ist, dass es zu selbiger gar nicht erst kommt.

 

Calvià, Fornalutx Lluc, Peguera

Ab sofort kein Wort mehr über Essen, sonst nehme ich schon beim Schreiben zu!

Für heute steht die Fahrt durchs Land nach Fortalux und weiter über den Stausee Gorg Blau nach Lluc auf dem Programm.  Wir starten am Morgen und wollen eigentlich den Weg so kurz wie möglich halten, d.h. über Palma nach Sóller und von hier aus weiter. Doch schon bald geraten wir in einen Stau vor Palma, so beschließen wir, über Capdella und Calvià zu fahren. Da gibt’s eine sehr schöne Kirche, St. Joan Baptista, gebaut vor 1248.

        

Kirchen in Calvià                                                                     und Galilea

Die Kirche in Galilea findet man auf dem Weg von Calvià nach Fornalutx. Sie ist mir gleich aufgefallen, weil sie an das Gotteshaus angebaut eine bar hat, wo sich nach Verrichtung der geistlichen Geschäfte um die geistigen Dinge gekümmert werden kann.

                                                    und hier mit der Bar

Auf dem Weg nach Fornalutx kommen wir an vielen Mandelbäumen vorbei, die in schönster Blüte stehen. Dort angekommen lernen wir, dass das 500-Seelendorf die Auszeichnung als „Schönstes Dorf Spaniens“ erhalten hat. In der Tat ist es ein wundervoller Ortder hauptsächlich aus Häusern besteht, die aus gehauenen Nattursteinen errichtet wurden. Es liegt mitten in hunderten, wenn nicht tausenden Orangen- und Zitronenbäumen, dazwischen immer wieder blühende Mandelbäume. Und da das Wetter heute auch nicht (wie schon seit der Ankunft an jedem Tag) schlecht ist, genießen wir die An- und Aussicht.

                       

Die Strecke zwischen Lluc und Sóller ist eine wunderschöne Serpentinestrasse, die über 36 km führt. Für uns interessant ist die Fahrt über den Stausee Gorg Blau, der die Wasserprobleme Mallorcas lösen soll. Die Vergangenheit jedoch hat gezeigt, dass die Niederschläge nicht genügen, um das verbundene Stauseesystem immer zu füllen, so muß man in Stoßzeiten immer noch auf Wasser aus Schiffen zurückgreifen. Am Grund des Gorg Blau liegen Reste des historischen Heiligtums von Almallux, die 1969 bei der Errichtung entdeckt wurden. Zum Stausee gelangt man durch einen „Arch“, der hier zu sehen ist.

                   

 

Der höchste Berg Mallorcas, der Puig Major erwartet uns im Schnee. Er hat am Anfang der Woche so viel abbekommen, dass man immer noch Schneemänner bauen kann. Die Mallorquiner nutzen den Samstag, um mit Kind und Kegel rauszufahren und den Kids das wahrscheinlich nicht sehr oft eintreffende Ereignis solcher Schneefälle zu feiern.

Jetzt hätten wir es für diesen Samstag fast geschafft, es steht die Fahrt zum Kloster Monestir de Lluc an. Pünktlich um 11.15 und 19.30 Uhr dürfen die Jungs vom Knabenchor ihr Können zum Besten geben. Wir waren dazwischen da, also wars nix. Der Klostergarten ist hübsch anzuschauen, leider war das Wetter auf und nach dem Berg schlechter geworden und so kam Spazierengehen nicht in Frage. Nachdem wir die Kirche selbst noch angeschaut haben, fahren wir los, um bei dem trüben Wetter nicht allzu spät und damit im Dunklen in Peguera anzukommen. Wir wählten deshalb den schnellen Weg über Inca und die Schnellstraße.

Morgen fahren wir zunächst nach Palma, die Kathedrale hat zur Messe offen, dann weiter Richtung Alcudia.

Kirchgang und Fahrt nach Alcudia

Nachdem wir vor ein paar Tagen die Kathedrale wg. Abschluß nicht von innen sehen konnten, halten wir auf unserem Weg in den Norden wieder im altbekannten Parkhaus neben der Kathedrale an und marschieren durch den Park die Treppe hoch. Man kann nicht durch das Hauptportal die Kirche betreten, sondern muß durch den Seiteneingang rein. Von innen sieht sie noch beeindruckender aus, als von außen. Allein das bunte Fenster in Form einer Rose, mit 12,55m die größte in der Welt und aus dem 14. Jhd. stammend, sieht bei einfallendem Sonnenlicht super aus. Die Kathedrale wurde 1229 mit der Grundsteinlegung begonnen, es dauerte aber bis 1269, ehe man so richtig anfing zu bauen. Die Gesamtarbeiten wurden immer wieder von längeren Unterbrechungen begleitet, weshalb man auch mehrere voneinander abweichende Baustile entdecken kann. Im Prinzip wurde der Bau erst 1904 fertiggestellt.

Sehr beeindruckt hat uns das Orgelspiel am Ende der Messe, die Akustik ist vom Feinsten. Am Ende hat mich noch eines gestört: Es liefen immer wieder Leute nach der Messe vor den Altar um sich mit Kind und Kegel fotografieren zu lassen. Und komischerweise waren es diesmal weder Deutsche, noch Japaner oder gar Thommys, nein, es waren die Damen und Herren Spaniers selbst.

Leider wars in der Kirche recht dunkel, so dass die Bilder, wenn man nicht weiß was drauf ist, eher schlecht sind. Deshalb fehlen sie hier.

Die Fahrt zum Nord-Ostteil der Insel wird bis Inca über die vom Vortag wohlbekannte Autobahn laufen, danach  auf der C713 fortgeführt. An der Küste angelangt erwartet uns ein böiger Wind bei strahlend blauem Himmel. Wir begeben uns zunächst nach Port de Pollenca, halten uns aber nicht weiter in Ortschaften auf, sondern fahren zur Küstenstraße. Hier treffen wir auf traumhaft schöne Strandabschnitte, im Gegensatz zur Westcoast mit flacheren Abschnitten. Der Wind jedoch sorgt für einen anständigen Seegang, so dass zum Spazierengehen keine rechte Lust aufkommt. Schließlich werden wir im weiteren Verlauf davor gewarnt, militärisches Sperrgebiet zu betreten, also kehren wir um und fahren nach Alcudia

                                                                                                                                   

            

Hier nehmen wir, ganz USA-mäßig, unser Mittagessen im Burger King ein.

Weiter geht’s die C712 lang durch Can Picafort, wo wir doch etwas spazieren wollen. Was der Wind so mit uns trieb, könnt Ihr hier sehen:

                                                              

Can Picafort hat 2000 Einwohner und ist touristisch total erschlossen. Unser Geschmack ist das nicht.

Schließlich verlassen wir die C712 und fahren nach Colonia de San Pedro, von wo aus wir über Ermita de Betlem Artà  ansteuern. Auch hier finden wir wider sehr schöne Strandabschnitte, an denen man bei weniger Wind hervorragend laufen könnte.

                

Damit treten wir auch schon den Rückzug für heute an. Es geht über Artà und Mancor zurück nach Peguera. In Artà machen wir noch einen Fotostop, um die Stadt, „bewacht“ von der Wehr-und Pfarrkirche Transfiguració del Senyor, abzulichten. Manacor ist mit 30000 Einwohnern zweitgrößte Stadt Mallorcas und ist bekannt, für seine Kunstperlen. 

Der Rest der Fahrt ist eher unspektakulär und so landen wir wieder im Hotel.

Morgen wollen wirs etwas gemütlich angehen lassen und nach Randa, um mal wieder eines der berühmten Klöster Mallorcas zu besichtigen.

 

Ins Landesinnere

Der ADAC-Reiseführer Mallorca schreibt über die Strecke Palma-Porreres: „Auf diesem Weg lernt man ein echjtes Stück Mallorca kennen, das vom Tourismus noch weitgehend unberührt ist“. Also genau das Richtige für uns. Dazu kommt, dass uns von Silke, die Teilen unserer Familie gelegentlich bei Wirbelsäulen- und sonstigen Beschwerden mit der Motorik physiotherapeutisch hilft, ein Besuch des Klosters Randa und einer angeblich hervorragenden  auf dem Wege dahin liegenden Kneipe empfohlen wurde. Also machten wir uns auf, diesen Rat zu befolgen. Wir fahren zunächst unseren gestrigen Heimweg wieder rückwärts, bis wir an die Abfahrt Algaida kommen. Soll aber angeblich nichts mit dem Herrn mit dem langen Bart zu tun haben, der immer von sich behauptet, er sei im Laden.

Weiter heißts bei ADAC: „Windmühlen auf fruchtbaren Feldern begleiten die Zufahrt zu den charmanten Landstädtche, in der Umgebung lohnen reich ausgestattete Kirchen und Wallfahrtsklöster“.  Algaida ist in der Tat ein sehnswertes Städtchen. Mitten darin steht die Kirche Peter&Paul, oder auf Neuspanisch San Piedro y Pablo.

Der Weg geht weiter nach Randa. Hier steht oben auf dem Bergel ein Kloster, das Nuestra Senyora de Cura de Randa. Aber bevor wir dahin gelangen, müssen wir unbedingt unseren Hunger stillen. Wie gesagt, tun wir das auf Geheiß der lieben Silke im Es Reco de Randa, einem Hotel mit zugehörigen Restaurant. Man bekommt hier authentische mallorquinische Küche und einen hervorragenden Hauswein zu absolut moderaten Preisen. Ich genehmigte mir Lamm auf Mallorquinische Art, mit grünen Bohnen und kann mich nur noch erinnern, dass es super geschmeckt hat. Sigi hat sich für etwas nicht ganz so einheimisches, nämlich ein Fillet Wellington entschieden und war auch begeistert.

Das Hotel besteht aus 4 alten Bauernhäusern und hat einen Pool im Garten. Außerdem wird es im ADAC Reiseführer ausdrücklich erwähnt.Schaut Euch die Beize mal über den Link an und wenn Ihr vorbeikommt, unbedingt reingehen. Und weil die Sache so schön war, hier noch mal thx für den Tip und ein Bild: 

     

Und schwuppdiwupp sind wir auf dem Weg zum Kloster. Die recht steil ansteigende Straße wird von vielen Radfahrern als Teststrecke für die Tour de France genutzt, deshalb heißt es: „Verstärkt aufpassen!“

Oben angekommen erwartet uns ein toller Rundumblick, bei leider etwas diesigem Wetter. Wenn die Sonne strahlt, soll man fast die ganze Insel überblicken können.

                      

Damit verlassen wir diesen Teil Mallorcas und begeben uns Richtung Palma, wo wir noch ein paar spanische Mitbringsel, wie Oliven, Seranoschinken und Käse organisieren wollen.

Morgen ist der letzte ganze Urlaubstag und wir haben noch nichtmal was von unserem Urlaubsort Peguera gesehen. Also nehmen wir uns das vor und schließlich wollen wir auch mal Ballermann sehen, obwohl da im Februar wohl eher kein Bär los sein wird.

 

Peguera und der Weg zum Ballermann

Wie bereits beschrieben ist die Hauptstraße Pegueras für den Durchgangsverkehr weitgehend zu. Man sucht sich, wenn man überhaupt ein Auto nimmt, einen Parkplatz etwas außerhalb und legt los. Wir trödeln durch die Straßen, die Geschäften stellen sich jetzt, d.h. Anfang Februar auf die ersten Urlaubsgäste ein. Es haben allerdings noch nicht alle auf. Auffällig sind die zivilen Essenspreise in den Gaststätten, ob es in der Saison Allemannenzuschlag gibt, weiß ich allerdings nicht.

Peguera gefällt uns sehr gut, hier könnte man auch mal ein paar Tage mit Baden zubringen, allerdings nur ein paar.

      

                   

Jetzt fahren wir zum Ballermann. Wir sehen genau-NIX. Ist ein ganz normaler Strandabschnitt in El Arenal, der zu dieser Jahreszeit verwaist ist. Man kann allerdings die Reklameschilder mit „Eisbein und Sauerkraut“, Deutsches Weißbier etc. sehen und sich vorstellen, was hier in der Hauptkampfzeit los sein mag. Überhaupt kann ich der Gegend um Playa de Palma nicht viel abgewinnen. Jetzt ist es, wie gesagt, relativ ruhig. In der Saison möchte ich hier nicht bei Hitze und Gegröle wohnen.

Also zurück nach Peguera.- Heute sind noch unsere paar Hab- und Seligkeiten zusammenzupacken, bevor wir zu unserem Henkersbuffet gehen.

Morgen geht Germanwings wieder zurück. Vorher wollen wir noch dem Bauernmarkt in Andratx einen Besuch abstatten, dann heißts „Auf Wiedersehen“.

 

Bauernmarkt und Heimreise

Der Bauernmarkt in Andratx ist eines der bekanntesten Events in der Gegend. Es handelt sich tatsächlich um einen sehr großen Markt, auf dem von Schinken über Käse, Lederjacken, Schuhe alles mögliche gekauft werden kann. Da sich das Ganze inmitten der Stadt abspielt, sind Parkplätze knapp und man muß u.U. etwas gehen. Natürlich gibt es neben manchem Schnäppchen auch genügend Schrott zu kaufen. Ich habe mir einen schönen Ledergürtel zu einem guten Preis gekauft. Ich denke, hier kann man nicht allzu viel falsch machen.

Es treten sich allerdings unglaublich viele Leute auf den Füßen rum. Und dass Mallorca einst von den Mauren besetzt war, kann man hier auch noch sehen. Nachdem wir alle guten und auch die weniger guten Gerüche aufgenommen haben, beschließen wir, die reichlich vorhadene Zeit in Port d´Andratx zu verbringen, vielleicht läuft uns ja heute Claudia Schiffer über den Weg.

                      

So sitzen wir und faulenzen, C.S. ist wieder nicht zu sehen. Wenigsten können wir das Wetter genießen.

Dann geht’s zum letzten Act dieser Woche: Rückflug. Germanwings ist pünktlich und so landen wir auch wieder pünktlich in Stuttgart. Nicole und Aika holen uns hier ab. Aika wedelt fröhlich mit dem Schwanz, Nicole hält sich hier aus verständlichen Gründen zurück. Unterwegs ist ein Riesenstau, der uns veranlasst, die Strecke über Karlsruhe zu nehmen. Und diese stellt sich dazu als schneller heraus, so bleibt sie für das nächste Mal erste Wahl.

 

Fazit

So spontan, so preiswert, so früh im Jahr, das alles hat diese Reise zu einem wunderbaren Erlebnis werden lassen.

Germanwings war unser erster Low-Cost-Carrier, er war es nicht zum letzten Mal. Wir waren mit Service, bzw. das, was davon übrig ist, absolut zufrieden. Sitzabstand ist keinesfalls schlechter, als bei Linienfliegern in der Economy auch. Das Personal war eher freundlicher, als man es oft bei Leuten von der Kranichgesellschaft erlebt.

Das Hotel war über HRS gebucht und absolut spitze.

Auch wenn wir am Anfang allergrößte Bedenken wegen des Wetters hatten, so hat sich dieses schon unmittelbar nach der Anreise gebessert und war am Ende sogar toll.

Alles in Allem: Ein gelungener Urlaub auf der Hausfraueninsel, die ohne Zweifel eine der schönsten, wenn nicht DIE schönste Mittelmeerinsel ist.

Bye bye, see you again.